Polizei unterbindet einzelne Sicherheitsstörungen am Perth Inch – Drei Beamte durch tätliche Angriffe leicht verletzt
18.07.2020, PP Unterfranken
Polizei unterbindet einzelne Sicherheitsstörungen am Perth Inch – Drei Beamte durch tätliche Angriffe leicht verletzt
ASCHAFFENBURG. Am Freitagabend ist es am Perth Inch vereinzelt zu Sicherheitsstörungen durch Einzeltäter gekommen. Die Polizei war im Rahmen eines Präsenzeinsatzes vor Ort und traf sofort die notwendigen Maßnahmen, um Störhandlungen und Straftaten zu unterbinden. Drei Beamte wurden durch tätliche Angriffe leicht verletzt. Insgesamt acht Personen mussten im Laufe der Nacht in Gewahrsam genommen werden. Mehrere strafrechtliche Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet. Zum Schutz der Bevölkerung wird die Polizei auch weiterhin verstärkt präsent sein.
Hintergrund des Präsenzeinsatzes der Polizei
An beliebten öffentlichen Plätzen, wie beispielsweise auch am Perth Inch, kommt es seit der Verkündung von Lockerungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wieder zu größeren Menschenansammlungen. Dabei ist erfreulicherweise festzustellen, dass sich die allermeisten Bürgerinnen und Bürger an die geltenden Vorschriften der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, insbesondere an die Einhaltung des Mindestabstands und die Hygienevorschriften, halten. Sicher ist die Gefahr, die von dem Coronavirus ausgeht, noch nicht gebannt. Insbesondere dort, wo viele Menschen aufeinander treffen, ist nach wie vor besondere Vorsicht geboten. Daher zeigt die Polizei verstärkte Präsenz, um diejenigen zu schützen, die sich vorbildlich an die geltenden Regeln halten und das Infektionsrisiko bei Aufenthalten im öffentlichen Raum so gering wie möglich halten möchten. Gleichzeitig hat die Polizei aber auch die gesetzliche Aufgabe, die in der Rechtsverordnung enthaltenen Beschränkungen und Verbote zu überprüfen, schwerwiegende Verstöße zu unterbinden und Straftaten konsequent zu verfolgen. Die Kontrollen erfolgen jedoch stets mit dem erforderlichen Augenmaß. Im Laufe des Freitagabends war die Aschaffenburger Polizei mit Unterstützungskräften verstärkt am Perth Inch präsent, der sich in den letzten Tagen und Wochen als beliebter Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt hat. Im Vordergrund des Einsatzes stand der Schutz von Anwohnern und all derjenigen, die friedlich dort ihre Freizeit verbringen wollen. Es kamen Kommunikationsteams der Polizei zum Einsatz, um Konflikte kommunikativ zu lösen und polizeiliche Maßnahmen der Bevölkerung zu erklären.Bedingt durch das bevorstehende Wochenende und das gute Wetter hatten sich im Laufe des Abends bis zu 600 Personen am Perth Inch aufgehalten. Die Stimmung war überwiegend ausgelassen und friedlich und die sichtbare Polizeipräsenz fand in großen Teilen der Besucher einen durchaus positiven Anklang.
Behinderung eines Rettungseinsatzes Anlass für polizeiliches Einschreiten
Kurz nach 20.00 Uhr war ein offenbar betrunkener Mann in den Main gestürzt und daraufhin kurze Zeit nicht mehr ansprechbar. Die Folge war ein Einsatz für Polizei und Rettungsdienst, der das Interesse von etwa 50 bis 60 Neugierigen auf sich zog. Unter ihnen befand sich ein stark alkoholisierter 20-Jähriger, der die Rettungskräfte behinderte. Er schrie auch die eingesetzten Polizeibeamten an und bäumte sich drohend vor ihnen auf. Nachdem er einen Platzverweis nicht befolgte und stattdessen bedrohlich auf die Beamten zu rannte, musste er unter Einsatz unmittelbaren Zwangs überwältigt und in Gewahrsam genommen werden. Er leistete bei der Maßnahme Widerstand und griff die Beamten mittels Fußtritten und Kopfstößen tätlich an. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Neben einem weiteren 22-Jährigen, der den Rettungseinsatz ebenfalls gestört und einen polizeilichen Platzverweis nicht befolgt hatte, musste zusätzlich auch der stark alkoholisierte Mann im Alter von 20 Jahren in Gewahrsam genommen werden, der zuvor in den Main gestürzt war. Er hatte sich zunächst nicht weiter vom Rettungsdienst behandeln lassen, und war aufgrund seiner starken Alkoholisierung nicht in der Lage, seinen Weg alleine fortzusetzen. Ein Alkoholtest ergab bei ihm einen Wert von etwa 2,6 Promille.
Tätliche Auseinandersetzung am Spielplatz
Nachdem sich die zwischenzeitlich angespannte Situation am Perth Inch spürbar beruhigt hatte, kam es gegen 23.00 Uhr zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen zwei jungen Männern im Alter von 21 und 26 Jahren im Bereich des Spielplatzes. Der daraus resultierende Polizeieinsatz lenkte wiederum das Interesse von etwa 60 bis 70 Besuchern auf sich, die sich jedoch fast ausschließlich friedlich verhielten. Bei dem Versuch die beiden Kontrahenten zu trennen, wurde ein Beamter von dem 21-Jährigen an den Beinen tätlich angegriffen und geschlagen. Auch er versuchte mit aller Kraft, sich der bevorstehenden Gewahrsamnahme zu widersetzen. Ein Beamter wurde dabei an der Hand verletzt. Auch der 26-Jährige musste die Polizei zur Dienststelle begleiten, da gegen ihn ein Haftbefehl in anderer Sache vorlag. Der Mann sitzt inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt ein.
Flaschenwürfe auf Einsatzkräfte der Polizei
Unter den Neugierigen, die den Polizeieinsatz im Bereich des Spielplatzes verfolgten, befand sich eine bislang noch unbekannte Person, die die eingesetzten Beamten aus der Menge heraus mit Glasflaschen bewarf. Zwei Polizisten wurden getroffen und leicht verletzt. Durch Zeugenbefragungen erlangten die Beamten eine Täterbeschreibung. Die anschließenden Fahndungsmaßnahmen führten bislang jedoch noch nicht zur Identifizierung eines Tatverdächtigen.
Polizeiliche Maßnahmen
Währen des Einsatzes, der bis etwa 02.00 Uhr andauerte, stellte die Polizei von mehreren Beschuldigten und Zeugen Personalien fest. Insgesamt 13 Personen mussten Platzverweise erteilt werden. Acht Männer wurden zur Unterbindung von Straftaten oder wegen Nichtbefolgens von Platzverweisen in Gewahrsam genommen.
Dank an alle friedlichen Besucher
Ein großer Dank ergeht dem Großteil der insgesamt rund 600 anwesenden Personen, die am Perth Inch friedlich ihre Freizeit verbrachten und überwiegend vorbildlich verhielten. Insbesondere auch zu ihrem Schutz wird die Polizei auch am Samstag und an den folgenden Wochenenden verstärkt präsent sein und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen.
Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden
Die Polizei steht im ständigen und engen Austausch mit der Stadt Aschaffenburg, um die Sicherheit im Stadtgebiet, insbesondere am Perth Inch, auch weiterhin zu gewährleisten. Der Oberbürgermeister war während des Einsatzes am Freitagabend selbst vor Ort, um sich ein Bild zu verschaffen. Schon am kommenden Montag ist ein gemeinsamer runder Tisch geplant, um das bereits bestehende Sicherheitskonzept im Bedarfsfall weiterhin zu optimieren.