Leichtsinn oder Unwissenheit? – „Wert“sachen als solche behandeln

POL-WE: Leichtsinn oder Unwissenheit? - "Wert"sachen als solche behandeln
10.05.2019 – 13:57, Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Wetterau, Friedberg (ots)

"Wie blöd ist der denn?" - Haben Sie das auch schon mal gedacht, wenn Sie in der Zeitung gelesen haben, dass jemandem das Portemonnaie aus dem offen gelassenen Auto geklaut wurde und dann vielleicht sogar noch die PIN für die EC-Karte darin notiert war? Viele Opfer von Diebstählen machen sich im Anschluss an solche und ähnliche Taten tatsächlich auch selbst Vorwürfe. Aus einer Leichtsinnigkeit heraus und manchmal auch aufgrund von Unwissenheit, haben sie es Dieben einfach gemacht.

Polizisten haben tagtäglich mit Diebstählen zu tun und daher auch ein entsprechendes Erfahrungswissen, welches wir an dieser Stelle gerne an Sie weitergeben möchten, damit Sie nicht aus Leichtsinn oder Unwissenheit zum Opfer werden.

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Neugierige Diebe

Sie könnten einen Zettel "In meiner Tasche sind keine Wertsachen" an ihre Autoscheibe hängen oder einen Kontoauszug von ihrem leeren Bankkonto anbringen. Diebe werden ihnen diese Hinweise aber vermutlich nicht glauben. Sie schauen lieber selbst nach, ob sich nicht doch ein Tablet, Navigationsgerät, teures Parfüm oder gar das Portemonnaie in der Tasche verbirgt, die Sie von außen gut sichtbar im Auto liegen gelassen haben. Jeder Karton, jede Sporttasche, Einkaufstasche oder Jacke im Auto kann potentiell Wertsachen beinhalten. Auch wenn sich darin nur die stinkenden Sportklamotten befinden oder die alten Zeitungen - diese Behältnisse locken Diebe an. Die Gefahr, dass sie eine Seitenscheibe ihres Autos einschlagen oder es anderweitig aufbrechen ist damit groß. Selbst wenn die Täter keine Beute machen können, haben Sie den Schaden und den Aufwand. Das sollten Sie vermeiden. Lassen Sie nichts im Auto offen liegen. Locken Sie keine Diebe an und bedenken Sie: Ihr Auto ist kein Safe, in dem Wertsachen aufbewahrt werden können.

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Gelegenheit macht Diebe

Gerade bringen Sie noch den Einkaufswagen auf dem Supermarktparkplatz zurück oder laden Ihr Auto im Hof vor dem Haus aus, schon ist das Portemonnaie aus dem Einkaufskorb verschwunden oder gleich die ganze Handtasche. Das Sprichwort "Gelegenheit macht Diebe" kommt nicht von ungefähr. Immer wieder stellt die Polizei genau dies fest. Kurze unbeobachtete Momente reichen Dieben aus, um zuzuschlagen. Schließen Sie ihr Auto ab - auch wenn Sie es nur ganz, ganz kurz aus den Augen lassen.

Ein weiterer häufig verbreiteter Fall in diesem Zusammenhang: Der Diebstahl beim Einkauf. Gerade Frauen haben ihre Portemonnaies gerne in einer Tasche, die dann während dem Einkauf schon mal im Einkaufswagen abgelegt wird. Ein unachtsamer Moment bei der Auswahl des richtigen Produktes aus dem reichhaltigen Supermarktangebot oder eine kleine Ablenkung von Trickdieben und schon ist die ganze Tasche, das Portemonnaie oder Handy verschwunden. Wertsachen sollten Sie daher immer am Körper tragen und dabei am Besten in innenliegenden und / oder verschlossenen Taschen.

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Wie war doch gleich die Nummer?

Für jeden Account ein anderes Passwort, für jede Karte eine andere PIN - unser Gedächtnis muss ganz gut arbeiten, um sich sämtliche Zugangscodes und Kennwörter zu merken. Doch aus dieser Verantwortung sollten Sie es tunlichst nicht entlassen. Zugangsdaten oder gar die PIN der EC-Karten notieren ist sehr leichtsinnig, gerade dann, wenn beides im selben Portemonnaie aufbewahrt wird. Hat der Täter eines, dann hat er gleich alles und damit vielleicht schon Ihr Bankkonto geplündert, bevor Sie den Diebstahl oder Verlust Ihrer Geldbörse überhaupt bemerken. Auch vermeintlich verschlüsselt notierte Zugangsdaten sind für die Täter meist kein Problem. Auf eine Rückerstattung durch die Bank brauchen Sie in einem solchen Fall übrigens nicht zu hoffen. So schwer es also auch sein mag: Die PIN zur EC-Karte gehört nur in ihren Kopf.

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My home is my castle

"Zu Hause kann nichts passieren", dass denken Viele - zu unrecht. Selbst im kleinsten Dorf, weit weg von der nächsten großen Stadt, sind Diebe unterwegs. Das Fahrrad ohne sicherndes Schloss im Hof abstellen, das Auto unverschlossen parken, die Kellertür beim Verlassen des Hauses nicht abschließend und das Garagentor offen lassen sind daher nur ein paar Beispiele die unter "leichtsinnig" gefasst werden können. Auch hier gilt: Sichern Sie ihr Hab- und Gut vor potentiellen Dieben.

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Natürlich sind dies nur ein paar Beispiele rund um das Thema Diebstähle. Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal Opfer eines Diebstahls werden, dann ärgern oder schämen Sie sich nicht, letztlich kann es jedem von uns passieren. Verständigen Sie die Polizei, die Ihnen immer gerne mit Rat und Tat zur Seite steht.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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