Eschwege (ots) - Im Rahmen einer Kreisversammlung der Bürgermeister des Kreises Werra-Meißner hatte der nordhessische Polizeivizepräsident Eberhard Möller am Dienstagvormittag Gelegenheit, die Gemeindevertreter zur neuen kommunalen Sicherheitsinitiative KOMPASS des Landes Hessen aus erster Hand zu informieren. Der Vorsitzende der Kreisversammlung der Bürgermeister des Werra-Meißner-Kreises, Herr Friedel Lenze, selbst Bürgermeister der Stadt Berkatal, hatte seine Kollegen nach Waldkappel eingeladen.
Was ist KOMPASS?
KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) ist ein Angebot des Hessischen Innenministeriums an die Städte und Gemeinden in Hessen und zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune ab. Die Polizei Hessen bietet an, gemeinsam mit den Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern, die spezifischen kommunalen Sicherheitsbedürfnisse, also auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung zu erheben, zu analysieren und gemeinsam ein passgenaues Lösungsangebot zu entwickeln.
In den vier KOMPASS-Modellkommunen Hanau, Bad Homburg, Schwalbach am Taunus und Maintal wurde seit Einführung im Dezember 2017 bereits viel für die Sicherheit vor Ort getan. Überall fanden Bürgerbefragungen und KOMPASS-Sicherheitskonferenzen statt. Die dort gemachten Erfahrungen waren durchweg positiv, so dass das Hessische Innenministerium Ende Mai die Ausweitung des Programmes für alle hessischen Kommunen beschloss. KOMPASS stößt bereits in vielen hessischen Kommunen auf großes Interesse, wie Regionalkonferenzen in anderen Teilen des Landes gezeigt haben.
Polizeivizepräsident dankt für großes Interesse
Die Vorstellung der Sicherheitsinitiative KOMPASS stand um 11 Uhr auf der Tagesordnung. Der Polizeivizepräsident Möller bedankte sich herzlich bei Bürgermeister Lenze für die Einladung und dass der Polizei in diesem Rahmen die Möglichkeit gegeben wird, die in großer Zahl anwesenden Bürgermeister über KOMPASS zu informieren. Neben dem Polizeivizepräsidenten war noch der Stellvertretende Leiter der Polizeidirektion Werra-Meißner, Herr Kriminaloberrat Axel Reintanz, angereist, in dessen Mitverantwortung die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Werra-Meißner liegt. Herr Möller erläuterte kurz die Hintergründe der Initiative und ließ nicht unerwähnt, dass bereits die Kommunen Gudensberg, Willingen und Ahnatal in das Programm aufgenommen seien. Weitere Städte und Gemeinden aus den nordhessischen Landkreisen signalisierten bereits Interesse an einer Aufnahme.
Im Anschluss übernahm Polizeihauptkommissar Jan Selchow, als eine der anwesenden KOMPASS-Berater des Polizeipräsidiums Nordhessen, die Moderation und stellte die Initiative KOMPASS anhand einer kurzen Präsentation vor. Sie, die Ansprechpartner, nehmen bei der Sicherheitsinitiative eine zentrale Rolle ein. Der KOMPASS-Berater ist eine Polizeibeamtin oder ein Polizeibeamter, der im ständigen Dialog mit den Partnern den Fortschritt der gemeinsamen Initiativen für mehr Sicherheit dokumentiert.
In einem ersten Schritt gehen die Ansprechpartner auf die kommunalen Vertreter zu und erstellen mit diesen gemeinsam eine detaillierte Sicherheitsanalyse für die jeweilige Stadt oder Gemeinde. Berücksichtigung finden dabei alle bewährten Maßnahmen der Polizei sowie alle Programme, die bereits vor Ort wirken. Dabei soll auch Bestehendes auf den Prüfstand gestellt und eine detaillierte Maßnahmenliste erstellt werden, wie die Sicherheit vor Ort weiter verbessert werden kann. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, dass alle Partner, die Aufgaben im Bereich der Sicherheit wahrnehmen sowie auch Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch geholt werden. Individuelle Wahrnehmungen der Menschen können in Bürgerversammlungen oder Sprechstunden aufgenommen werden und mit in die Analyse einfließen.
Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel
Jede KOMPASS-Stadt und jede KOMPASS-Gemeinde wird bei erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Land Hessen ihr eigenes Sicherheitssiegel erhalten. Jede Kommune, die sich künftig KOMPASS-Kommune nennen darf, steht bereits dafür, dass dort in Kooperation mit der Polizei gemeinsam an der Stärkung der Sicherheit gearbeitet wird. Wenn die ausgemachten Probleme angepackt und Lösungen erfolgreich umgesetzt wurden, werden diese KOMPASS-Kommunen mit dem Sicherheitssiegel als "Sichere Kommune" ausgezeichnet.
"Die Auszeichnung mit dem Sicherheitssiegel bedeutet nicht, dass dort künftig kein Fahrrad mehr geklaut wird. Das Sicherheitssiegel steht vielmehr dafür, dass die Kommune sich in besonderem Maße für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger eingesetzt, deren Sorgen und Ängste aufgegriffen und gemeinsam mit der Polizei Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt hat. Das Sicherheitssiegel ist somit die Wertschätzung für geleistete Arbeit für mehr Sicherheit vor Ort", so eine Aussage des hessischen Innenministers bei einer ähnlichen Veranstaltung.
Weitere Kommunen, die Interesse an der Initiative haben, können sich gerne jederzeit per E-Mail unter kompass.ppnh@polizei.hessen.de an das Polizeipräsidium Nordhessen wenden. Alle Informationen zu KOMPASS sind im Internet unter www.kompass.hessen.de zu finden.
Torsten Werner Pressesprecher Tel. 0561 - 910 1020
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