Köln (ots) - Aktivisten nutzen am Breslauer Platz Wohnwagengespanne
Am Samstagnachmittag (6. Oktober) haben mehrere Fahrzeugführer Wohnwagengespanne auf dem Breslauer Platz abgestellt. Die Polizei Köln setzte unter anderem Kräfte der Bereitschaftspolizei ein.
Gegen 13.30 Uhr fuhren Aktivisten mit insgesamt 11 Fahrzeuggespannen auf die Platzfläche. In Form eines Halbkreises stellten die Fahrerinnen und Fahrer ihre Gespanne ab. Bis zu 80 Menschen versammelten sich und entfalteten Transparente und Plakate zu den Themen "Erhalt des Autonomen Zentrums" und "Erhalt des Bauwagenplatzes". Die Polizei wertete diese Aktion als Versammlung. Ein Versammlungsleiter gab sich nicht zu erkennen. Gegen 16.15 Uhr verließen die Versammlungsteilnehmer in Kleingruppen den Breslauer Platz. Wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung stellten Polizisten von allen Fahrzeugführern die Personalien fest und leiteten entsprechende Verfahren ein. Wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz schrieben die Uniformierten eine entsprechende Anzeige.
Gegen 15.45 Uhr sammelten sich 15 Frauen auf dem Heumarkt. Sie hielten Transparente mit der Aufschrift "Feminismus", "Anarchie" und "Transphobie" in die Höhe. Ebenfalls waren Transparente mit Bezug zum Hambacher Forst und dem Autonomen Zentrum vorhanden. Auch hier wertete die Polizei Köln das Geschehen als Versammlung. Gegen die Versammlungsleiterin (36) leiteten die Beamten wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein Verfahren ein. Um 16.45 Uhr beendete die 36-Jährige ihre Kundgebung. Die ehemaligen Versammlungsteilnehmerinnen verließen die Platzfläche. Zu nennenswerten Störungen kam es nicht.
Um 16.50 Uhr entfalteten mehrere Personen an einem leerstehenden Haus in Köln-Ehrenfeld mehrere Plakate. Auf dem Dach des in der Glasstraße gelegenen Hauses brannten Personen nach ersten Ermittlungen Pyrotechnik ab. Als hinzugerufene Polizisten eintrafen, befanden sich 31 Menschen vor der Immobilie. Wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs stellten Polizisten die Identitäten der Anwesenden fest. Um gegen diese Maßnahme zu protestieren, erklärten die 17 Männer und 14 Frauen eine Spontanversammlung durchführen zu wollen. Diese beendeten die Teilnehmer jedoch nach wenigen Minuten. Polizisten erteilten den Aktivisten Platzverweise. Uniformierte begingen das Haus in dem sich jedoch keine weiteren Personen aufhielten. Eine beauftragte Fachfirma übernahm die Sicherung des unbewohnten Objekts. Am Einsatzort fanden die Uniformierten mehrere Flyer mit Bezug zum Hambacher Forst und dem Autonomen Zentrum.
Die Beamten leiteten auch hier ein Verfahren wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruchs und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.
Gegen 22 Uhr schilderten mehrere Anrufer über den Polizeinotruf, dass sich eine größere Personengruppe vom Stadtgarten in die Innenstadt bewegen würde. Auf dem Friesenplatz trafen Einsatzkräfte wenig später auf etwa 200 Personen, die sich dort auf der Fahrbahn aufhielten und tanzten. Auf der Ladefläche eines Kleinlasters stand eine Band, die über eine Verstärkeranlage Musik machte. An dem Fahrzeug war ein Banner mit der Aufschrift "Macht ihr unsere Räume platt stürmen wir die Innenstadt" befestigt.
Auch hier gab sich kein Versammlungsleiter zu erkennen. Vereinzelte Versammlungsteilnehmer zündeten pyrotechnische Gegenstände und vermummten sich. Teilweise warfen noch nicht identifizierte Personen Gegenstände in Richtung der Einsatzkräfte. Ein Beamter wurde vermutlich durch eine Flasche am Kopf getroffen. Verletzt wurde der Polizist dadurch nicht.
Gegen 22.45 Uhr hörten die Musiker auf zu spielen und der Lastwagen entfernte sich. Zeitnah löste sich die Versammlung auf und die Menschen verließen den Bereich Friesenplatz in verschiedene Richtungen.
Die Kripo Köln hat in diesem Fall die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen. (he)
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