13.12.2019 – 15:24, Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Gießen, Gießen (ots)
Gießen: Es ist inzwischen schon zur guten Tradition des Polizeipräsidiums Mittelhessen geworden, die jährliche Feierstunde zum Dank für die BxFC;rgerinnen und Bürger, die sich durch ihre Zivilcourage und ihr couragiertes Handeln hervorgetan haben. Den Ausklang des Jahres nutzte Polizeipräsident Bernd Paul auch in diesem Jahr, um seinen persönlichen Dank auszusprechen.
"Jeder kann helfen. Das haben Sie in diesem Jahr in besonderer Weise durch Ihr Verhalten zum Ausdruck gebracht. Wo viele andere eher Wegschauen oder sich als Gaffer negativ hervortun, da haben Sie sich im positiven Sinn eingemischt und geholfen. Ich freue mich, dass es Menschen wie Sie gibt, die für den Gemeinsinn eintreten und den Mitbürgerinnen und Mitbürgern helfend zur Seite stehen. Durch Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Handeln konnten nicht nur Straftaten verhindert und aufgeklärt werden, sondern sogar ein Menschenleben gerettet werden." Mit diesen Worten leitete Polizeipräsident Bernd Paul am Donnerstagabend seinen Dank an die dreizehn Gäste und ihren Begleitern ein, die auf Einladung des Präsidenten im Polizeipräsidium erschienen waren.
Aus dem gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Mittelhessen kamen am heutigen Donnerstagabend (12.12.2019) die engagierten Bürgerinnen und Bürger. Sie stehen beispielhaft für eine Vielzahl anderer, die die Arbeit der Polizei in den vergangenen Monaten unterstützten. Das Zivilcourage an kein Alter gebunden ist, zeigte der Altersquerschnitt der Gäste. Zwölf Jahre alt ist der jüngste Gast, dem Bernd Paul und der Leiter der Abteilung Einsatz, Manfred Kaletsch, neben dem persönlichen Dank auch ein kleines Präsent überreichten.
Gemeinsam mit seinen zwei Freunden beobachtete er im September am Bahnhof in Stadtallendorf zwei Männer, die gerade die Etiketten etlicher Kleidungsstücke entfernten und wegwarfen. Den Jungen kam dies verdächtig vor, deshalb verständigten sie die Polizei, die kurz darauf die beiden Männer kontrollierte. Es stellte sich heraus, dass sie die Bekleidung zuvor in zwei Geschäften geklaut hatten. Kaum älter ist eine J aus Marburg. Mit ihren 15-Jahren hat sie im Chat mit einem entfernten Bekannten den Ernst der Lage erkannt, als dieser Suizidabsichten kundtat. Die junge Frau verständigte sofort die Polizei, hielt diese über Notruf stetig auf dem Laufenden und beschäftigte gleichzeitig den Chatpartner, um ihn von seinen Suizidgedanken abzubringen. Nach Wuppertal führten die polizeilichen Ermittlungen. Dort konnte der Chatpartner von der Polizei wohlbehalten in Obhut genommen werden. Die 15-Jährige hat ihm das Leben gerettet.
Immer Hochkonjunktur haben die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, sie beschäftigen tagtäglich die Polizei. In diesem Deliktsfeld tat sich ein 58-jähriger Taxifahrer aus Linden hervor. 10.000 Euro eines Seniors aus Rechtenbach sollte er an einen Betrüger übergeben, der sich gegenüber dem Senior als Bekannter in einer Notlage ausgegeben hatte. Glücklicherweise bemerkte der Senior noch rechtzeitig vor der Geldübergabe den Betrugsversuch. In Absprache mit der hinzugezogenen Polizei überbrachte der Taxifahrer das Geld trotzdem. Bei der Übergabe klickten die Handschellen, zwei Männer konnten dank der Mithilfe des Taxifahrers festgenommen werden.
Ebenfalls zur Festnahme von Betrügern haben zwei Zeugen aus der Wetterau in Karben erheblich beigetragen. Die 57 - Jährige und der 45 - Jährige hatten als Nachbarn beobachtet, wie sich im Umfeld eines Hauses verdächtige Personen aufhielten. In Verbindung mit dem Hinweis weiterer Zeugen konnten zwei Männer festgenommen werden. Sie hatten offenbar unter einem falschen Namen mehrere Pakete mit hochwertigen Waren an diese Adresse in Karben liefern lassen. Dank der Mithilfe der Zeugen konnten so etwa 30 Straftaten der sogenannten Bestellbetrüger aufgeklärt werden.
Zur Festnahme führte auch die Beobachtung zweier Frauen aus der Wetterau. Als sie im Shop einer Tankstelle in Wöllstadt am späten Abend etwas kaufen wollten, bemerkten sie zwei maskierte und bewaffnete Männer in der Tankstelle, die die Angestellte bedrohten. Schnell traten die beiden Frauen den Rückzug an, positionierten sich aber in sicherer Entfernung vor der Tankstelle. Von dort aus berichteten sie der Polizei laufend über ihre Beobachtungen. Die beiden Männer konnten noch in der Tankstelle festgenommen werden.
Die Flucht versuchte ein Ladendieb in Dautphe anzutreten. Von einer Kollegin auf den Dieb aufmerksam gemacht, nahm ein 35-jähriger Dautphetaler von seinem Arbeitsplatz hinter der Fleischtheke im Supermarkt die Verfolgung des Täters auf. Glücklicherweise blieb er dabei nicht allein. Ein Kunde des Marktes, ein 25-jähriger Eschenburger, erkannte die Situation und folgte mit seinem PKW dem Flüchtenden. Gemeinsam konnten die Verfolger den Dieb so einige Straßen weiter festnehmen. Der Täter wehrte sich vehement. Trotz allem bändigten ihn die beiden Verfolger bis zum Eintreffen der Polizei.
Am Faschingssonntag wurde eine junge Frau in Gießen Opfer einer Vergewaltigung. Als der Täter sie nach der Tat auch noch zu sich in die Wohnung zerren wollte, wurde ein 28-jähriger Gießener auf die Situation aufmerksam. Er mischte sich ein, vertrieb damit den Täter und kümmerte sich um die junge Frau. Die Personalien des Gießeners standen lange nicht fest. Erst durch einen Zeugenaufruf konnte er ausfindig gemacht werden.
Die Unfallaufnahme bildet einen großen Schwerpunkt in der Arbeit der Polizei. Leider stellt sich eine hohe Zahl an Unfallverursachern nicht ihrer Verantwortung, sondern begeht Unfallflucht. Auf die Mithilfe der Bevölkerung ist die Polizei hier besonders angewiesen. Bei den Ermittlungen eines betrunkenen Unfallverursachers unterstützte ein 21-Jähriger aus Lohra die Polizei. Auf der Bundesstraße 255 bei Gladenbach streifte der Autofahrer zunächst eine Leitplanke und landete dann auf einer nahegelegenen Kreisstraße halb im Acker. Der 21-Jährige beobachtete den Unfall und folgte dem Verursacher, der mit seinem beschädigten PKW das Weite suchen wollte. Während der Verfolgung informierte der Beifahrer des Zeugen die Polizei über den aktuellen Standort und konnte so die Polizei heranführen. Es stellte sich heraus, dass der Unfallverursacher alkoholisiert war, keine Fahrerlaubnis hatte und ohne Erlaubnis des Halters den PKW nutzte.
Jörg Reinemer Pressesprecher
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