28.02.2020 – 13:56, Bundespolizeidirektion München, Mühldorf (ots)
Die Bundespolizei hat die Identität eines geflohenen Straftäters ermittelt und diesen nun vernommen. Der 16-jährige Bulgare war im Januar bei einer Polizeikontrolle davongerannt und beinahe von einem Regionalzug erfasst worden.
Mühldorfer Bundespolizisten hatten am Dienstag (28. Januar) Zugbegleiter bei der Identitätsfeststellung zweier junger Männer ohne Fahrschein unterstützt. Bei der Kontrolle rannte einer der beiden Schwarzfahrer plötzlich davon. Dabei kletterte er über eine drei Meter hohe Schallschutzmauer und sprang auf die Bahngleise. Ein Regionalzug hatte den Jugendlichen damals beinahe erfasst und musste eine Schnellbremsung einleiten, bei der glücklicherweise niemand verletzt wurde. Bei der Kontrolle der Zugbegleiter hatte der 16-Jährige eine Selbstauskunft über seine Personalien ausgefüllt. Er gab sich als Syrer aus, nannte einen falschen Namen und hatte dies sogar mit einer falschen Unterschrift bestätigt.
Die Ermittler der Bundespolizei brachten nun jedoch die wahre Identität des vermeintlichen Syrers ans Licht und vernahmen ihn am Mittwochnachmittag (26. Februar) in Mühldorf. Der 16-Jährige war wegen Diebstahlsdelikten, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung bereits einschlägig vorbestraft. Dass ihn der Regionalzug, vor den er gelaufen war, auch hätte tödlich erfassen können und bei der Schnellbremsung unbeteiligte Zugreisende gefährdet wurden, sei ihm zwar bewusst aber egal gewesen. Statt der 9 Euro des ursprünglichen Ticketpreises muss der geständige junge Mann nun aber nicht nur 67 Euro an die Deutsche Bahn zahlen. Die leichtsinnige Aktion hat ein ernstes juristisches Nachspiel.
Die Bundespolizei zeigte den 16-jährigen Bulgaren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Betrugs, Erschleichens von Leistungen, Störung öffentlicher Betriebe und unbefugten Aufenthalts in den Gleisen an.
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