02.03.2020 – 16:15, Polizei Dortmund, Dortmund (ots)
Lfd. Nr.: 0254
"Brinkmann" nennen sie sich. "Beckmann" oder "Beck" - ebenfalls Namen, die aktuell en vogue sind. Und sie scheinen eifrige Telefonisten zu sein, die Herren mit diesen Namen. Denn in Dortmund meldeten sich am heutigen Montag (2. März) immer mehr Menschen bei der Polizei, um von verdächtigen Anrufen zu berichten. Verdächtige Anrufe von angeblichen Polizeibeamten, die sich nach ihren finanziellen Verhältnissen erkundigen.
Es ist eine erneute Anrufwelle, die derzeit wieder viele - vor allem ältere - Menschen betrifft. Menschen, die von Betrügern um ihr Erspartes gebracht werden sollen. Deswegen macht die Polizei wiederholt auf diese Betrugsmasche aufmerksam und warnt: Fallen Sie diesen Betrügern nicht zum Opfer! Die Legenden, die die angeblichen Beamten am Telefon erzählen, gleichen sich immer wieder. Ein Einbruch im Haus der Angerufenen wird befürchtet. Weil die Polizei einen Zettel mit ihrer Adresse bei einer festgenommenen Einbrecherbande gefunden habe. Und nun befürchte, dass das Haus noch immer im Visier von Kriminellen stehe. Oder die angebliche Kriminalpolizei warnt vor einem anstehenden Überfall auf die Hausbank der Angerufenen. Das Ziel ist immer dasselbe: Die Betrüger wollen ihre potenziellen Opfer dazu bewegen, Bargeld und Wertsachen, die zuhause und/oder in einem Bankschließfach lagern, an die Polizei zu übergeben. Dort sei alles sicher.
Stopp! Hier spricht die echte Polizei. Und die stellt klar: Einen solchen Anruf wird es in der Realität nie geben! Die Polizei wird Sie nie anrufen und nach finanziellen Werten fragen! Erst recht nicht anbieten, diese "aufzubewahren". Wenn Sie eine Geschichte wie die oben genannte hören, dann legen Sie sofort auf!
Glücklicherweise haben die Anruferinnen und Anrufer, die sich heute über die 110 an die echte Polizei gewandt haben, richtig gehandelt. Sie haben den Betrügern nicht geglaubt. Haben aufgelegt. Haben stattdessen die richtige Polizei über die Betrugsversuche informiert. Und so dazu beigetragen, dass diese nun reagieren kann. Mit einer erneuten Warnung. Denn die Polizei möchte verhindern, dass die Betrüger Opfer finden und sich an dem Ersparten der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt bereichern.
Deshalb folgen hier die Verhaltenstipps der Polizei. Bitte nehmen Sie sie Ernst! Und tragen Sie sie weiter. An Verwandte, Bekannte, Nachbarn, an ältere Menschen in Ihrem Umfeld.
- Wichtig: Die Polizei wird Sie nie anrufen und nach Wertsachen fragen! Sie wird Sie zudem nie - wie es häufig bei dieser Masche geschieht - unter der Rufnummer 110 anrufen!
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen/persönlichen Verhältnisse.
- Es gibt vier Fragen, die Sie sich bei verdächtigen Anrufen stellen können. Beantworten Sie nur eine mit "Ja", ist Skepsis angebracht und Sie sollten auflegen! Werden Sie am Telefon nach Geld gefragt? Oder nach Wertsachen? Werden Sie zur Verschwiegeheit aufgefordert? Sollen Sie mit der 110 verbunden werden?
- Allgemein gilt: Übergeben Sie Ihr Geld niemals an unbekannte Personen!
- Sind Sie unsicher, ob "echte" Polizeibeamte vor Ihnen stehen oder anrufen, ziehen Sie Nachbarn oder Angehörige hinzu oder besser: Rufen Sie die Polizei unter 110 an. Die Kollegen der Leitstelle können herausfinden, ob an Ihrer Anschrift Ermittlungen laufen.
- Wichtig: Lassen Sie sich von dem Anrufer nicht mit der 110 oder angeblichen Kollegen verbinden, drücken Sie nicht die Rückruftaste! Legen Sie auf und wählen Sie selbst die 110.
- Auch ein Anruf bei der Vermittlung der Polizei, ob dort ein "Herr XY" arbeitet, reicht nicht. Fragen Sie über den Notruf konkret nach einem Einsatz bzw. Ermittlungen an Ihrer Adresse.
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls Opfer geworden sind.
- Häufig sind ältere Menschen die Zielscheibe von Trickbetrügern. Deshalb ist der Polizei besonders wichtig: Informieren Sie Seniorinnen und Senioren in Ihrem Umfeld und sprechen Sie über die Maschen der Betrüger.
- Die "jüngere Generation" kann Verwandte oder Bekannte auch mit praktischen Maßnahmen unterstützen. Helfen kann zum Beispiel das Löschen des Telefonbucheintrags. Oft suchen die Täter noch immer über Vornamen nach potenziell älteren Menschen. Auch gute Nachbarn können Gold wert sein: Tauschen Sie Erreichbarkeiten mit älteren Nachbarn aus, halten Sie Kontakt, seien Sie aufmerksam.
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de
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