05.03.2019 – 10:00, Polizeidirektion Lüneburg, Lüneburg (ots)
- Gesamt-Fallzahl weiter gesunken
- Aufklärungsquote auf hohem Niveau erneut gestiegen
- Wohnungseinbruchdiebstähle deutlich zurückgegangen
- Gewalt gegen Polizeibeamte ist "rückläufig"
Die Gesamtzahl der im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion (PD) Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Rotenburg, Stade und Uelzen) erfassten Straftaten ist für das Berichtsjahr 2018 weiter deutlich gesunken. Die Zahl verringert sich um 5,07% von 77.299 im Jahr 2017 auf 73.378 im Jahr 2018. Erfreulicherweise konnte dabei die Aufklärungsquote auf 63,51% nochmals gesteigert werden. Die Aufklärungsquote liegt zugleich etwas höher als der Landesschnitt von 62,81%.
Polizeipräsident Thomas Ring dazu: "Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg leben in einer sicheren Region. Zum wiederholten Mal können wir für unseren Bereich eine sinkende Gesamtzahl aller erfassten Straftaten vermelden und uns dabei erneut über eine Steigerung der Aufklärungsquote freuen. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass diese positive Entwicklung auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird."
Gesamt-Fallzahl Zu den in 2018 bekannt gewordenen 73.378 Straftaten konnten 32.202 Tatverdächtige ermittelt werden. Altersmäßig verteilt sich diese Zahl auf 24.749 Erwachsene, 3.067 Heranwachsende, 3.257 Jugendliche und 1.230 Kinder. 24.428 Tatverdächtige haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
Häufigkeitszahl Auch die Wahrscheinlichkeit, im Bereich der PD Lüneburg Opfer einer Straftat zu werden, hat sich erneut reduziert und liegt für das Jahr 2018 bei 5.830. Dies korreliert mit dem landesweit zu verzeichnenden, erfreulichen Trend. Die Häufigkeitszahl errechnet die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der Straftaten kann somit in das Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl gesetzt werden.
Diebstahlsdelikte/Wohnungseinbruchdiebstahl Den größten Rückgang verzeichnet die PD Lüneburg bei der zahlenmäßig größten Deliktsgruppe, den Diebstahlsdelikten. Sie sind insgesamt um 1.663 Delikte auf 25.127 Diebstähle zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist weiterhin rückläufig. In 2018 wurden 1.972 Fälle registriert; ein Rückgang um 442 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt in diesem -sehr aufklärungsintensiven- Deliktsfeld bei 26,72% (2017: 22,66 %).
"Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat es angesprochen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist weiter rückläufig, gleichwohl sind die Zahlen immer noch auf einem hohen Niveau. Bei diesen Taten dringen die Täter in die persönlichen Bereiche der Betroffenen ein und sorgen dadurch für extreme Beeinträchtigungen im Wohlbefinden der Menschen. Wir haben den Anspruch, die Fallzahlen weiter zu senken und hoffen auch dadurch das Sicherheitsgefühl nachhaltig zu verbessern.", so Polizeipräsident Thomas Ring.
Cybercrime/Internetkriminalität Im Bereich der Internetkriminalität ist ein deutlicher Rückgang von 4.148 Fällen in 2017 auf 3.620 Fälle in 2018 zu verzeichnen. Der Bereich Cybercrime ist jedoch auch weiterhin von Bedeutung. Polizeipräsident Thomas Ring appelliert an einen sensiblen Umgang mit den eigenen Daten im Internet.
"Ich sehe die Bekämpfung der Cyberkriminalität als einen unserer Schwerpunkte an. Die Kriminalität ist in den vergangenen Jahren internationaler, digitaler, vernetzter und mobiler geworden. Eigentlich jede Person verfügt über Computer oder Smartphone und kann somit von jedem Punkt der Erde von einer derartigen Tat betroffen sein. Wir müssen uns als Polizei weiter mit unseren Maßnahmen darauf einstellen.", ergänzt der Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg.
Rohheitsdelikte Die Zahl der Rohheitsdelikte sank im Vergleich zum Vorjahr um 40 auf 12.218 Fälle. Gleichzeitig liegt die Aufklärungsquote bei hohen 91,40% und liegt somit noch einmal um mehr als einen Prozentpunkt höher als im Jahr 2017. Als Rohheitsdelikte werden beispielsweise Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit bezeichnet. Den größten Anteil stellen dabei weiterhin die Körperverletzungsdelikte. Sie stiegen in 2018 leicht um 1.22% auf 8.353 Fälle.
Gewalt gegen Polizeibeamte Die Zahl der registrierten Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte ist rückläufig. Insgesamt 407 Fälle wurden in 2018 statistisch erfasst. Im Vorjahr waren es noch 516 Fälle, bei denen Polizeibeamte Opfer von Gewaltdelikten geworden sind.
"Gewalt gegen Polizeibeamte ist in jedem Fall besorgniserregend. Dieser Entwicklung stellen wir uns weiter entschieden entgegen. Dazu gehört neben der Aus- und Fortbildung auch stets eine optimale Ausstattung.", so Polizeipräsident Thomas Ring. "Jeder Angriff auf Bedienstete von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, also Menschen im Dienst für die Allgemeinheit, ist zugleich ein Angriff auf unseren Rechtsstaat. Das dürfen wir nicht zulassen."
Mehr jugendliche Straftäter Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes- und Jugendalter ist auf 4.487 gesunken. Der größte Anteil macht dabei in den für diese Altersgruppen typischen Bereich der Rohheits- und Diebstahlsdelikte aus.
Sexualdelikte Die Zahl der Sexualdelikte im Gesamtbereich der Polizeidirektion Lüneburg ist um 87 auf 986 Taten angestiegen. Der Anstieg begründet sich u. a. durch eine Änderung des Strafgesetzbuches, die eine Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung ermöglicht. Ende 2016 wurden der § 177 StGB (Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung) angepasst sowie der § 184i StGB (sexuelle Belästigung) neu geschaffen.
Straftaten unter Verwendung eines Messers Erstmalig wurde für das Jahr 2018 eine Sondererhebung für Straftaten vorgenommen, bei denen ein Messer für die Tatausführung benutzt wurde. Für das abgelaufene Jahr liegen 528 vollendete Fälle vor. Unter Einbeziehung der Versuchstaten liegt die Zahl der bekannt gewordenen Fälle bei 592.
Fazit von Polizeipräsident Thomas Ring "Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden und sehe, dass die Polizei im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Lüneburg ihre Aufgaben auch im Jahr 2018 hervorragend erfüllt hat. Dafür möchte ich mich bei allen Polizeibeschäftigten herzlich bedanken. Unabhängig von dieser positiven Entwicklung sehe ich die anhaltende abstrakte Gefahr durch den islamistischen Terrorismus weiterhin als größte Bedrohung an. Die zu erwartenden Rückkehrer stellen die Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen. Bei allem ist entscheidend, dass wir persönlich ansprechbar bleiben und dabei nicht die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger aus den Augen verlieren. Dazu gehört auch, dass wir als Polizei mittlerweile auch in den sozialen Medien präsent sind. Das ist gut und zeigt unsere Flexibilität."
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