Köln (ots) - Zeugen und eingesetzte Polizisten haben in der Nacht auf Sonntag (26. August) den sprichwörtlichen "Knall" in Leverkusen-Schlebusch gleich mehrfach gehört. Ob sich gleiches bezüglich des Verursachers (39), der mit einer Schreckschusswaffe auf Polizisten schoss, behaupten lässt? Eher nicht. Noch in den Morgenstunden erfolgte seine ärztliche Zwangseinweisung in eine Klinik.
Gegen 3 Uhr hatte ein Anwohner der Sauerbruchstraße den Notruf 110 gewählt. Seinen Angaben zufolge hatte ein Verdächtiger zunächst die Scheibenwischer eines Pkw abgebrochen und war dann in einem rückwärtigen Hausgarten verschwunden. Eintreffende Streifenbeamte durchsuchten infolgedessen mit Taschenlampen das abgedunkelte Areal. Daraufhin öffnete der Gesuchte im ersten Obergeschoss ein Fenster. Mit ausgestrecktem Arm richtete der Leverkusener eine Waffe auf die Polizisten, drückte mehrfach ab und zog sich dann wieder zurück. Wenige Minuten später öffnete der 39-Jährige die Eingangstür des zwischenzeitlich umstellten Gebäudes und trat in Unterwäsche auf die Straße. Unter Vorhalt der Dienstwaffen veranlassten die Polizisten den Verdächtigen, sich auf den Boden zu legen, und nahmen ihn fest. Ja, räumte er letzten Endes ein, er habe die Schüsse abgegeben, um die Handhabung seiner neuen Schreckschusspistole zu üben. Einen kleinen Waffenschein könne er zwar noch nicht vorweisen. "Den habe ich aber beantragt", so der sich uneinsichtig zeigende Mann weiter. "Ich gehe nachts häufig alleine in den Wald. Um mich zu verteidigen, brauche ich die Knarre und den Waffenschein unbedingt!" Er habe sich soeben auf einer Feier "besoffen", und er habe "einfach Spaß daran, mit der Waffe rumzuschießen", gab der Hochalkoholisierte zum Besten. Ein Atemalkoholtest bei dem zeitlich und örtlich offenbar durchaus Orientierten ergab dann knapp zwei Promille.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung stellten die Polizisten unter anderem eine Schreckschusspistole und zugehörige Munition, eine Machete, eine Axt sowie Pfefferspray sicher. Fortwährend beleidigte und bedrohte der Festgenommene anschließend massiv die ihn zur Klinik fahrenden Polizisten. Wegen der vorliegenden Straftatbestände wie Verstoßes gegen das Waffengesetz, Beleidigung und Bedrohung legten die Polizisten Anzeigen vor.
Eine in seiner verwahrlosten Wohnung von den Beamten aufgefundene Katze brachte die Feuerwehr fürsorglich in einem Tierheim unter. Zumal das zwangseingewiesene "Herrchen" sich in kommender Zeit nicht mehr um die Tierpflege kümmern kann. (cg)
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