Tödlicher Bergunfall in der Watzmann-Ostwand


30.09.2018, PP Oberbayern Süd
Tödlicher Bergunfall in der Watzmann-Ostwand
WATZMANN, LKR. BERCHTESGADENER LAND. Zu einem tödlichen Bergunfall kam es am Sonntag, den 30.09.2018, gegen 05.30 Uhr, im Bereich des Kederbacher-Wegs am Watzmann. Ein 37-Jähriger aus dem Landkreis Erding stürzte dabei ca. 50 Meter ab. Die Bergung konnte aufgrund des äußerst schwierigen Geländes und der akuten Lebensgefahr für die Rettungskräfte bislang nicht abschließend durchgeführt werden.

Am Morgen des 30.09.2018, gegen 05.30 Uhr, wollten zwei erfahrene Bergsteiger aus dem Raum Erding, über den Kederbacher-Weg die Watzmann-Ostwand durchsteigen.Die hochalpine, kombinierte Fels/Eistour führt im unteren Teil der 2000 Höhenmeter hohen Wand über die Eiskapelle zu weiteren Felspassagen. Der Übergang von Eis zum Fels wird durch erhebliche Randkluften erschwert. Die zum größten Teil stark unterhöhlten Bereiche stellen eine besondere Gefahr für die Bergsteiger dar. Bei der Suche nach einer möglichen Übergangsstelle, brach plötzlich unter einem der Bergsteiger ein großflächiger Eisbereich ab und er stürzte ungesichert ca. 50 Meter ab. Der unverletzte Bergsteiger, konnte weder Sicht, noch Rufkontakt zu seinem Kameraden herstellen. In Folge wurde die Bergwachtbereitschaft Berchtesgaden alarmiert, welche mittels Rettungshubschrauber zum Einsatzort flog. Die Polizeihubschrauberstaffel brachte Material, weitere Einsatzkräfte und einen Polizeibergführer nach. Die Rettungsmannschaft konnte sich über schwierige Felspassagen in unmittelbare Nähe der Unglückstelle vorarbeiten. Jedoch wurde ein Weiterkommen an der Randkluft wegen weiterer erheblicher Eismassen (ca. 200 Kubikmeter), die sich unmittelbar (ca. 50 Meter) oberhalb der Rettungskräfte befanden gestoppt. Ein Weiterkommen in der überhängenden Eishöhle zum vermutlichen Punkt wo sich die Person befinden könnte war aufgrund der Gefährdung der Einsatzkräfte nicht mehr möglich. Ein Abbrechen der labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte erschien den Einsatzkräften als zu riskant. Zumal die genannte Absturzhöhe der Person im freien Fall, mit dem Leben nicht mehr vereinbar war. In der Tiefe der Randkluft konnten „frische“ Eismassen erkannt werden, die aufgrund des oben gennannten Abbruches entstanden waren. Im zweiten Anlauf wurde versucht, von der Seite an die Unglückstelle zu gelangen, was jedoch an selbigen labilen Eismassen oberhalb der Rettungskräfte scheiterte. Gegen 12.00 Uhr, wurden die derzeitigen Bergungsversuche abgebrochen, zumal die Eismassen zu diesem Zeitpunkt durch die Sonne erheblich erwärmt werden. Die Polizei und die Bergwacht wird ein weiteres Vorgehen in den folgenden Tagen prüfen.