19.12.2019 – 11:29, Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Nordhorn (ots)
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen haben das Kriminalpräventionsteam der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, die Frauenberatungsstelle Nordhorn, die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Grafschaft Bentheim, die Beratungsstelle Hobbit des Eylarduswerks, der Sozialdienst kath. Männer Lingen, der Sozialdienst kath. Frauen Nordhorn und die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nordhorn und des Landkreises Grafschaft Bentheim kürzlich für ca. 80 Schülerinnen und Schüler bzw. Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales des Landkreises Grafschaft Bentheim einen Aktionstag zum Themenschwerpunkt häusliche Gewalt durchgeführt. Anhand eines eintägigen Lernzirkels, bestehend aus sieben Themen-Workshops, bekamen die Teilnehmenden Einblicke in verschiedene Facetten häuslicher Gewalt. Ebenso wurden Strategien diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet, welche Betroffenen häuslicher Gewalt weiterhelfen könnten.
Wie Polizeioberkommissar Uwe van der Heiden, Kriminalpräventioner des Nordhorner Polizeikommissariats, festhält, war es den genannten Akteuren hierbei nicht nur ein großes Anliegen über Erscheinungsformen häuslicher Gewalt zu informieren, vielmehr wolle man noch einige Schritte weitergehen und vor allem junge Menschen für die Thematik sensibilisieren. Man wolle mit ihnen ein Gespür entwickeln häusliche Gewalt wahrzunehmen, den Mut zu fassen auf Betroffene aktiv zuzugehen und nicht wegzuschauen. Dabei wurde auch vermittelt, an welche Partner die Betroffene in bestimmten Situation verwiesen werden können. "Diesem Ziel sind wir hier und heute durch unser Kooperationsprojekt mit der BBS Nordhorn einen großen Schritt nähergekommen", so van der Heiden.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Sandra Apke. Sie besucht die Fachschule Sozialpädagogik und wird im kommenden Sommer ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Erzieherin abschließen. "Das häusliche Gewalt nicht nur in sozialen Brennpunkten urbaner Ballungszentren ein schwerwiegendes Problem darstellt, ist für mich und meine Mitauszubildenden natürlich keine allzu große Überraschung. Viel alarmierender ist hingegen das Ausmaß, in welchem Menschen auch vor unserer Haustür - in einer so idyllisch, so ländlich geprägten Region wie der Grafschaft Bentheim - zu Opfern häuslicher Gewalt werden. In einem guten halben Jahr bin ich Erzieherin. Dann werde ich täglich mit vielen Menschen im Kontakt stehen. Nicht nur mit Kindern, sondern vor allem auch mit deren Eltern und Familien. Der Tag heute hat mein Bewusstsein für das Thema noch weiter geschärft. Ich habe mir vorgenommen genau hinzuschauen und wenn ich auch Gewalt als Handlung aller Wahrscheinlichkeit nicht direkt beobachten werde, so werde ich sie - vor allem durch den täglichen Kontakt - zumindest indirekt wahrnehmen. In genau diesen Momenten werde ich wissen, welche Anlaufstellen den Betroffenen zur Verfügung stehen und auf welche Weise diese Institutionen ihre Hilfen anbieten. Dafür vielen Dank."
Bei dem vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben unterstützten Aktionstag gegen häusliche Gewalt handelte es sich um ein Pilotprojekt, welches erstmalig in der Grafschaft Bentheim durchgeführt wurde. Nicht zuletzt aufgrund der sehr erfreulichen Resonanz aller Beteiligten wird das Projekt auch in den folgenden Jahren erneut durchgeführt.
Text: Uwe von der Heiden, Jörg Siefker (BBS)
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