Länderübergreifende Einbruchserie in Gewerbebetriebe – Großer Ermittlungserfolg für die Kripo Fürstenfeldbruck
03.09.2019, PP Oberbayern Nord
Länderübergreifende Einbruchserie in Gewerbebetriebe - Großer Ermittlungserfolg für die Kripo Fürstenfeldbruck
FÜRSTENFELDBRUCK: Im Rahmen des länderübergreifenden Ermittlungsverfahrens EV Glaser ermittelt die Kripo Fürstenfeldbruck seit Monaten zu einer Serie von Einbrüchen in Firmengebäuden in Bayern und Baden Württemberg. Der Tätergruppe werden derzeit rund 170 Fälle mit einem Beuteschaden von rund 200.000 Euro zugeordnet. Ende August gelang die Festnahme von zwei Tatverdächtigen auf frischer Tat.
Ausgangslage
Seit Anfang des Jahres verübten zunächst unbekannte Täter in Oberbayern, Schwaben, Mittelfranken und im angrenzenden Baden-Württemberg eine Vielzahl von Einbrüchen in Firmengebäude. Die Tatorte befanden sich vorwiegend in Gewerbegebieten am Rande kleinerer Gemeinden mit Anbindung an Fernstraßen. Die Täter drangen bevorzugt durch brutales Aufbrechen der Fensterscheiben oder der Eingangstüren in die Objekte ein. Dazu verwendeten sie auch vor Ort aufgefundenes Werkzeug. Anschließend durchsuchten sie die Gewerberäume gezielt nach Bargeld. In Ausnahmefällen wurden Wertgegenstände entwendet. Bis zu fünf Firmen pro Tatnacht innerhalb eines Gewerbeparks gingen die Einbrecher auf ihren Beutezügen an.
Koordination der Ermittlungen durch Kripo Fürstenfeldbruck
Nach aktuellem Ermittlungsstand der Kripo Fürstenfeldbruck, die im Rahmen des Ermittlungsverfahrens „EV Glaser“ im April 2019 die zentrale Koordinierung der Ermittlungen übernahm, werden derzeit der Tätergruppierung rund 170 Fälle mit einem Beuteschaden von knapp 200.000 EUR zugeordnet. Allein im Zuständigkeitsbereich des PP Oberbayern Nord wurden 20 Einbrüche mit einem Gesamtschaden von rund 24.000 Euro registriert. Beispielsweise erbeuteten die Täter aus einer Geldkassette einer Firma für Fenstertechnik im Landkreis Landsberg rund 8.500 Euro Bargeld. Bei einem Feinkostvertrieb im gleichen Landkreis waren es 3.900 Euro und bei einer Messebaufirma 8.400 Euro Beute. Im Bereich der benachbarten Augsburger Kripo wurde gezielt der Tresor in einer Spenglerei angegangen. Den Einbrechern fielen rund 12.000 Euro in die Hände. In den Präsidialbereichen Schwaben Nord und Süd/West werden überwiegend von den Kriminaldienststellen 71 Fälle mit einem Gesamtschaden von ca. 80.000 Euro bearbeitet Im Bereich der KPI Weilheim brachen die Täter in die Büroräume einer Finanzberatungsfirma ein. Der Tresor wurde gewaltsam aufgebrochen und 16.000 Euro entwendet. In weiteren 9 Fällen im Bereich des PP Oberbayern Süd erbeuteten die Täter weitere 10.000 Euro. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken werden den Tätern derzeit 30 Fälle mit einem Schaden von knapp 15.000 Euro zugeordnet. In Laupheim, in Baden Württemberg, war ein Elektro-Fachmarkt betroffen. Entwendet wurden ein Dutzend Kameradrohnen im Wert von 15.000 Euro. Die dortigen Kripo-Dienststellen bearbeiten 34 Fälle mit einem Schaden von knapp 40.000 Euro.
Festnahme und Haftbefehlsanträge durch die Staatsanwaltschaft Augsburg
Durch umfassende kriminalpolizeiliche Recherchen der betroffenen Dienststellen konnten in der Nacht vom 27. auf den 28. August zwei Tatverdächtige beobachtet werden, wie sie in ein Firmengebäude im bayerischen Bächingen/Brenz sowie in der benachbarten baden-württembergischen Gemeinde Sontheim/Brenz einbrachen. Die beiden aus Rumänien stammenden Männer im Alter von 33 und 25 Jahren wurden noch am Tatort gestellt und nach kurzer Flucht festgenommen. Bei den Durchsuchungen der Wohnräume der beiden Tatverdächtigen im Raum Neu-Ulm wurde Diebesgut (Fotokamera, Elektrogitarre) und vermutliche Tatkleidung aus zurückliegenden Beutezügen sichergestellt. Es wird derzeit intensiv geprüft, welche weiteren Taten den beiden zugeordnet werden können.Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand muss davon ausgegangen werden, dass die Täter von ihrem Wohnsitz im Raum Neu-Ulm aus zahlreiche Fahrten zum Ausspähen von geeigneten Gewerbegebieten im Umkreis von bis zu 100 Kilometer durchgeführt haben, ehe sie dann in der Zeit zwischen Mitternacht und 04:00 Uhr zur Tatbegehung ansetzten. Der Tatverdacht gegen den 33-Jährigen wurde durch einen sog. „Prüm-Treffer“ untermauert. Vom Bayerischen Landeskriminalamt erhielten die Ermittler inzwischen die Mitteilung der spanischen Kollegen, dass eine von der KPI Fürstenfeldbruck gesicherte DNA-Spur dem 33-Jährigen Rumänen zuzuordnen ist. Er war wegen Raub- und Eigentumsdelikten national zur Fahndung ausgeschrieben. Vom Amtsgericht Augsburg wurden gegen beide Tatverdächtige die von der Staatsanwaltschaft Augsburg beantragten Haftbefehle wegen des dringenden Verdachts des Bandendiebstahls erlassen, eröffnet und in Vollzug gesetzt.Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die polizeilichen Ermittlungen dauern weiter an.
Prüm-Treffer aus Spanien
Der Tatverdacht gegen den 33-Jährigen wurde durch einen sog. „Prüm-Treffer“ untermauert. Vom Bayerischen Landeskriminalamt erhielten die Ermittler inzwischen die Mitteilung der spanischen Kollegen, dass eine von der KPI Fürstenfeldbruck gesicherte DNA-Spur dem 33-Jährigen Rumänen zuzuordnen ist. Er war wegen Raub- und Eigentumsdelikten national zur Fahndung ausgeschrieben.