Kooperationsvereinbarung zwischen der Interventionsstelle Passau und dem Polizeipräsidium Niederbayern


09.08.2018, PP Niederbayern
Kooperationsvereinbarung zwischen der Interventionsstelle Passau und dem Polizeipräsidium Niederbayern Frau Hildegard Stolper, Polizeipräsident Herbert Wenzl
NIEDERBAYERN, STRAUBING, PASSAU. Kooperationsvereinbarung zwischen der Interventionsstelle Passau und dem Polizeipräsidium Niederbayern unterzeichnet.

Am Montag, 06.08.2018, unterzeichneten Frau Hildegard Stolper, Leiterin des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Passau und Polizeipräsident Herbert Wenzl in den Räumen des Polizeipräsidiums Niederbayern eine Kooperationsvereinbarung, die Betroffenen von Häuslicher Gewalt schnell und effizient Unterstützungsmöglichkeiten bieten kann. Der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Passau berät die Opfer Häuslicher Gewalt in der Stadt Passau, dem Landkreis Passau und dem Landkreis Freyung-Grafenau.Im Jahr 2017 kam es in Niederbayern zu 1.936 Fällen von Häuslicher Gewalt. „Diese Fallzahlen machen ein Zusammenwirken sämtlicher tangierter Behörden und Organisationen unbedingt erforderlich. Die Vereinbarung zielt ab auf einen sogenannten pro-aktiven Beratungsansatz und möchte die Hilfsangebote für Opfer Häuslicher Gewalt in diesem Bereich komplettieren,“ so Polizeipräsident Herbert Wenzl.Die Erfahrungen der Polizei und der Opferberatungsstellen machen deutlich, dass professionelle und wirksame Hilfe für die von Gewalt Betroffenen sehr wichtig ist, um aus der Spirale der Gewalt ausbrechen zu können. Vielfach zeigt sich aber, dass die Betroffenen aufgrund der erlittenen physischen, aber auch psychischen Gewalt selbst nicht mehr in der Lage sind, einen Kontakt zu Beratungsstellen herzustellen. Hier kommt der pro-aktive Beratungsansatz zum Tragen. Die Polizei übermittelt mit Einverständnis des oder der jeweiligen Betroffenen die Daten an die Mitarbeiter der Interventionsstellen, deren Angebot weder mit Kosten noch mit einer Mitgliedschaft oder anderen Hürden verbunden ist. Innerhalb weniger Tage werden die Betroffenen dann von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der Interventionsstelle kontaktiert, um eine Beratung anzubieten. Weitere Kooperationsvereinbarungen bestehen in Niederbayern bereits mit der Landshuter Interventionsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt, dem Frauenhaus Regensburg/Frauen helfen Frauen e. V., dem Frauennotruf Deggendorf e. V. und dem Frauennotruf im Landkreis Regen. Im September 2018 ist die Unterzeichnung einer weiteren Kooperationsvereinbarung mit der Straubinger Interventions- und Beratungsstelle für Frauen mit häuslichen und sexuellen Gewalterfahrungen für die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing-Bogen geplant. Durch diese Vereinbarungen kann der pro-aktive Ansatz fast flächendeckend im Bereich des Polizeipräsidiums Niederbayern umgesetzt werden. Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Pressestelle, PHK Johann Lankes, 09421/868-1012Veröffentlicht am: 09.08.2018 um: 07:03 Uhr