03.05.2019 – 13:21, Polizei Mettmann, Mettmann (ots)
Rund 600 persönliche Gespräche, knapp 500 in Briefkästen hinterlegte persönliche Anschreiben des Landrats und jede Menge positive Eindrücke: Die Bilanz der Kreispolizei in Bezug auf ihre Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" kann sich auch in Velbert sehen lassen (wir berichteten darüber ausführlich unter anderem in der Pressemeldung OTS 1904191; abrufbar unter folgendem Link: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43777/4258685).
Von Montag (29. April 2019) bis Freitag (3. Mai 2019) waren uniformierte Polizeibeamtinnen und -beamte im gesamten Stadtgebiet unterwegs, um vor der Masche der so genannten "falschen Polizeibeamten" zu warnen. Dazu suchten sie Anschriften auf, an denen Velberter Bürgerinnen und Bürger gemeldet sind, die 70 Jahre oder älter sind. Flankiert wurden diese "Klinken-putzenden" Polizeibeamten von Experten der Prävention, welche mit ihrem Info-Mobil an verschiedenen Standorten im gesamten Stadtgebiet Beratung vor Ort anboten - und ebenfalls etliche Gespräche mit Seniorinnen und Senioren führten.
"Diese Altersgruppe stellt bei den Trickbetrügern eine besondere Zielgruppe dar", erklärt Einsatzleiter Oliver Schult. "Gerade die älteren Menschen haben ein großes Vertrauen in die Polizei und lassen sich nach Meinung der Kriminellen leichter unter Druck setzen. Das nutzen die Trickbetrüger schamlos aus", so der Polizeihauptkommissar, der mit dem Einsatzverlauf rundum zufrieden ist: "Die Velberterinnen und Velberter kannten größtenteils die Masche des 'falschen Polizeibeamten'. Sie wussten bereits, dass die 'echte Polizei' niemals nach Wertgegenständen fragt oder diese gar an sich nimmt. Dennoch konnten wir wertvolle Aufklärungsarbeit leisten und obendrein das Vertrauen in die echte Polizei durch viele persönliche Gespräche stärken."
Der Hauptkommissar ist überzeugt davon, dass die Maßnahmen der Polizei erste Früchte tragen: "Obwohl wir auch in dieser Woche wieder Versuchsfälle falscher Polizeibeamter - insbesondere in Mettmann - verzeichnet haben, haben wir doch seit Beginn der Aktionswochen Mitte März in Haan im gesamten Kreis bislang nicht einen einzigen erfolgreichen Betrugsfall durch falsche Polizeibeamte registriert."
Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung, aber auch aufgrund der positiven Resonanz in den Gesprächen an der Haustür, wird die Kreispolizei ihre Aktionswochen gegen falsche Polizeibeamte auch in den anderen Städten des Kreises fortsetzen - zunächst in der Woche vom 13. bis zum 17. Mai 2019 in Hilden. Hierzu wird die Öffentlichkeit in der kommenden Woche noch einmal zeitnah informiert.
Info:
Die Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" wurde in Velbert von Montag, 29. April 2019, bis Freitag, 3. Mai 2019, (mit Ausnahme des Feiertags am 1. Mai) durchgeführt. Insgesamt führten die Polizeibeamten der jeweils zuständigen Bezirksdienste über 600 persönliche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, rund 500 Mal wurde Infomaterial im Briefkasten hinterlegt. Unterstützt wurde der Bezirksdienst von Seniorenberaterinnen und -beratern der "ASSE" sowie Experten der Kriminalprävention, des Opferschutzes sowie der Verkehrsdirektion. Hinzu kamen Polizeibeamte aus dem Wach- und Wechseldienst. Am Dienstag (30. April 2019) hatten sich auch Landrat Thomas Hendele sowie der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath persönlich an der Aktionswoche beteiligt und Beratungsgespräche mit zahlreichen Seniorinnen und Senioren auf dem Wochenmarkt "Am Offers" geführt.
Zum Hintergrund:
Mit der Aktionswoche gegen "falsche Polizeibeamte" reagiert die Kreispolizei auf die seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Fallzahlen von Trickbetrügereien am Telefon. Diese geben sich am Telefon als vermeintliche Kriminalbeamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus. Die Trickbetrüger setzen ihre Opfer, bei denen es sich meist um Seniorinnen oder Senioren handelt, gezielt unter Druck und tischen eine Lügengeschichte auf, um an Erspartes oder Wertgegenstände zu kommen.
Eine immer wieder angewandte Masche der Trickbetrüger ist zum Beispiel, dass diese angeben, man habe in der Nachbarschaft eine Einbrecherbande festgenommen. Bei einem der Festgenommenen habe man eine Liste von potenziellen Einbruchszielen sichergestellt, auf der auch der Name des Angerufenen auftauche. Da noch nicht alle Mitglieder der Einbrecherbande dingfest gemacht worden seien, biete die vermeintlich "echte Polizei" nun an, das im Haus befindliche Bargeld bzw. andere Wertsachen in die sichere Verwahrung zu nehmen, bis die Komplizen ebenfalls festgenommen wurden. Dazu komme dann ein Kriminalbeamter vorbei, um die Sachen an sich zu nehmen.
Wie perfide und überzeugend die Trickbetrüger bei ihren Anrufen agieren, so dass sie damit nicht nur besonders alte Menschen überzeugen können, zeigt ein Video der Münchner Polizei. Dieses steht mit freundlicher Unterstützung der bayrischen Kollegen zur Veröffentlichung bereit und ist auf einer Internetseite der Polizei München, unter folgendem Internet-Link zu finden und für Jedermann anzuschauen und herunterzuladen:
https://www.polizei.bayern.de/muenchen/schuetzenvorbeugen/kriminalitaet/betrug/index.html/263152
Die Polizei stellt klar:
- Die Polizei nimmt niemals Bargeld (oder andere Wertgegenstände) an sich, um es vor angeblichen Einbrecherbanden zu schützen.
- Außerdem ruft Sie die Polizei niemals zu Hause an, um Sie über Ihre Vermögensverhältnisse auszufragen.
So können Sie sich vor falschen Polizeibeamten schützen:
- Seien Sie am Telefon aufmerksam: Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie am besten einfach auf: Auflegen ist nicht unhöflich!
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Sprechen Sie mit Ihren älteren Angehörigen über die Masche der Trickbetrüger!
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei
eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Trickbetrüger auf Sie abgesehen hat: Notrufnummer 110!
Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:
Kreispolizeibehörde Mettmann
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