18.09.2019 – 11:14, Kreispolizeibehörde Wesel, Wesel (ots)
Gestern kam es kreisweit zu mindestens 14 Trickbetrügereien. Dass sich die Täter hierbei als Nichten, Enkel, wahlweise auch als Polizisten und Kriminalbeamte ausgeben, davor warnen wir regelmäßig.
Gestern jedoch kam es in Wesel zu einem Telefonanruf, der eine ganz neue Masche der Betrüger zu Tage förderte:
Gegen 13.20 Uhr erhielt eine 81-jährige Weselerin einen Anruf. Der Mann am Ende der Leitung stellte sich als Hauptkommissar Müller aus Oberhausen vor und erklärte der Dame in stockendem Ton, dass ihr Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein 15-jähriges Mädchen gestorben sei.
Es bedarf nicht viel Vorstellungskraft, wie geschockt die Weselerin gewesen sein muss. Doch der vermeintliche Hauptkommissar ging noch weiter: Er erklärte, ihr Sohn müsse zum Haftrichter und daher dürfe sie ihn nicht kontaktieren.
Ziel des Betrügers war es, eine vermeintliche Kaution zu ergaunern.
Doch die Dame fing sich schnell wieder. Da sie regelmäßig mit ihrem Sohn in Kontakt steht, wusste sie, dass er sich nicht in Oberhausen aufhalten konnte. Kurzerhand gab sie den Hörer an ihren Mann weiter und rief mit einem anderen Apparat sicherheitshalber ihren Sohn an.
Nachdem dieser ihr bestätigt hatte, dass nichts passiert sei, konfrontierte sie den Betrüger damit, woraufhin dieser auflegte.
Anlass für uns, Ihnen Tipps zu geben, wie Sie sich gegen solche Schockanrufe rüsten können:
1. Die Polizei überbringt schlimme Nachrichten NIE telefonisch. Wir haben speziell ausgebildete Kolleginnen und Kollegen, die Sie in einem solchen Fall persönlich informieren und betreuen würden.
2. Grundsätzlich gilt: Vertrauen Sie niemandem blind, auch nicht angeblichen Polizeibeamten! Wenn Sie einen Anruf von der Polizei erhalten, dann bestehen Sie darauf, zurück zu rufen. Wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer der örtlichen Polizeidienststellen und lassen sie sich dann zu dem Polizisten weiter verbinden. Geben Sie nur dann telefonisch Auskünfte. Seien Sie auch misstrauisch bei Anrufen von Personen, die sich als Vertreter anderer Behörden oder als Verwandte ausgeben! Prüfen Sie immer die Seriosität des Anrufers und geben Sie keine persönlichen Daten heraus! Seriöse Mitteilungen werden nie telefonisch, sondern immer schriftlich mitgeteilt. Ziehen Sie bei unbekannten Besuchern Nachbarn oder Personen ihres Vertrauens hinzu.
Beim geringsten Zweifel sollten Sie keine Scheu haben, über Notruf 110 die Polizei zu verständigen!
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Wesel
Pressestelle
Telefon: 0281 / 107-1050
Fax: 0281 / 107-1055
E-Mail: pressestelle.wesel@polizei.nrw.de
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