Bestechungsversuch nach Haftbefehlseröffnung
23.10.2018, PP Oberfranken
Bestechungsversuch nach Haftbefehlseröffnung
SELB, LKR. WUNSIEDEL. Mit 700 Euro versuchte am Montagnachmittag ein 27-jähriger Pole zwei Polizisten aus Marktredwitz zu bestechen, damit diese „ein Auge zudrücken“. Gegen den Mann bestanden zwei Haftbefehle, die er nicht abwenden konnte. Er sitzt jetzt in einer Justizvollzugsanstalt und muss sich weiterer Strafverfahren stellen.r class="clear">
Der 27-Jährige fuhr gegen 15.45 Uhr mit seinem Honda im Selber Stadtgebiet, als die Beamten ihn einer Kontrolle unterzogen. Dabei stellten sie schnell fest, dass der Mann unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Nach einem Drogen-Schnelltest, der positiv auf Cannabisprodukte verlief, ordneten die Polizisten eine Blutentnahme an. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Mann auch keine Fahrerlaubnis besaß. Dem nicht genug, blinkte bei der Überprüfung der Personalien des Polen der Fahndungscomputer. Zwei Staatsanwaltschaften suchten den Mann wegen anderer Delikte. Um einer Haftstrafe zu entgehen, hätte der 27-Jährige rund 3.700 Euro an Ort und Stelle bezahlen müssen, was ihm jedoch nicht möglich war. Daher bot er den Polizisten den dreistelligen Betrag an, um im Gegenzug einen der beiden Haftbefehle verschwinden zu lassen. Dies brachte dem Polen jedoch noch mehr Ärger ein, da er sich jetzt nicht nur wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Fahrens unter Drogeneinfluss, sondern auch wegen versuchter Bestechung verantworten muss. Wegen der nicht beglichenen Strafen steht ersatzweise eine Haftstrafe von 139 Tagen im Raum, die er noch am Montag in einer Justizvollzugsanstalt antreten musste.