Falsche Stadtwerker stehlen Schmuck von Seniorin: Kasseler Kripo sucht Zeugen

Kassel-Fasanenhof:

Unter dem Vorwand, Mitarbeiter der Stadtwerke zu sein und die Steckdosen überprüfen zu müssen, verschafften sich zwei bislang unbekannte Trickdiebe am gestrigen Mittwochmorgen gegen 10:15 Uhr Einlass in das Haus einer hochbetagten Frau im Kasseler Stadtteil Fasanenhof. Dort erbeuteten die Täter zunächst unbemerkt mehrere Schmuckstücke aus dem Schlafzimmer. Als die Seniorin kurz nach dem Verschwinden der Männer den Diebstahl entdeckte, waren sie bereits spurlos verschwunden. Die Kasseler Kripo ist nun auf der Suche nach Zeugen. Außerdem möchte die Polizei Tipps geben, wie man sich vor einem Trickdiebstahl in den eigenen vier Wänden schützen kann.

Überprüfung der Steckdosen vorgegaukelt

Wie die hochbetagte Frau den aufnehmenden Beamten des Polizeireviers Nord schilderte, hatten die falschen Mitarbeiter der Stadtwerke sie vor ihrem Haus an der Hildebrandstraße, nahe der Jussowstraße, angesprochen, als sie den Müll herausbrachte. Da einer der beiden sogar eine Visitenkarte vorzeigte, schenkte die Seniorin dem Ganzen Glauben und ließ die Männer in ihr Haus. Dort lenkte einer der Täter die Frau geschickt ab, während sein Komplize den Schmuck aus dem Schlafzimmer entwendete. Die beiden Diebe waren etwa 30 Jahre alt, ungefähr 1,75 Meter groß und hatten eine normale Figur, so das Opfer. Sie sollen ein mitteleuropäisches Erscheinungsbild gehabt haben.

Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall führen die Beamten der EG SÄM der Kasseler Kripo, die für Straftaten zum Nachteil älterer Menschen zuständig sind. Zeugen, die am gestrigen Mittwochmorgen im Bereich der Hildebrandstraße oder angrenzender Straßen verdächtige Personen beobachtet haben und weitere Hinweise auf die Täter geben können, werden gebeten, sich unter Tel.: 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.

Tipps der Polizei

Damit Sie nicht Opfer eines Trickdiebstahls werden, möchte die Polizei folgende Tipps geben:

   - Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den 
     Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur
     bei vorgelegtem Sperrriegel. 
   - Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie 
     Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine 
     Vertrauensperson anwesend ist. 
   - Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen 
     Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe. 
   - Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst 
     bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt 
     worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der 
     Stadtwerke. 
   - Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die 
     Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür 
     gegenseitig Beistand zu leisten. 
   - Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis 
     und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen
     Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. 
     Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus. 
   - Nehmen Sie für Nachbarn nichts ohne deren ausdrückliche 
     Ankündigung entgegen, zum Beispiel Nachnahmesendungen oder 
     Lieferungen gegen Zahlung. 
   - Geben Sie keine Unterschrift für angebliche Geschenke oder 
     Besuchsbestätigungen. 
   - Wechseln Sie niemals Geld an der Haustür. Sie könnten - 
     beispielsweise durch Falschgeld - betrogen werden. 

Rückfragen bitte an:

Ulrike Schaake
Pressesprecherin
Tel. 0561 - 910 1021

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de

Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: 0561-910-0
E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de