Friesenheim – Polizei hat bei Bürgerfest alle Hände voll zu tun und zieht eine ernüchternde Bilanz

Friesenheim (ots) - Beamte des Polizeireviers Lahr hatten anlässlich des Friesenheimer Bürgerfestes alle Hände voll zu tun. Nach relativ überschaubaren Stunden zu Beginn der Feierlichkeiten am Freitag, füllten sich die Auftragsbücher zwischen Samstag und Sonntag hingegen deutlich.

Bei nahezu allen polizeilich registrierten Sachverhalten dürfte der vorangegangene Konsum von Alkohol eine deutliche Rolle gespielt haben. Alleine 20-mal mussten die eigens im Rahmen einer ´Sonderwache´ eingesetzten Polizisten Hochprozentiges und Zigaretten aus den Händen und dem Gepäck minderjähriger Festbesucher entfernen. Des Weiteren wurden in fünf Fällen verbotene Messer und mehrfach auch geringe Mengen Cannabis aufgefunden. Ab Mitternacht wichen die Einsätze mit präventivem Charakter dann solchen der Strafverfolgung. Mit zunehmendem Alkoholpegel der Nachtschwärmer stieg die Anzahl der gemeldeten Körperverletzungen. Nachdem gegen 23.30 Uhr ein betrunkener 19-Jähriger seine ebenfalls deutlich alkoholisierte Bekannte geschlagen hatte, entwickelte sich vor der Sonderwache in der Friedhofstraße eine handfeste Auseinandersetzung, in deren Verlauf auch ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Ein 17-Jähriger hatte sich gegen 1 Uhr im Vorbeigehen grundlos in eine von zwei Beamten durchgeführte Personenkontrolle eingemischt und rückte somit selbst in den Fokus des polizeilichen Handelns. Bei dem Bemühen der Ordnungshüter, die Personalien des Störenfriedes zu erheben, griffen plötzlich zwei Begleiter des Jugendlichen in das Geschehen ein und versuchten, den 17-Jährigen aus den Händen der Polizisten zu befreien. Letztlich und nur mit viel Mühe gelang den Polizisten die vorläufige Festnahme der drei jungen Festbesucher im Alter zwischen 17 und 20 Jahren. Während den 17-Jährigen Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung erwarten, wird gegen seine beiden Helfer wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung ermittelt. Bei zwei der Beteiligten wurden Atemalkoholwerte von deutlich über 1,5 Promille festgestellt. Mit über einem Promille mussten gut zwei Stunden später zwei 19- und 32-Jährige zur Wache gebracht werden. Nach ersten Erkenntnissen waren die beiden jungen Männer in eine Schlägerei zweier größerer Personengruppen im Kirchwinkel verwickelt. Hierbei zog sich einer der beiden auch eine behandlungsbedürftige Gesichtsverletzung zu. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an.

Felix Neulinger, Leiter des Polizeireviers Lahr und in der Einsatznacht selbst vor Ort, zieht eine ernüchternde Bilanz: ´Unsere Hoffnungen aus den Erfahrungen des Vorjahres wurden leider enttäuscht. Es hat sich gezeigt, dass Alkohol - insbesondere bei der jüngeren Generation - leider zu häufig zu Aggressionen führt und daher eindeutig ein schlechter Festbegleiter ist.´

/pb



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