Südhessen: Wenn die schnelle Beute lockt / Wie lasse ich mein Auto zurück? / Worauf sollte ich im Umgang mit Keyless-Go Systemen achten? / Polizei gibt Tipps und Handlungsempfehlungen

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Handys, Taschen, Laptops, Kleingeld, Sonnenbrillen - die Liste der oftmals im Auto zurückgelassenen Wertgegenstände ist lang und hier nicht abschließend. In vielen Fällen geben sie leider Anlass, in das Visier Krimineller zu geraten, die auf schnelle Beute aus sind und dabei gezielt nach solchen Wertgegenständen Ausschau halten. Ist dann das Auto noch unverschlossen, reichen den Tätern wenige Sekunden aus um sich die Beute zu schnappen und damit das Weite zu suchen. Zurück bleibt der Ärger und, erwischt es auch die Geldbörse mit den Ausweisen, folgt die zeitraubende Notwendigkeit, Behördenwege zu gehen, um neue Papiere zu beantragen.

In den zurückliegenden Wochen hat die Polizei mehrmals über solche Fälle berichtet. So auch am Dienstag (2.6.), nachdem mindestens acht Fahrzeuge im Bereich von Ober-Ramstadt auf diese Art und Weise in den Fokus der Kriminellen gerückt waren. Um solche "günstigen Gelegenheiten" für Diebe effektiv zu minimieren, reicht die Anwendung einfacher Verhaltensweisen oft aus. Hier gilt allem voran: Verschließen Sie immer und zu jedem Zeitpunkt ihr Auto, auch wenn Sie es nur für wenige Minuten unbeobachtet lassen! Lassen Sie niemals Wertgegenstände oder Taschen im Fahrzeug zurück. Vermeintliche Verstecke wie z.B. hinter den Sitzen oder im Fußraum sind keine Verstecke!

In diesem Zusammenhang verliert auch das Thema "Diebstahl von und aus "Keyless-Go Fahrzeugen" nicht an Aktualität. Denn die Autos mit schlüssellosen Zugangssystemen sind für Kriminelle oft leicht zu knacken und das meistens ohne Aufbruchspuren zu hinterlassen. Weil immer mehr Autos, auch Kleinwagen, zunehmend und serienmäßig mit dieser Technik ausgestattet werden, bleibt die Problematik weiterhin bestehen. Damit sich die Besitzer und Besitzerinnen dieser Gefährte gezielt schützen können, ist es vor allem hilfreich zu wissen, wie die Täter vorgehen. So nutzten die Täter sogenannte Funkstrecken-Verlängerer um in die schlüssellosen Fahrzeuge zu gelangen. Mit dieser Technik gelingt es den Kriminellen, die Reichweite des Originalschlüssels zu verlängern und dem Fahrzeug damit zu suggerieren, dass der Schlüssel in der Nähe ist. Doch auch diesen dreisten Methoden steht niemand hilflos gegenüber. Hier empfiehlt die Polizei als geeignete Präventionsmaßnahmen:

   -Legen Sie den Schlüssel nie in der Nähe der Haus- oder 
Wohnungstür ab
   - Versuchen Sie das Funksignal durch geeignete Maßnahmen (z.B. 
     Aluminiumhüllen) abzuschirmen.
   - Testen Sie nach jedem Verschließen zwingend, ob die Tür wirklich
     geschlossen ist.
   - Achten Sie beim Aussteigen aus dem Wagen auf Personen mit 
     Taschen (bspw. Aktenkoffer, Rucksäcke) in Ihrer unmittelbaren 
     Nähe. Professionelle Autodiebe führen darin Funkwellenverstärker
     mit, um die Funkwelle ihres Keyless-Go-Schlüssel bis zu ihrem 
     Fahrzeug zu senden.
   - Verwenden Sie funkdichte Schutzhüllen für Keyless-Go-Schlüssel. 
     So können die Diebe den Funkschlüssel nicht über längere 
     Strecken übertragen. 

Verhalten beim Verlassen bzw. Abstellen des Fahrzeuges:

   - Parken Sie hochwertige Fahrzeuge, wenn möglich nicht am 
     Straßenrand oder in ungesicherten Carports.
   - Nutzen Sie eine abschließbare Garage oder stellen Sie Ihr 
     Fahrzeug zumindest an gut beleuchteten und belebten Straßen ab.
   - Ziehen Sie den Zündschlüssel immer ab - auch bei kurzer 
     Abwesenheit. Nur so ist im Regelfall auch die Wegfahrsperre 
     aktiviert.
   - Lassen Sie das Lenkradschloss immer einrasten.
   - Ist Ihr Fahrzeug mit einer Diebstahlswarnanlage ausgestattet, 
     nehmen Sie diese auch in Betrieb.
   - Schließen Sie Fenster, Türen, Kofferraum, Schiebedach, 
     Tankdeckel/-klappe, auch wenn Sie sich nur kurz vom Fahrzeug 
     entfernen. Ein abgeschlossener Tankdeckel erschwert einem Dieb 
     das Tanken zum "Nulltarif". Denken Sie auch daran, das Dach 
     Ihres Cabrios zu verschließen.
   - Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrzeug das Verriegeln der Türen 
     mit der Funkfernbedienung durch ein optisches Signal quittiert. 
     Funkblocker können das Funksignal Ihrer Fernbedienung stören, so
     dass Ihr Fahrzeug dann nicht verschlossen ist.
   - Verstecken Sie Ersatzschlüssel nicht am oder im Fahrzeug - auch 
     diese Verstecke sind den Dieben bekannt. 

Es gilt zu bedenken: Nach der Rechtsprechung ist das Zurücklassen eines Zweitschlüssels im Fahrzeug eine grobe Fahrlässigkeit, die den Versicherer im Falle des Auto-Diebstahls von der Leistung befreit.

   -Lassen Sie keine Schlüssel unbeaufsichtigt in Jacken- bzw. 
Manteltaschen zurück, wenn Sie diese in Gaststätten an der Garderobe 
oder in Umkleidekabinen aufhängen.
   - Wenn Ihnen ein Autoschlüssel entwendet wurde oder Sie ihn 
     verloren haben, setzen Sie sich umgehend mit ihrer Fachwerkstatt
     in Verbindung. Dort gibt es Möglichkeiten, den Schlüssel sofort 
     zu sperren.
   - Professionelle Autodiebe brechen auch in Häuser oder Wohnungen 
     ein, um in Besitz des Fahrzeugschlüssels zu gelangen. Da 
     Fahrzeug- und Hausschlüssel meist in der Diele liegen oder am 
     Schlüsselbrett hängen ist es dann ein Leichtes Fahrzeuge sogar 
     aus einer abgeschlossenen Garage zu entwenden. 

Weitere wertvolle Hinweise rundum das Thema Diebstahlschutz finden Sie in der Übersicht auch im Internet unter https://k.polizei.hessen.de/227256912. Eine telefonische Erreichbarkeit der polizeilichen Beratungsstelle ist zudem unter der Rufnummer 06151/969-4030 gegeben.

Unsere Bezugsmeldung: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/4612089

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Südhessen
Pressestelle
Klappacher Straße 145
64285 Darmstadt
Kathy Rosenberger
Telefon: 06151/969-2416
Fax: 06151/969-2405
E-Mail: pressestelle.ppsh@polizei.hessen.de