„Wir wollen null Schulwegunfälle“

Lfd. Nr.: 0858 Die Zahl der Schulwegunfälle in Dortmund und Lünen ist zwischen 2009 und 2019 zwar von 44 auf 26 Unfälle deutlich gesunken, aber 26 Unfälle sind 26 zu viel. "Jeder Schulwegunfall ist einer zu viel. Wir wollen null Unfälle", sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange zum Schulstart 2020.

In Dortmund und Lünen sind insgesamt 6113 Erstklässler auf den Schulwegen, Straßen und in ihren Wohngebieten unterwegs. Gregor Lange: "Der erste Schultag ist für die Jungen und Mädchen ein besonderer Tag. Und auch für die Polizei. Denn von heute an sind wir mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs, um in Gesprächen und, wenn nötig, mit Sanktionen dafür zu sorgen, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer aktiv zur Sicherheit auf Schulwegen beitragen.

"Für uns ist die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr eine Herzenssache. Ich appelliere an Sie: Helfen Sie uns dabei, die Unfallzahlen weiter zu senken", so der Polizeipräsident.

Kinder sehen nicht nur anders - sie hören auch anders. Sie schätzen Geschwindigkeiten und Abstände nicht so gut ein wie bereits erfahrener Verkehrsteilnehmer. Dafür benötigen sie Zeit. Der Appell der Polizei richtet sich auch hier an die Erwachsenen - der leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler als Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium:

"Wir müssen den Kindern genau die Zeit geben, die sie benötigen. Sie müssen in kleinen Schritten im Straßenverkehr eine große Herausforderung meistern. Deshalb ist es wichtig, dass sie den Schulweg aktiv zu Fuß erkunden und nicht passiv in einem Pkw sitzen. Und es ist wichtig, dass Eltern vor Schulen nicht mit ihren Pkw unübersichtliche Situationen schaffen, die Kinder schnell überfordern."

Die meisten Schulwegunfälle geschehen, wenn Kinder die Straße überqueren und wenn Autofahrer abbiegen, während Kinder die Straße betreten. Erhöhte Aufmerksamkeit, Bremsbereitschaft, weniger Tempo - das sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Kinder sicher ihr Ziel erreichen.

Zugleich sieht die Polizei die Eltern in der Pflicht, Kinder zu aufmerksamen Fußgängern zu erziehen. Ralf Ziegler: "Bilden Sie Geh-Gemeinschaften. Wenn Sie auf den Pkw nicht verzichten können: Lassen Sie Ihr Kind frühzeitig aussteigen, dass es einen Teil des Schulwegs selber gehen kann."

In sozialen Netzwerken haben die Verkehrspuppenbühne der Polizei im Westfalenpark und die Verkehrsunfallprävention mit Videobotschaften bereits wichtige Hinweise und Tipps gegeben. Die Dortmunder Polizei geht diesen Weg, um eine junge Elterngeneration zu erreichen.

Schulwegunfälle ereignen sich nicht ausschließlich in den Morgenstunden zwischen 7.30 und dem Schulbeginn um 8 Uhr, sondern auch nachmittags, wenn Kinder und Jugendliche den offenen Ganztag oder die weiterführende Schule verlassen. Der Appell der Polizei: Vorsicht und Aufmerksamkeit sind nicht nur zu jeder Tageszeit geboten, sondern das ganze Schuljahr.

Der Polizeipräsident: "Die zum Schuljahresbeginn erhöhte Aufmerksamkeit darf nicht nachlassen."

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