Nach dem Angriff auf einen Polizeibeamten in Köln-Ehrenfeld am Mittwoch (17. Juni) hat die Polizei Köln den Einsatz intensiv nachbereitet. Der für die uniformierte Polizei zuständige Direktionsleiter Martin Lotz sagte heute in Köln: "Mir ist es wichtig, dass wir alles tun, um unsere Polizistinnen und Polizisten bestmöglich zu schützen. Es macht mich betroffen, dass wieder einmal einer meiner Kollegen durch sinnlose Gewalt dienstunfähig geworden ist und wegen eines komplizierten Daumenbruchs operiert werden muss. Auch der vom Schlag verursachte stark blutende Cut unterm Auge und eine größere Platzwunde am Kopf, die vom Aufschlag auf dem Bordstein herrührt, bedurfte der Behandlung."
Zum Einsatzort erläutert Lotz: "Das Görlinger Zentrum ist nach wie vor kein Kriminalitäts- oder Einsatzbrennpunkt. Im letzten Jahr (Juni 2019 bis Juni 2020) haben wir dort 70 Einsätze gefahren. Wir stellen dort keine relevante Zunahme von Aktivitäten fest, die zu Einsätzen führen. Leider rückt dieser unsägliche Übergriff erneut das Görlinger Zentrum in den Fokus der Öffentlichkeit. Grenzwertig und für uns wichtig ist aber auch das Verhalten von Passanten und Anwohnern gegenüber den einschreitenden Beamten. Mit derartigem "Unterstützungsverhalten" wird unser Gegenüber stark und die Arbeit der Beamten erschwert".
Bei der Nachbereitung des Einsatzes hat sich herausgestellt, dass die etwa 150 Personen umfassende Personengruppe nicht körperlich auf die Polizeibeamten eingewirkt hat. Die Verlagerung des Rettungseinsatzes in eine Seitenstraße war aber trotzdem vor dem Hintergrund der zunehmend aggressiven Stimmung und des enormen Bedrohungspotentials für die Beamten alternativlos. Diese Zustände gilt es zu vermeiden.
"Unser Beruf war immer schon mit persönlichen Gefahren verbunden, aber im Moment stellen wir auch in Köln leider fest, dass sich das Verhalten von Personengruppen vielfach an dem orientiert, was aktuell in den sozialen Medien zu sehen ist - Respektlosigkeit, Widerstand und massive Bedrohung durch große Menschengruppen", ergänzt Martin Lotz und erläutert, wie die Polizei Köln auf dieses Phänomen reagiert. "Von Gruppen ausgehende Aggressionen bekommen wir dort in den Griff, wo wir früh, niederschwellig, konsequent und mit starken Kräften einschreiten".
Ab sofort wird die Polizei Köln trotz der noch andauernden Pandemie-Beschränkungen verstärkt Einheiten der Bereitschaftspolizei einsetzen. In Kürze wird die Polizei an den Wochenenden wieder auf den Ringen präsent sein und damit dem Umstand Rechnung tragen, dass die Einsatzzahlen sich mit den Lockerungen der Coronaschutzverordnung wieder auf dem alten Niveau eingependelt haben. (js/de)
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