Pressebericht vom 09.04.2020


09.04.2020, PP München
Pressebericht vom 09.04.2020
Inhalt:476. Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie477. Verurteilung eines Geldabholers nach Enkeltrickbetrug – Ramersdorf -siehe Pressebericht vom 29.03.2019, Ziffer 433478. Fußgänger verstirbt nach Verkehrsunfall im Krankenhaus – Bogenhausen -siehe Pressebericht vom 12.03.2020, Ziffer 346479. Pkw kollidiert mit Motorrad; eine Person verletzt – Milbertshofen480. Unbekannter täuscht Herzleiden vor und bestiehlt Rentnerin – Am Hart481. Mehrfache Brandlegung an Abfallbehältnissen – Aubing482. Dachstuhlbrand – Neuaubing483. Pkw-Fahrer verliert Kontrolle über sein Fahrzeug – Pasing
476. Einsätze der Münchner Polizei im Kontext mit der Corona-Pandemie Im Zeitraum von Mittwoch, 08.04.2020, 06:00 Uhr, bis Donnerstag, 09.04.2020, 06:00 Uhr, gab es eine Vielzahl von Kontrollen und Einsätzen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München (sowohl Stadt und Landkreis München), um die Einhaltung der Regelungen der aktuellen Verordnungen zu überprüfen. Knapp 5.400 Kontrollen wurden in diesem Zeitraum durchgeführt. Dabei wurden 189 Verstöße angezeigt, von denen 179 die Ausgangsbeschränkung betrafen.Am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 22:20 Uhr, kontrollierten zivile Beamte der Polizeiinspektion 47 (Milbertshofen) drei Personen, die sich in der Heidemannstraße in Freimann aufhielten. Es bestand der Verdacht, dass sie gegen die Regelungslage der aktuellen Verordnungen verstießen. Einer aus der Gruppe, ein 15-Jähriger mit Wohnsitz in München, griff die beiden Beamten unvermittelt an und verletzte sie im Gesicht. Danach flüchtete er. Die beiden Polizeibeamten und ein Sicherheitsmitarbeiter einer nahen Tankstelle liefen dem 15-Jährigen hinterher. Dieser warf einen Stein auf seine Verfolger, der den Sicherheitsmitarbeiter traf. Dieser wurde nach dem jetzigen Erkenntnisstand dabei nicht verletzt. Mit Unterstützungskräften wurde nach dem Flüchtigen gefahndet. Dabei waren über zehn Streifen eingesetzt. Gegen 23:15 Uhr konnte der 15-Jährige in der Nähe festgenommen werden. Er wurde wegen einer Körperverletzung, eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und eines Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt. Nach der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung wurde der 15-Jährige an die Betreuer eines Jugendheimes, in dem er momentan untergebracht ist, übergeben. Die beiden Polizeibeamten, die er bei der Kontrolle angegriffen hatte, mussten danach in einem Krankenhaus behandelt werden. Sie sind momentan nicht dienstfähig. Am Donnerstag, 09.04.2020, gegen 03:35 Uhr, rief ein Zeuge beim Polizeinotruf 110 an und teilte mit, dass in einer Wohnung in der Römerstraße in Schwabing eine Feier stattfinden würde. Dabei wären die Personen auch auf dem Balkon, sie wären sehr laut und der Mitteiler hatte den Verdacht, dass sie nicht zum selben Haushalt gehören. Eine Streife der Polizeiinspektion 13 (Schwabing) fuhr zu der Wohnung und traf dort auf drei Personen (eine 36-Jährige, ein 36-Jähriger und ein 42-Jähriger, alle mit Wohnsitzen in München), die dort feierten, laute Musik hörten und alkoholische Getränke konsumierten. Der 42-Jährige wohnte nicht in dieser Wohnung. Er erhielt einen Platzverweis. Alle drei Anwesenden wurden wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt.
477. Verurteilung eines Geldabholers nach Enkeltrickbetrug – Ramersdorf Wie bereits berichtet, wurde ein 80-jähriger Münchner, am Mittwoch, 27.03.2019, gegen 15:20 Uhr, in seiner Wohnung im Bereich der Balanstraße von seinem angeblichen Enkel „Norbert“ angerufen und um mehrere zehntausend Euro zum Kauf einer Immobilie gebeten. Diese wurden sofort benötigt, da er sich bereits beim Notar befände.Da der 80-Jährige den Anruf als Betrugsversuch erkannte, ging er zum Schein auf die Forderung ein und gab vor, Wertsachen bereitstellen zu wollte. Hierzu wolle er außerdem mehrere tausend Euro bei seiner Hausbank abheben. Der Rentner verständigte jedoch über den Notruf 110 die Polizei. Anschließend begab er sich zu einem Geldautomaten, um eine Abhebung vorzutäuschen und eine Geldübergabe zu vereinbaren. Wenige Stunden später fand sich ein 19-jähriger Pole an der Wohnung des 80-Jährigen ein. Er wurde von den verständigten Polizeibeamten festgenommen. Das Amtsgericht München verurteilte den mittlerweile 20-jährigen Polen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Das Urteil ist seit Anfang März rechtskräftig.
478. Fußgänger verstirbt nach Verkehrsunfall im Krankenhaus – Bogenhausen Wie bereits berichtet, ereignete sich am Mittwoch, 11.03.2020, auf einem Parkplatz in der Richard-Strauß-Straße ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger schwer verletzt wurde. Der Fahrer eines Chevrolet Pkw fuhr eine Rampe zu einem Parkplatzareal hinab. Der 47-jährige Münchner touchierte dabei einen 90-jährigen Fußgänger, der durch den Aufprall schwer verletzt wurde. Der Rentner musste zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Dort erlag er den Folgen seiner Unfallverletzungen und verstarb.
479. Pkw kollidiert mit Motorrad; eine Person verletzt – Milbertshofen Am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 20:30 Uhr, fuhr ein 77-jähriger Münchner mit seinem BMW Pkw die Graf-Konrad-Straße in Richtung Schleißheimer Straße. Nach den ersten Ermittlungen wollte er an dieser Einmündung nach links auf die Schleißheimer Straße abbiegen, obwohl dies durch ein Verkehrszeichen (Pfeil nach rechts) nicht erlaubt war. Beim Abbiegen kollidierte der 77-Jährige mit einem Motorradfahrer, der die Schleißheimer Straße stadteinwärts fuhr. Der 25-Jährige stieß mit seiner Yamaha frontal in den Pkw und wurde vom Motorrad auf die Straße geschleudert. Der aus dem Landkreis Ebersberg stammende Motorradfahrer wurde durch den Unfall verletzt und musste mit einem Notarztwagen in ein Krankenhaus gefahren werden. Der BMW-Fahrer blieb durch den Unfall unverletzt. Der Pkw des 77-Jährigen wurde durch den Zusammenstoß nach rechts abgelenkt und stieß dort noch gegen einen geparkten Mercedes Pkw.Am Motorrad entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Der BMW wurde schwer beschädigt. Am Mercedes entstand leichter Sachschaden. Die Gesamtschadenshöhe wurde auf etwa 10.000 Euro geschätzt. Für die Rettungsmaßnahmen und die anschließende Unfallaufnahme musste die Schleißheimer Straße in beiden Richtungen für die Dauer von etwa einer Stunde vollständig gesperrt werden. Linienbusse der Münchner Verkehrsgesellschaft mussten eine Umleitung fahren. Es kam zu geringfügigen Verkehrsbehinderungen.
480. Unbekannter täuscht Herzleiden vor und bestiehlt Rentnerin – Am Hart Eine 87-jährige Münchnerin hielt sich am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 11:00 Uhr in ihrem Vorgarten auf, als sie durch einen unbekannten Mann nach Geld für Essen gefragt wurde. Als sie daraufhin in ihrer Wohnung Geld holen wollte, folgte ihr der Unbekannte und gab an, die Toilette benutzen zu wollen. In der Wohnung ließ sich der Mann zu Boden fallen und täuschte ein Herzleiden vor. Als er die Wohnung anschließend wieder verließ, musste die Frau den Diebstahl ihrer Handtasche mit einem dreistelligen Bargeldbetrag und einer EC-Karte feststellen. Noch bevor sie ihre EC-Karte sperren lassen konnte, wurde ein hoher dreistelliger Eurobetrag vom Konto abgebucht. Das Kommissariat 65 (Trickdiebstahl) hat die Ermittlungen übernommen. Der Täter wird wie folgt beschrieben: Männlich, 65 Jahre alt, 175 cm groß, blonde, kurze Haare, normale Statur; er führte einen Rucksack mit sich und sprach HochdeutschZeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Sudetendeutschenstraße und Naagerstraße (Am Hart) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
481. Mehrfache Brandlegung an Abfallbehältnissen – Aubing Am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 22:30 Uhr, meldete ein Busfahrer der Feuerwehr, dass in der Pretzfelder Straße in Neuaubing ein Mülltonnenhäuschen brennt. Das Feuer griff zudem auf ein Gerüst mit Stromkabeln über. Der Brand konnte vor Ort durch die Feuerwehr gelöscht werden. Die Schadenshöhe wird auf einen vierstelligen Betrag geschätzt. Der meldende Busfahrer gab noch an, dass er eine Gruppe Jugendlicher in der Nähe des Tatortes gesehen hatte. Auch an den vorherigen Tagen kam es zu ähnlich gelagerten Fällen im Bereich Lochhausen, Aubing, Pasing, und Neuaubing. So zündeten, nach derzeitigen Ermittlungen, drei Jugendliche am Dienstag, 07.04.2020, gegen 01:00 Uhr, einen Zeitungsständer an einer Bushaltestelle in der Limesstraße in Aubing an. Einer der drei Tätern stieg nach der Tat in einen Bus der Linie 162 Richtung Altaubing ein und wird wie folgt beschrieben: weiße Hose, weißes Oberteil und eine dunkle Jacke. Der brennende Zeitungsständer wurde von einer Streife gelöscht. Die Schadenshöhe liegt hier in einem niedrigen dreistelligen Betrag. Am selben Tag, Dienstag, 07.04.2020, kam es gegen 02:00 Uhr, zu einem weiteren Brand vor einem Anwesen in der Gotzmannstraße in Aubing, wobei nach derzeitigem Ermittlungsstand, unbekannte Täter eine Mülltonne in Brand setzten. Auch dieser Brand wurde durch die hinzugezogene Feuerwehr gelöscht. Die Schadenshöhe liegt hier ebenfalls in einem niedrigen dreistelligen Wert. Die Ermittlungen in diesem und weiteren bekannten Fällen führt das Kommissariat 13 (Brandermittlungen). Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 13, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
482. Dachstuhlbrand – Neuaubing Am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 14:00 Uhr, kam es zu einem Brand in einem Reihenmittelhaus in Neuaubing. Nachbarn des Hauses entdeckten die Rauchentwicklung und informierten die Feuerwehr. Vor Ort entdeckten diese einen brennenden Balkon im ersten Obergeschoss und den darüber befindlichen brennenden Dachstuhl. Die eingesetzten Polizeistreifen sperrten für die Löscharbeiten der Feuerwehr einen Teil der Straße und kümmerten sich um betroffene Bewohner vor Ort. Nach ungefähr einer Stunde konnte der Brand durch die Feuerwehr gelöscht werden. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Personen wurden dabei nicht verletzt. Erste Ermittlungen des zum Brandort ausgerückten Brandfahnders des Kommissariats 13 ergaben, dass der Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit durch unsachgemäß in einem Kunststoffeimer entleerte Rauchzeugreste auf dem Balkon entstand. Weitere Ermittlungen diesbezüglich führt das Kommissariat 13.
483. Pkw-Fahrer verliert Kontrolle über sein Fahrzeug – Pasing Am Mittwoch, 08.04.2020, gegen 21:50 Uhr, stellten zivile Beamte der Münchner Verkehrspolizei im Rahmen ihrer Streifentätigkeit einen Pkw-Fahrer fest, der offensichtlich mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Die Beamten, deren ziviles Fahrzeug mit einem Videomesssystem ausgerüstet war, folgten dem Mercedes-Fahrer auf der Landsberger Straße stadtauswärts. Das Messsystem ermittelte eine Nachfahrgeschwindigkeit von bis zu 125 km/h. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich der Landsberger Straße beträgt 50 km/h. Da der 19-jährige Fahrer mit Wohnsitz in München sein Fahrzeug sehr stark beschleunigte, verlor er kurzzeitig die Kontrolle über den Mercedes. Dabei bracht das Heck aus und das Fahrzeug schlingerte. Erst als sich ein entgegenkommendes Rettungsfahrzeug mit Blaulicht näherte, bremste der junge Verkehrsteilnehmer sein Auto schlagartig ab. Er konnte angehalten und kontrolliert werden. Er muss nun mit einer Geldbuße von 320 Euro, zwei Punkten im Verkehrszentralregister und einem Fahrverbot von einem Monat rechnen. Da er erst seit kurzem seinen Führerschein besitzt, ist davon auszugehen, dass er an einer Nachschulung teilnehmen muss und sich die Probezeit verlängert. Die Münchner Polizei weist in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit eine der häufigsten Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit getöteten und schwerverletzten Verkehrsteilnehmern darstellt.