Lfd. Nr.: 0837
Es ist eine Tat, die erneut schockiert. Eine Tat, die zeigt, welch große Bedeutung der Präventionsarbeit der Polizei zukommen muss. Bereits seit Ende März haben unbekannte Täter eine 90-jährige Lünerin am Telefon immer wieder unter Druck gesetzt. Sie gaben sich als angebliche Polizisten aus und erbeuteten so Bargeld und Schmuck im Wert eines sechsstelligen Betrages. Die Tat wurde jetzt bekannt.
Über Monate haben die Betrüger die Seniorin in Angst versetzt. Mit Informationen über angebliche kriminelle Nachbarn. Über Einbrecher, die die Polizei festgenommen und bei denen man ihren Namen gefunden habe. Jederzeit drohe ihr ein Einbruch oder Überfall. Ihr Geld, so versicherte der angebliche Polizeibeamte ihr am Telefon, sei bei der Polizei sicher aufbewahrt. Auch eine Bescheinigung über die Aufbewahrung stellte man der Lünerin in Aussicht. Zweimal kam es zu einer Übergabe an einen "Kollegen" des Anrufers.
Zurück bleibt bei dieser Tat eine stark verunsicherte Seniorin, die um ihr Erspartes gebracht wurde. Deren Vertrauen nicht nur in die Polizei, sondern auch in ihre Mitmenschen erschüttert wurde. Und ihre Familie, die ob der kriminellen Energie hinter dieser Tat fassungslos ist. Tatsachen, die den Strippenziehern hinter diesen Taten vollkommen egal sind. In kürzester Zeit haben sie sich bereichert an dem, was sich ein Mensch sein Leben lang aufgebaut hat. Die Polizei machen diese Straftaten wütend. Noch mehr die Tatsache, dass die Täter in diesen Fällen nur schwer zu ermitteln sind. Denn sie agieren aus dem Ausland.
Umso mehr ist der Polizei daran gelegen, über die Maschen dieser Täter aufzuklären und weitere Taten so zu verhindern. Die Maschen, zu denen auch der altbekannte Enkeltrick gehört. Denn die Polizei Dortmund stellt fest: In den vergangenen Wochen haben die Leitstelle nicht nur weiterhin viele Notrufe erreicht, in denen von angeblichen Polizisten die Rede ist, die anrufen. Sondern auch von angeblichen Enkeln, Nichten und anderen Verwandten, die in einer angeblichen Notlage große Summen Geld benötigen.
Bereits in der vergangenen Woche hat die Polizei Dortmund mit der Pressemitteilung Nr. 0794 auf das Thema Prävention aufmerksam gemacht und die Tipps der Polizei veröffentlicht. Nun macht sie erneut klar: Das Ziel, diesen Straftätern das Handwerk zu legen, kann jeder und jede von Ihnen unterstützen! Indem Sie die Botschaften der Polizei verinnerlichen und vor allem: Indem Sie Ihre älteren Verwandten, Freunde und Bekannten unterstützen!
Denn es sind diese Menschen, die die Betrüger vor allem im Blick haben. Die sie zuhause und damit für ihre Anrufe erreichbar wähnen. Bei denen sie auf wenige soziale Kontakte, ja auf Einsamkeit hoffen. Bei denen sie auf das jahrelang gewachsene Vertrauen in Institutionen wie die Polizei setzen. Und vielleicht auch auf die Gutgläubigkeit. Halten Sie sich als Angehörige und Freunde stets vor Augen: Diese Taten hinterlassen nicht nur einen - oft immensen - finanziellen Schaden! Sie zerstören teils nicht nur Träume und Pläne - vom abgesicherten Lebensabend bis hin zur wichtigen Operation. Sondern sie hinterlassen vor allem auch psychische Schäden. Sie lassen die betroffenen Menschen tief verunsichert und verängstigt zurück. Sie schüren Misstrauen gegenüber helfenden Behörden und auch vertrauten Menschen.
Deshalb appelliert die Polizei: Klären Sie die Menschen - gerade ältere - in Ihrem Umfeld auf! Auch Sie können so helfen, derartige Taten zu verhindern. Tauschen Sie Erreichbarkeiten mit älteren Verwandten, Freunden oder auch Nachbarn aus. Bieten Sie sich als Ansprechpartner an, falls diese sich in einer Situation unwohl fühlen, sie zweifelhafte Begegnungen haben und sich rückversichern wollen. Häufig zögern gerade Seniorinnen und Senioren, sich mit ihren Zweifeln und Anliegen an Verwandte und Bekannte zu wenden - in der Sorge zu stören oder "sich etwas einzubilden". Nehmen Sie vertrauten Menschen diese Sorge! Suchen Sie zudem immer wieder das Gespräch, halten Sie Kontakt. Erzählen Sie - auch wiederholt - von aktuellen Fällen und Maschen.
Die Polizei informiert immer wieder über Maschen und Präventionstipps. Diese können Sie zum Beispiel auch im Internet abrufen unter:
www.polizei-beratung.de
https://dortmund.polizei.nrw/artikel/kriminalitaet-zum-nachteil-von-senioren
https://polizei.nrw/artikel/weitere-straftaten-bei-denen-senioren-im-fokus-stehen.
Siehe auch Pressemitteilung Nr. 0794: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/4664631
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