200823-1. Zeugenaufruf nach Trickbetrug in Hamburg-Schnelsen

Tatzeitraum: 21.08.2020, 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr; Tatort: Hamburg-Schnelsen

Am Freitagabend wurde eine 85-jährige Frau aus Schnelsen Opfer von Trickbetrügern. Die Polizei sucht Zeugen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen erhielt die ältere Dame am späten Freitagnachmittag einen Anruf ihres angeblichen Enkels. Dieser weinte und erklärte, seine Eltern seien schwer an Corona erkrankt und befänden sich im Krankenhaus. Für die Behandlung würden dringend Spritzen aus Amerika im Wert von 30.000 Euro benötigt. Als die Frau angegeben hatte, nicht so viel Geld zu Hause zu haben, wurde sie nach möglichem Schmuck befragt. Letztlich erschien noch während des Telefonats eine junge Frau, der sie 20.000 Euro und Schmuck im Wert von mehr als 10.000 Euro übergab.

Die Abholerin kann bislang wie folgt beschrieben werden:

   - weiblich
   - angeblicher Name: Frau Weber
   - etwa 20 bis 25 Jahre alt
   - etwa 1,65 m groß
   - europäisches Erscheinungsbild
   - pummelige Figur
   - trug eine blaue Jeans, ein weites T-Shirt mit Ausschnitt, 
     goldene Glitzerturnschuhe und ein blaues Basecap 

Die Fachdienststelle für Trickbetrugs- und Trickdiebstahlsdelikte (LKA 433) hat die Ermittlungen aufgenommen.

Hinweise werden unter der Rufnummer 040/4286-56789 am Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an jeder Polizeidienststelle entgegen genommen.

Hinweise der Polizei:

Fälle wie dieser kommen immer wieder vor. Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Immer wieder entstehen dabei massive, zum Teil existenzbedrohende Schäden. Die Anrufer geben vor, Polizeibeamte zu sein oder ein Verwandter, welcher sich in einer Notlage befindet und dringend Geld benötigt. Ältere Menschen werden am Telefon überrumpelt oder in lange Telefonate verwickelt, bis die Täter ihr Ziel erreicht haben. Oft werden Geld oder Wertsachen übergeben, obwohl die Geschädigten dabei ein mulmiges Gefühl haben.

Die Polizei rät daher:

   - Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! 
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht 
     selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern 
     fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu 
     nennen. 
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als 
     Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht 
     erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige 
     Verwandte/Bekannte wissen kann. 
   - Lassen Sie sich auch bei einem angeblichen Notfall nicht unter 
     Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers 
     zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen 
     schon lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den 
     Sachverhalt bestätigen. 
   - Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen 
     Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsache an 
     unbekannte Personen! 
   - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: 
     Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen 
     nahe stehenden Personen. 
   - Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei 
     unter 110 oder wenden Sie sich an Ihre örtliche 
     Polizeidienststelle. 
   - Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen,
     denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden 
     Vornamen. 
   - Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Taten
     zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die 
     Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte. 
   - Große Geldbeträge oder Wertsachen sollte nicht zu Hause 
     aufbewahrt werden. 
   - Sprechen Sie ungewöhnliche Beobachtungen an oder rufen Sie die 
     Polizei. 

Abb.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
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