Wie die mit diesem Fall betrauten Ermittler des Kommissariats 21/22 der Kasseler Kripo berichten, ereignete sich der Vorfall gestern, gegen 13:30 Uhr, in der Oberen Königsstraße in Kassel. Das Opfer ging von Geschäft zu Geschäft und stellte am Ende ihres Weges beim Bezahlen in einem Schuhladen das Fehlen ihrer Geldbörse fest. Zuletzt hatte die Frau ihren Einkauf in einem anderen Modegeschäft noch mit ihrer im Portmonee befindlichen EC-Karte gezahlt und die Börse im Anschluss in ihrer Handtasche verstaut. Vermutlich bei dieser Bezahlung haben die Täter ihr geschickt über die Schulter geschaut und unbemerkt ihre PIN-Nummer ausgespäht. Wahrscheinlich beobachteten sie die Dame im weiteren Verlauf und nutzten einen günstigen und unbeobachteten Moment aus, um ihr den Geldbeutel aus der Tasche zu ziehen. Nachdem sich die 68-Jährige darüber vergewissert hatte, dass sie das Portmonee nicht nur einfach verloren hatte, ließ sie ihre Karte sperren und begab sich zum Polizeipräsidium Nordhessen. Noch während der Anzeigenaufnahme meldete sich ein Bankmitarbeiter telefonisch beim Opfer. Es seien bereits vor der Sperrung der Karte von Bulgarien aus 2.000 Euro vom Konto der Frau abgehoben worden. Da nur wenige Minuten zwischen Feststellung des Diebstahls und Kartensperrung vergingen, gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass es den Tätern gelang, in dieser Zeit die EC-Kartendaten zu kopieren. Diese versendeten sie dann zusammen mit der ausgespähten PIN-Nummer sofort elektronisch zu einem im Ausland sitzenden Mittäter, der daraufhin das Geld abhob.
Sicherheitshinweise der Polizei
Aus diesem Anlass, insbesondere hinsichtlich des baldigen Weihnachtsgeschäftes, möchte die Polizei an dieser Stelle noch einmal Hinweise zum sicheren Umgang mit PIN-Nummern geben.
- Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
- Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
- Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das "Ausspähen" erheblich.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
- Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.Monique Düker Pressesprecherin Tel. 0561 - 910 1020
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Grüner Weg 33
34117 Kassel
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