Zeit: 23.05.2020, 15:00 Uhr und davor; Ort: Hamburger Stadtgebiet
Am Samstag kamen Polizeibeamte auf die Spur mutmaßlicher Paketdiebe. Sie stehen im Verdacht, Pakete in großem Stil unterschlagen zu haben.
Etwa seit März war es durch Betroffene aus dem Hamburger Westen verstärkt zu Meldungen über gänzlich verschwundene oder unbefugt geöffnete Paketsendungen gekommen. Sämtliche Lieferungen standen im Zusammenhang mit einem Verteilzentrum in Altona. Der oder die Täter waren zunächst aber unbekannt.
Am Samstag erhielt die Polizei schließlich vom Sicherheitsdienst des betroffenen Paketdienstleisters den Hinweis auf ein Transportfahrzeug eines Subunternehmens, das daraufhin in der Plöner Straße in Altona überprüft wurde.
In dem Fahrzeug befanden sich ein 37-jähriger Mann und eine 18-jährige Frau, beides rumänische Staatsangehörige. Bei der Überprüfung der Ladefläche fanden die Beamten des Polizeikommissariats 21 mehrere Pakete, die augenscheinlich geöffnet und mit Paketband wieder verschlossen worden waren. Entsprechende Utensilien befanden sich ebenfalls in dem Transporter. Darüber hinaus fanden sie darin lose Ware wie Elektronikartikel, Parfüm und hochwertige Bekleidungsgegenstände. Es besteht der Verdacht, dass es sich hierbei um entnommene Artikel handelt. Die Beamten nahmen das Duo daraufhin vorläufig fest.
Ermittler des Kriminaldauerdienstes (LKA 26) wurden informiert und übernahmen die kriminalpolizeilichen Sofortmaßnahmen.
Über den Bereitschaftsdienst der Staatsanwaltschaft Hamburg wurden Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen in Hamburg und Elmshorn erwirkt.
Während in der Wohnung der Frau in Elmshorn keine relevanten Beweismittel festgestellt wurden, fanden die Ermittler in der Wohnung des 37-jährigen Tatverdächtigen in Rahlstedt massenhaft Gegenstände, die offenbar unterschlagen worden waren. Darunter befanden sich Elektronikartikel, Kosmetika, Kleidung, Schuhe, (Sex-) Spielzeuge, Werkzeuge, Uhren, Schmuck, Lebensmittel, aber auch noch geschlossene Pakete sowie Liefer- und Retourenscheine. Die Gegenstände waren neu und originalverpackt oder wiesen noch Etiketten auf. Da die Gegenstände zur Sicherstellung allesamt erfasst werden mussten, dauerte die Durchsuchung über sechs Stunden und endete erst in der Nacht. Es wurden über 250 Gegenstände identifiziert, die als Beweismittel in Betracht kommen.
Die beiden Tatverdächtigen wurden später mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen gegen sie dauern an. Dabei geht es jetzt nicht nur um die Zuordnung der sichergestellten Beweismittel, sondern auch um die Identifizierung der einzelnen Tatbeiträge.
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