Jugendliche scheitern beim Alkoholkauf – Gemeinsame Pressemitteilung von Polizei und Stadt

POL-WHV: Jugendliche scheitern beim Alkoholkauf - Gemeinsame Pressemitteilung von Polizei und Stadt
30.01.2019 – 09:02, Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland, Wilhelmshaven (ots)
Dass der Verkauf von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren nicht 
erlaubt ist, ist allgemein bekannt - aber werden Jugendliche an der 
Kasse wirklich konsequent abgewiesen, wenn sie Bier, Wein, Sekt und 
Co. kaufen wollen? Das städtische Jugendamt und die Polizei haben 
diese Frage nun in einer gemeinsamen Aktion in den Fokus genommen. 
Zwei Testkäuferinnen, 14 und 15 Jahre alt, waren im Auftrag des 
Jugendschutzes in Wilhelmshaven unterwegs und - so viel sei vorweg 
gesagt - kamen in den meisten Fällen nicht weit. 22 von 26 Mal 
scheiterten sie beim Versuch, Alkohol zu kaufen. Viermal wurde ihnen 
allerdings zum Teil Hochprozentiges verkauft.

Im Zuge der Alkohol-Testkäufe wurden 26 Verkaufsstellen kontrolliert,
darunter Tankstellen, Getränkemärkte, Imbisse, Discounter, Drogerien,
Supermärkte und Kioske. Heike Oltmanns vom Jugendamt der Stadt zieht 
insgesamt ein positives Fazit: "Es hat sich gezeigt, dass die 
Vorgaben des Jugendschutzes bekannt sind und die Unternehmen ihre 
Mitarbeiter entsprechend sensibilisiert haben. Die meisten Verkäufer 
haben richtig reagiert und sich den Ausweis zeigen lassen." Dass die 
beiden Testkäuferinnen dennoch in vier Fällen Alkohol kaufen konnten,
zeige aber, dass solche Kontrollen und Aufklärung weiterhin sinnvoll 
und notwendig seien. Erschreckt habe Oltmanns allerdings das 
Verhalten einer Kundin eines Discounters. Die Dame hatte in einem 
Drogeriemarkt beobachtet, wie die Testkäuferin beim Kauf einer 
Flasche Sekt gescheitert war. Im benachbarten Discounter hat sie die 
14-Jährige dann aktiv angesprochen und sich angeboten, den Sekt für 
sie zu kaufen. "So ein Verhalten hebelt sämtliche 
Jugendschutzbemühungen von Verkaufsstellen aus. Das ist 
verantwortungslos und geht schlichtweg gar nicht", so Oltmanns. 
"Jugendschutz ist schließlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."

Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion 
Wilhelmshaven/Friesland, rät Verkäufern, sich trotz einschleichender 
Routine immer den Ausweis zeigen zu lassen. "Damit die Verkäufe an 
minderjährige Jugendliche erst gar nicht passieren, sollte man sich 
das Geburtsdatum genau ansehen. Bei den Kontrollen wird häufig 
festgestellt, dass eine falsche Rückrechnung oftmals Ursache der 
Alkoholabgabe war."

Gegen die vier Verkaufsstellen, die den Jugendlichen Alkohol verkauft
haben, wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die 
Bußgeldbescheide werden ihnen in den kommenden Tagen zugestellt.

"Mit den Alkoholtestkäufen soll in erster Linie auf das Thema 
"Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen" aufmerksam gemacht und 
Missbrauch bekämpft werden" erläutert Papenroth. "Nur durch immer 
wiederkehrende Alkoholtestkäufe werden wir langfristige Änderungen 
erreichen können", betont die Polizei. Deswegen werden auch in 
Zukunft gemeinsame Kontrollen von Polizei und Stadt durchgeführt 
werden.


 

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