200911-5. Vollstreckung von drei Durchsuchungsbeschlüssen nach mehreren Betrugstaten in Hamburg

Tatzeit: 10.06.2020 - 21.08.2020 Tatort: Hamburg

Umfangreiche Ermittlungen des für die Region Wandsbek zuständigen Landeskriminalamts 15 führten auf die Spur von drei jungen Männern, die mittels Betrug in 73 Fällen Geld erbeuten.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen hatten der 19-jährige Deutsche und die beiden 21-jährigen Deutschen mehrere Nutzer eines Bezahldienstes betrogen.

Sie begannen offenbar bereits im Juni damit, Kaufinteresse bei Verkäufern verschiedener Artikel in einem Online-Verkaufsportal vorzuspiegeln. Für die anschließende Bezahlung wollten die vermeintlichen Käufer einen Bezahldienst verwenden. Wurde dies vom Verkäufer akzeptiert, gab dieser seine hierfür erforderliche E-Mail-Adresse heraus.

Anstatt nun die Ware über den Bezahldienst zu bezahlen, verschafften sich die Tatverdächtigen Zugriff zu dem Account des Nutzers.

Hierzu veranlassten sie ohne das Wissen des Verkäufers die Sendung einer PIN an die E-Mail-Adresse des Verkäufers. Anschließend erfragten sie unter Vortäuschung eines angeblichen Käuferschutzes diese PIN vom Verkäufer. Die gutgläubigen Verkäufer gaben diese PIN an die Tatverdächtigen heraus und ermöglichten dadurch unwissentlich den Zugriff auf ihr eigenes Nutzerkonto.

Diese Zugriffsmöglichkeit auf die Konten der Verkäufer nutzten die Tatverdächtigen in 73 Fällen zu ihrem finanziellen Vorteil, indem sie unter anderem Gutscheine erwarben und diese weiter veräußerten. In weiteren 424 Fällen kam es zumindest zum Betrugsversuch.

Nachdem sich der Verdacht nach umfangreichen Ermittlungen gegen die drei Männer erhärtet hatte, wurden durch die Staatsanwaltschaft Hamburg Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen erwirkt.

Die Beschlüsse wurden gestern zeitgleich vollstreckt. Hierbei stellten die Ermittler Beweismittel sicher.

Die drei Männer verblieben nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen auf freiem Fuß, da keine Haftgründe vorlagen. Der 19-Jährige wurde erkennungsdienstlich behandelt.

Die Ermittlungen dauern an.

Tipps und Hinweise der Polizei:

   -	Seien Sie vorsichtig bei der Weitergabe persönlicher Daten und 
überlegen Sie genau, ob die Weitergabe wirklich notwendig ist. -	 
Übermitteln Sie keine personalisierten Codes am Telefon an Ihnen 
unbekannte Personen. -	Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl - kommt Ihnen 
etwas "komisch" vor, sehen Sie von einem Verkauf ab. -	Sollten Sie 
doch Opfer eines Betruges geworden sein, setzen Sie sich unbedingt 
mit der Polizei in Verbindung und erstatten Sie Anzeige. 

Ri.

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Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
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