16.10.2019 – 13:02, Polizei Hamburg, Hamburg (ots)
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Ermittler der Fachdienststelle für Schleusungs- und Dokumentenkriminalität (LKA 64) haben gestern Morgen nach monatelangen Ermittlungen neun Durchsuchungsbeschlüsse gegen fünf Männer im Hamburger Stadtgebiet vollstreckt.
Insbesondere ist ein 30-jähriger Iraker, Betreiber einer Shisha-Bar, ins Visier der Ermittler gerückt, der im Verdacht steht, in wechselnder Zusammenarbeit mit mehreren Mittätern verschiedene Straftaten begangen zu haben. Die festgestellten Delikte haben gemein, dass sie allesamt mit Fälschungen und Manipulationen zusammenhängen.
So soll der 30-Jährige einem Dritten auf Vermittlung eines 33-jährigen Deutschen mutmaßlich einen totalgefälschten deutschen Führerschein verschafft und dafür eine Geldzahlung erhalten haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der Führerschein bei einem Fälscher in Italien hergestellt worden sein. Anlässlich einer Kontrolle durch den schweizerischen Zoll wurde das gefälschte Dokument bei dem Iraker sichergestellt.
Weiterhin erlangte der Hauptbeschuldigte nach jetzigem Erkenntnisstand im Zusammenwirken mit einem 33-jährigen Deutsch-Marokkaner und einer weiteren, bislang unbekannten Person in betrügerischer Absicht einen Bankkredit in mittlerer fünfstelliger Höhe. Zum Abschluss des Kreditvertrages legten die Personen augenscheinlich gefälschte Ausweisdokumente vor.
Einen 40-jährigen Deutsch-Libanesen beauftragte der Iraker, bei einer Autovermietung einen Audi Q3 anzumieten, um ihn dann zu unterschlagen. Wie die Ermittlungen ergaben, sollte das Fahrzeug später wohl mittels gefälschter Zulassungsbescheinigung an einen Dritten verkauft werden. Die gefälschten Fahrzeugpapiere sollte in diesem Fall mutmaßlich ein 46-jähriger Algerier beschaffen.
In seiner Shisha-Bar betrieb der 30-jährige Hauptverdächtige nach jetzigem Sachstand ohne eine entsprechende Genehmigung mehrere Geldspielautomaten, deren Gewinnausschüttung wohl durch eine Manipulationssoftware technisch verändert worden war. Für diese Veränderungen an den Automaten dürfte nach vorliegenden Erkenntnissen derjenige 33-jährige Deutsche, der auch bei der Beschaffung des eingangs erwähnten gefälschten Führerscheins aus Italien involviert war, zuständig gewesen sein. Er soll als Automatenaufsteller arbeiten.
Aufgrund der Ermittlungen des LKA 64 wurden durch die Staatsanwaltschaft Hamburg neun Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der fünf genannten Männer sowie deren Geschäftsräume, ein Bankschließfach und eine Buchhaltungsfirma beim Amtsgericht Hamburg erwirkt. Sie wurden gestern Morgen zeitgleich vollstreckt.
Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Beamten neben diversen Mobiltelefonen, Speichermedien und schriftlichen Aufzeichnungen bei dem 30-jährigen Iraker einen totalgefälschten Führerschein, einen fünfstelligen Bargeldbetrag, einen Pkw Lamborghini Gallardo, einen mutmaßlich unterschlagenen Pkw Fiat 595 Abarth, drei Geldspielautomaten sowie größere Mengen unverzollten Wasserpfeifentabak sicher. Da der aufwendige Lebensstil des Mannes nicht mit seinen legal erzielten Einnahmen in Einklang zu stehen scheint, wurde die sein Gewerbe betreffende Buchhaltung durch Mitarbeiter des Wirtschaftskriminalisten Prüfdienstes (LKA 56) zur weiteren Überprüfung gesichert.
Mangels Haftgründen verblieben alle Männer auf freiem Fuß.
Die Ermittlungen dauern an.
Ka.
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