17.09.2019 – 12:22, Polizeipräsidium Mittelfranken, Nürnberg / Erlangen (ots)
Wie gestern (16.09.2019) mit Meldung 1303 berichtet, kam es im gesamten mittelfränkischen Raum zu einem vermehrten Anruf-Aufkommen falscher Polizeibeamter. Echte Polizeibeamte konnten am späten Nachmittag einen Tatverdächtigen vorläufig festnehmen.
Bislang Unbekannte riefen im Laufe des gestrigen Tages (16.09.2019) vermehrt bei älteren Menschen im gesamten Bereich Mittelfranken an und gaben sich als Polizeibeamte aus. Mit der bereits bekannten Masche, dass Einbrecherbanden unterwegs seien und deren potentielle Opfer ihr Vermögen nur schützen könnten, wenn sie dies an die "Polizei" übergeben würden, täuschten sie die Senioren geschickt. Die meisten Angerufenen reagierten allerdings richtig, beendeten das Gespräch und informierten umgehend die Polizei über Notruf.
Bei zwei Senioren hatten die Täter allerdings Erfolg. So konnten sie im Nürnberger Osten bei einer 85-jährigen Frau mehrere tausend Euro erbeuten. Ein weiteres Mal war die perfide Masche der Täter in Erlangen von Erfolg gekrönt. Hier nahm ein Abholer weit über 100 000 Euro von einem 84-Jährigen entgegen. Mit der Beute konnte er zunächst entkommen.
Im Rahmen kriminalpolizeilicher Ermittlungen und einem Hinweis des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein konnte die mittelfränkische Polizei mit Unterstützung mehrerer Streifenbesatzungen des Polizeipräsidiums Unterfranken einen 29-jährigen Tatverdächtigen vorläufig festnehmen. Die Beamten stoppten ihn gestern (16.09.2019) gegen 17:30 Uhr auf der BAB 3 bei Würzburg-Biebelried. Die mutmaßliche Beute, die die Beamten bei dem 29-Jährigen fanden, wurde sichergestellt.
Der Tatverdächtige muss sich nun in entsprechenden Ermittlungsverfahren verantworten. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wird er im Laufe des heutigen Tages einem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage überstellt.
Die weiteren Ermittlungen hat das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg übernommen. Die Beamten warnen nochmals dringend vor der perfiden Masche und geben folgende Verhaltenstipps:
- Seien Sie misstrauisch bei solchen Anrufen! Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefonat sofort. Legen Sie aktiv den Telefonhörer auf bzw. beenden Sie das Gespräch aktiv, indem Sie die rote "Auflegen-Taste" drücken.
- Gehen Sie am Telefon nicht auf Fragen zu Ihrer finanziellen Situation oder den Besitz von Wertsachen ein. Die Polizei fragt Sie grundsätzlich nicht nach Bargeld oder Wertsachen, ohne dass durch Sie vorher Anzeige erstattet wurde.
- Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Ihnen unbekannt sind. Hinterlegen Sie es niemals an Örtlichkeiten für unbekannte Abholer.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung!
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis, ob in Uniform oder Zivilkleidung. Überprüfen Sie diesen sorgfältig.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Polizei an. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus und fragen konkret nach dem Polizeibeamten, der dort beschäftigt sein soll. Notieren Sie sich den Namen des vermeintlichen Beamten. Ziehen Sie einen Nachbarn bzw. eine Person Ihres Vertrauens hinzu.
- Beachten Sie, dass es den Tätern mittlerweile möglich ist, echte Rufnummern der Polizeidienststellen im Display anzeigen zu lassen.
- Scheuen Sie sich nicht den Notruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. Durch eine schnelle Meldung unterstützen Sie die Arbeit der Polizei.
- Seien Sie aufmerksam, wenn in Ihrer Nachbarschaft ältere Menschen alleine leben, sprechen Sie über dieses Phänomen.
- Angehörige bitten wir, ihre älteren Verwandten zu informieren.
Alexandra Federl / mc
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