Rücksichtslose Ruhestörungen, reichlich Alkohol – Zahlreiche Einsätze für die Polizei

(ck) Vermutlich bedingt durch die lauen Sommernächte hielten sich insbesondere an den Abenden und in den Nächten viele Menschen im Freien auf, was von Freitag bis Sonntag mehrfach zu Lärmbelästigungen, Ruhestörungen und - mit steigendem Alkoholkonsum - auch zu Auseinandersetzungen und Körperverletzungsdelikten führte. Das bedeutete viel Arbeit für die Polizei. So beschwerten sich insbesondere in der Nacht zu Sonntag viele Anwohner über überlaute Musik und Partys im Außenbereich, auf Terrassen oder Balkonen. Beschwerden gingen aber auch über das Fahrverhalten von einzelnen Autofahrern ein, die insbesondere an der Detmolder Straße wiederholt durch lärmbelästigende Fahrmanöver wie extreme und lautstarke Beschleunigungen, grundloses Hupen und "Burnouts" auffielen. Gemeldet wurden der Polizei im Kreis Paderborn dermaßen vielen Ruhestörungen, dass die Beamten nur die dringendsten und schwerwiegendsten Fälle anfahren konnten, da parallel dazu andere, wichtige polizeiliche Einsätze durch die Beamten bewältigt werden mussten.

In den meisten Fällen zeigte die polizeiliche Ermahnung zur Ruhe Wirkung: Die Musik wurde leiser gestellt, Anwohner freuten sich über die wiederhergestellt Nachtruhe.

Was die Polizeibeamten aber leider feststellen auch mussten:

Vielen Ruhestörern war es durchaus bewusst, dass sie sich schlicht und ergreifend unfair und rücksichtslos gegenüber ihren Mitmenschen verhalten hatten - es war ihnen aber egal. Ihre Feier, ihre Party war ihnen wichtiger als die Nachtruhe ihrer Nachbarn. Viele dieser Feiernden kommen bei diesen Partys zudem meist ungeschützt und distanzlos zusammen und feiern - sei es im Rahmen von größeren privaten Feiern oder im Rahmen von informellen Treffen in der Öffentlichkeit. Corona scheint ein Relikt der letzten Monate zu sein, Hygieneregeln und Abstände werden nicht mehr eingehalten.

Besonders deutlich wird das bei einem Einsatz in Sennelager: Mehrere Anwohner hatten hier die Polizei um Hilfe gerufen, weil von einer Eisdiele an der Bielefelder Straße erheblicher Lärm ausging. Laute Musik schallte aus dem Lokal, Gästen tanzten auf der Straße, andere aus einer angrenzenden Pizzeria nahmen an der Party teil. Im Rahmen eines ersten Polizeieinsatzes ermahnten die Beamten die Gäste zur Ruhe und drohten im Falle der Nichtbeachtung Folgemaßnahmen an. Um 00.11 Uhr am Sonntagmorgen war es dann soweit: Die Polizeibeamten mussten erneut zu dieser Örtlichkeit ausrücken, da es mittlerweile infolge des reichlichen Konsums von Alkohol zu Rangeleien auf der Straße vor den Lokalen gekommen war. Eine Anwohnerin hatte daraufhin versucht, die Partymachenden zu Ruhe zu bewegen. Daraufhin wurde sie beleidigt und bespuckt. Als einer der Feiernden der Frau schließlich nach Hause folgte und versuchte, in ihre Wohnung einzudringen, rief sie die Polizei zur Hilfe. Strafanzeigen wegen Körperverletzungen und Sachbeschädigungen gegen einen 29-jährigen Mann aus Paderborn wurden diesbezüglich gefertigt.

Coronabstand? Hygieneregeln? Rücksichtnahme? Verständnis für die Menschen, die am nächsten Morgen früh arbeiten müssen oder einfach schlafen wollen?

Interessierte hier keinen.

Wir als Polizei haben Verständnis, wenn Sie das schöne Sommerwetter genießen und wieder mit anderen zusammen feiern wollen. Unser Verständnis endet jedoch da, wo aggressives und rücksichtsloses Verhalten im Vordergrund steht und Ordnungswidrigkeiten oder sogar Straftaten begangen werden.

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