„Verkehrshaie“ im Einsatz
„Verkehrshaie“ im Einsatz
Polizeimeldung vom 16.12.2018
Tempelhof-Schöneberg
Nr. 2631
Zwei umfangreiche Sachverhalte verzögerten gestern den Feierabend von Beamten des Verkehrsdienstes um mehrere Stunden.
Gegen 11.10 Uhr fiel den Polizisten auf dem Sachsendamm in Schöneberg ein Lkw auf, weil dieser während der Fahrt fortwährend Teile des geladenen Rindenmulchs verlor. Die Beamten stoppten den Wagen und stellten neben der ungesicherten Ladung auch noch fest, dass der 50-jährige Fahrer des 12 Tonners weder im Besitz der dafür erforderlichen Fahrerlaubnis noch der Berufsfahrerqualifikation war. Zudem stellten sie an dem Wagen noch technische Mängel fest. Dem 50-Jährigen wurde die Weiterfahrt untersagt. Die Firma musste einen Ersatzfahrer stellen, der dann mit gesicherter Ladung weiterfahren konnte. Die Polizisten schrieben Strafanzeigen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und leiteten ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein, bei dem mit einem Bußgeld von rund 4500 Euro zu rechnen sein wird.
Gegen 12.25 Uhr bemerkten die Polizisten dann in der Oberlandstraße in Tempelhof einen serbischen Sattelzug, der bereits augenscheinlich in einem so schlechten Zustand war, dass die Beamten diesen stoppten und einer Überprüfung unterzogen. Diese bestätigte die Annahme des katastrophalen Zustandes. Der Wagen, der mit rund 14 Tonnen Elektronik beladen war, wies gravierende technische Mängel auf. Unter anderem waren sowohl Abgasanlage als auch die Getriebesteuerung defekt. Eine Kontrolle des Fahrtenschreibers, der unter anderem die Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers dokumentieren soll, führte zu dem dringenden Verdacht, dass an diesem manipuliert worden war und die Lenk- und Ruhezeiten durch den 23-jährigen Fahrer nicht eingehalten worden waren. Auch das Mauterfassungsgerät war funktionsunfähig gemacht worden. Ein Drogenvortest bei dem 23 Jahre alten Fahrer verlief positiv, woraufhin die Beamten den jungen Mann zu einer Gefangenensammelstelle brachten und ein Arzt ihm Blut abnahm. Es wurde ein Verfahren eingeleitet und eine Sicherheitsleistung von 750 Euro erhoben. Den Sattelzug ließen die Verkehrsermittler zu einer Fachwerkstatt transportieren. Die Spedition wurde aufgefordert diesen per Tieflader abholen zu kommen und ihn reparieren zu lassen. Eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Fahrpersonalgesetz wurde geschrieben und eine Sicherheitsleistung von über 15000 Euro wurde erhoben. Die Ermittlungen dauern an.