Rosenheim / A93 (ots) - Die Rosenheimer Bundespolizei hat im August rund 200 Migranten angezeigt, die versucht hatten, unerlaubt einzureisen. Während die Zahl der Migranten damit leicht gesunken ist, haben die Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern in diesem Monat etwas zugenommen: Insgesamt 14 mutmaßliche Schleuser sind im Bereich der Bundespolizeiinspektion Rosenheim zwischen Chiemsee und Zugspitze im August festgenommen worden.
Unter den am Donnerstag (30. August) auf der A93 festgestellten Migranten befand sich eine fünfköpfige Migrantengruppe aus der Türkei. Keiner der fünf Fahrgäste eines Reisebusses aus Italien konnte sich ordnungsgemäß ausweisen. Einer von ihnen versuchte vergeblich, die Bundespolizisten mit einem gefälschten slowakischen Ausweis über seine Identität zu täuschen. Der 42-Jährige wurde nicht nur wegen versuchter unerlaubter Einreise, sondern auch wegen Urkundenfälschung angezeigt. Die Türken mussten als Sicherheit für die anstehenden Strafverfahren insgesamt 900 Euro hinterlegen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle fünf Personen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet.
Ins Gefängnis brachte die Bundespolizei hingegen einen Nigerianer, der mit einem italienischen Fernreisebus nach München unterwegs war. Der 27-Jährige hatte zwar einen nigerianischen Pass und eine italienische Aufenthaltsgenehmigung dabei, jedoch konnte er den nach europäischem Recht notwendigen Nachweis über die für den geplanten Aufenthalt erforderlichen finanziellen Mittel nicht erbringen. Im Verlauf der grenzpolizeilichen Kontrolle an der Rastanlage Inntal-Ost zeigte sich der Afrikaner zunehmend aggressiv und gewalttätig. Er wurde wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise und des Wiederstands gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen. Sowohl in der Kontrollstelle als auch in der Rosenheimer Bundespolizeiinspektion widersetzte er sich den polizeilichen Maßnahmen mit körperlicher Gewalt, unter anderem indem er einem Beamten in die Hand biss. Ein weiterer Polizist zog sich aufgrund einer Tätlichkeit des nigerianischen Staatsangehörigen eine Schürfwunde am Oberarm zu und stellte inzwischen ergänzend Strafantrag wegen Körperverletzung. Die verständigte Staatsanwaltschaft beantragte beim zuständigen Amtsgericht in Rosenheim Untersuchungshaft. Das Gericht entsprach diesem Antrag. Der Nigerianer wurde am Donnerstagnachmittag auf richterliche Entscheidung hin in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert.
In einem regelmäßig zwischen Venedig und München verkehrenden Reisebus kontrollierten die Bundespolizisten einen Inder. Auch er wurde an der Inntalautobahn wegen des Verdachts der versuchten unerlaubten Einreise festgenommen. Bei seiner Durchsuchung fanden die Bundespolizisten zunächst im Geldbeutel etwa ein halbes Gramm Kokain. Schließlich kamen in seinem Reisegepäck noch mehrere Tütchen jeweils mit mehreren Gramm Kokain zum Vorschein. Das verständigte Zollfahndungsamt in München hat die Ermittlungen gegen den 38-Jährigen aufgenommen. Die Rosenheimer Bundespolizei verweigerte dem indischen Staatsangehörigen die Einreise und überstellte ihn den österreichischen Behörden.
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Rainer Scharf (MSc)
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Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle
zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In
einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des
deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen
vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und
grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die
Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen
sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 370
Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die
Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit
der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten
Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.