Vorsicht vor betrügerischen Angeboten von Wanderarbeitern


09.05.2019, PP Oberbayern Süd
Vorsicht vor betrügerischen Angeboten von Wanderarbeitern
OBERAU, Lkr. GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Schleierfahnder der Grenzpolizei Murnau wurden am gestrigen Mittwoch gegen Mittag auf einen 37-jährigen reisenden Gewerbetreibenden aus Hessen aufmerksam, der seit Anfang Mai 2019 in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim und Starnberg Dienstleistungen zu völlig überhöhten Preisen anbot.

Bei der Kontrolle an der B2 fanden die Grenzpolizisten „Arbeitsverträge“ für mehrere Anwesen. Betroffen waren vorwiegend Senioren, die ein Einfamilienhaus alleine bewohnen. So wurden jeweils bis zu 6000 Euro für die Reinigung einer kleinen Garageneinfahrt, Terrasse oder von Dachrinnen eines Einfamilienhauses verlangt. Der Wanderarbeiter hatte innerhalb von zwei Tagen den gutgläubigen Senioren Aufträge von einem hohen fünfstelligen Betrag angedreht. Gerade noch rechtzeitig konnten die Hausbesitzer von der Grenzpolizei gewarnt werden, bevor die Wucherpreise von den Senioren bezahlt wurden. Somit kam keiner der betroffenen Hausbesitzer zu Schaden. In einem Fall konnte ermittelt werden, dass drei Arbeiter bei der Pflasterreinigung unter dem Vorwand, der Chef habe einen schweren Unfall gehabt, fluchtartig das Anwesen verlassen hatten, um nicht mit polizeilichen Ermittlungen konfrontiert zu werden. Vermutlich wurden sie jedoch von dem „Chef“ telefonisch vorgewarnt. Diese Ausrede konnten die Schleierfahnder bei der besorgten Seniorin sofort richtigstellen, da sich der 37-jährige Festgenommene noch im Polizeigewahrsam befand. Der betrügerische Handwerker ist bei der Polizei nicht unbekannt, gegen ihn laufen auch bei anderen Dienststelle Ermittlungen wegen versuchten Betrug bzw. Wucher.
Präventionshinweis:

Die Polizei rät allen Bürgern bei Angeboten von Wanderarbeitern: Prüfen und vergleichen Sie Angebote genau. Lassen Sie sich gerade durch bedrängende Hinweise (Beispiel: "Dieses Angebot gilt nur noch heute!") auf keinen Fall unter Druck setzen.Lehnen Sie jegliche Angebote von Wanderarbeitern ab, die Ihnen spontane Bauarbeiten auf Ihrem Grundstück (insbesondere Dach- und Pflasterarbeiten) anbieten. Tatsächlich sofort angefangene Arbeiten dienen nur als Täuschung und werden nicht beendet. Zahlen Sie niemals Geld im Voraus! Seriöse Handwerker schreiben eine Rechnung und bieten die Bezahlung mit Banküberweisung an und verlangen an der Haustüre kein Bargeld.Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.Bitte melden Sie verdächtige Wahrnehmung umgehend ihrer Polizei!