BPOLI LUD: Drei Mercedes Sprinter sichergestellt, gegen zwei Tatverdächtige Untersuchungshaft angeordnet

Dass Mercedes Sprinter bei Autodieben derzeit offenbar hoch im Kurs stehen, darauf deutet die Sicherstellung drei dieser Fahrzeuge innerhalb kurzer Zeit hin. Neben der Sicherstellung der Transporter gelang es der Polizei aber auch, zwei Tatverdächtige festzunehmen. Gegen die beiden Männer (32, 43) wurde inzwischen Untersuchungshaft angeordnet.

Die Dinge um die Fahrzeuge bzw. die später Festgenommenen nahmen bereits am Freitagabend, 05. Juni 2020, ihren Lauf.

Gegen 20.15 Uhr hatte ein Beamter der Görlitzer Polizeidirektion in seiner Freizeit in Reichenbach, Thomas-Müntzer-Straße, zunächst einen Verkehrsunfall beobachtet. Anschließend wurde er Zeuge davon, wie sich der Fahrer des MB Sprinter, mit dem der Unfall verursacht wurde, aus dem Staub machen wollte. Der Polizist konnte das nur kurz verhindern. Nachdem er dem Unfallverursacher hinterhergefahren war und ihn auch für kurze Zeit festhalten konnte, riss dieser sich los. Einen Moment später hielt plötzlich ein Auto und raste mit dem Unbekannten davon. Wie sich schnell herausstellte, war der am Unfallort zurückgelassene Mercedes in der Nacht vom 03. zum 04. Juni in Frankfurt am Main entwendet worden.

Nicht ganz zwei Stunden vergingen, als ein polnischer Kraftfahrer mit einem Wiesbadener Sprinter über den Grenzübergang Hagenwerder die Bundesrepublik verlassen wollte. Bei einer Kontrolle durch den polnischen Grenzschutz stellte sich vorerst heraus, dass der 32-Jährige nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Als die polnischen Grenzschützer dann auch noch unter dem Beifahrersitz Kennzeichentafeln aus Frankfurt am Main als auch polnische Kennzeichen entdeckten, verständigten sie die Bundespolizei. Bundespolizisten fanden u.a. heraus, dass die angebrachten Schilder aus Wiesbaden sowie die Zulassungsplaketten gefälscht waren, zudem verschiedene Manipulationen an dem Auto vorgenommen wurden und ein nachgemachter Schlüssel im Fahrzeugschloss steckte. Daraufhin durch die Görlitzer Polizei vorgenommene Ermittlungen ergaben, dass auch dieser Mercedes in der Main-Metropole gestohlen wurde.

Der dritte Mercedes ließ nicht lange auf sich warten. Auf ihn waren am Samstag, kurz nach Mitternacht, Fahnder der Bundespolizei auf der Autobahn aufmerksam geworden. Grund für die anschließende Kontrolle war nicht zuletzt die überhöhte Geschwindigkeit, mit der der Fahrer des weißrussischen Sprinters den Tunnel Königshainer Berge passierte. Auf dem Autobahnrastplatz Wiesaer Forst trafen die Ordnungshüter dann auf einen sehr nervösen 43-Jährigen. Der Mann erklärte, er transportiere gebrauchte Autoteile. Das stimmte nur zum Teil. Der einschlägig polizeilich bekannte Weißrusse hätte der Vollständigkeit halber auch mitteilen können, dass die Ersatzteile alle geklaut sind. Ersten Erkenntnissen nach gehören diese nämlich an sieben BMW (BMW M4, BMW M550i, BMW X5, BMW 740D usw.) und einen Mercedes, die nachweislich Autodieben zum Opfer gefallen waren. Am Ende dieser Kontrolle stand fest, dass der Verdächtige die gestohlene Fracht tatsächlich auch mit einem gestohlenen Transporter beförderte. Nach dem MB Sprinter wurde seit Februar dieses Jahres gefahndet.

Nach der Festnahme der Beschuldigten hat noch am Samstag der Ermittlungsrichter am Görlitzer Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz sowohl gegen den 32-Jährigen aus Polen als auch gegen 43-Jährigen aus Weißrussland Untersuchungshaft erlassen.

Die abschließenden Ermittlungen in den drei Fällen werden nun von der Görlitzer Kriminalpolizei geführt.

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