22.02.2020 – 18:00, Polizei Hamburg, Hamburg (ots)
Der weitere Verlauf des heutigen Stadtderby-Polizeieinsatzes lässt sich auf Basis der bislang vorliegenden Erkenntnisse im Wesentlichen wie folgt darstellen:
Die Gästefans sammelten sich überwiegend am Millerntorstadion. Von dort zog ein Fanmarsch gegen kurz nach halb zehn mit etwa 1.800 Personen über die Budapester Straße und die Helgoländer Allee bis zum Bahnhof Landungsbrücken. Mit drei Sonderzügen der S-Bahn fuhren die Fans bis nach Othmarschen. Gegen 11:00 Uhr startete dort der weitere Fanmarsch mit bis zu 2.000 Teilnehmern in Richtung Volksparkstadion. Es kam zu Vermummungen und immer wieder wurden unter anderem auch sogenannte "Polenböller" gezündet. Noch bevor der Fanmarsch deswegen durch die Polizeikräfte aufgestoppt wurde, forderte der Verantwortliche die Teilnehmer zur Unterlassung auf. Im weiteren Verlauf kam es erneut zum Zünden von Pyrotechnik und etwa 200 Teilnehmer hatten sich auch vermummt. Gegen 11:50 Uhr erreichten die Fans schließlich das Volksparkstadion.
Ebenfalls für einen Fanmarsch sammelten sich HSV-Fans am Bahnhof Stellingen. Von dort brachen gegen 10:00 Uhr etwa 2.500 Personen zum Volksparkstadion auf. Der Fanmarsch ging über den Binsbarg, die Schnackenburgallee und die Silvesterallee und erreichte das Stadion gegen 10:30 Uhr. Auch hier kam es zum Einsatz von Pyrotechnik.
Noch vor dem Anpfiff entfernten St.-Pauli-Fans gegen 12:10 Uhr eine zur Fantrennung angebrachte Folie zwischen den Blocks und versuchten, zu den HSV-Fans zu gelangen. Diese wiederum versuchten daraufhin, aus dem Bereich der Westtribüne in Richtung der Gästefans zu gelangen. Aus dem Bereich der HSV-Fans wurden offenbar auch mehrere Leuchtraketen in den Gästebereich abgefeuert. Verletzte wurden bislang nicht bekannt. Durch das sofortige Eingreifen der Einsatzkräfte wurden die beiden Lager zurückgedrängt und eine Trennung gewährleistet. Es kam zur vorläufigen Festnahme vierer HSV-Fans, die verdächtigt werden, die Leuchtraketen abgeschossen zu haben. Diese Fans sollen erkennungsdienstlich behandelt und anschließend wieder entlassen werden.
Noch vor dem Abpfiff des Spiels um 14:51 Uhr kam es bereits zu erheblichen Abwanderungen.
Nach dem Spiel bewegten sich etwa 350 HSV-Fans in einem Fanmarsch zurück zum Bahnhof Stellingen, aufseiten der Gästefans umfasste der Fanmarsch zum Bahnhof Othmarschen etwa 1.000 Teilnehmer. Diese gingen später geschlossen vom Bahnhof Landungsbrücken zurück zum Millerntorstadion und entfernten sich von dort anschließend in unterschiedliche Richtungen.
Insgesamt waren rund 1.500 Beamte im Einsatz, darunter auch Einsatzkräfte aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Bundespolizei.
Dazu Polizeipressesprecher Timo Zill:
"Die Ereignisse von Freitagabend, aber auch das Verhalten im Stadion vor Spielanpfiff zeigen, dass der Einsatz von 1.500 Beamten absolut notwendig war. Das Konzept der strikten Fantrennung hat sich nunmehr das vierte Mal in Folge bewährt."
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