Professionelle Cannabisplantage bei Drogenermittlungen entdeckt

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(mb) In Hövelhof hat die Paderborner Polizei am Donnerstag (24.09.2020) eine große, professionell aufgebaute Cannabisplantage entdeckt und einen Tatverdächtigen festgenommen. Verdächtige Beobachtungen von Zeugen und anschließende Ermittlungen brachten die Polizei auf die Spur dieser bislang größten Drogenplantage im Kreis Paderborn.

Im April dieses Jahres gab es erste Erkenntnisse, nachdem Zeugen ihre Beobachtungen aus den letzten Wochen und Monaten zur Anzeige brachten. Verdächtige Personen und Fahrzeuge waren außerhalb der Ortschaft auf einem ehemaligen Bauernhof mit mehreren Hallenanlagen aufgefallen. Auf dem Hof wurden offensichtlich Geschäfte abgewickelt. Auch nachts waren Aktivitäten erkennbar. Bei den weiteren Ermittlungen konnte die Polizei den Verdacht erhärten, dass in einer der vermieteten Hallen Cannabis angebaut wurde. Auf Basis der Ermittlungsergebnisse beantragte die Paderborner Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbeschluss für die betreffende Halle.

Am Donnerstagmorgen vollstreckten Kriminalbeamte den Gerichtsbeschluss und nahmen in der Halle einen Tatverdächtigen fest. Er lebte vermutlich in einem abgetrennten Wohnbereich, der ähnlich eines Appartements ausgestattet war. Bei dem 42-Jährigen handelt es sich um einen Landwirt aus Albanien. Der Mann, gegen den bislang keine strafrechtlichen Erkenntnisse vorliegen, machte keine Aussagen. Die erfahrenen Drogenermittler staunten nicht schlecht, denn die Dimension der gesamten Anlage übertraf die Größe der bislang im Kreis Paderborn entdeckten Drogenplantagen. In drei innerhalb der Halle abgetrennten Räumen von je fast 50 Quadratmetern Größe wurde die Aufzucht der Pflanzen betrieben. In zwei Abteilungen standen knapp 150 mannshohe Cannabispflanzen nahezu erntereif in voller Blüte. Im dritten Raum befand sich eine Aufzucht mit über 160 Jungpflanzen. Mit rund 100 Speziallampen a 600 Watt und der entsprechenden Anzahl an Trafos sowie einem Lüftungssystem aus Ventilatoren und Aktivfiltern hatten die Täter professionelles Equipment für optimales Klima aufgebaut. An Technikwänden befanden sich Sicherungs- und Schaltzentralen. Rund um die Plantagen entdeckten die Ermittler Säcke und Kanister mit spezieller Erde und Dünger. Umfangreiches weiteres Zubehör sowie Ersatzteile wurden zudem aufgefunden. In Mülltüten fanden die Polizisten die Reste einer vorausgegangenen Ernte. Um sämtliche Beweismittel sicherzustellen, musste die Polizei das THW um Unterstützung rufen. Zum Abtransport wurde ein Lkw benötigt.

Laut ersten Schätzungen dürfte die Plantage jährlich Drogen im Verkaufswert von etwa 300.000 Euro produzieren. Mindestens ein halbes Jahr soll der Betrieb schon gelaufen sein. Das sichergestellte Cannabis wird im Laufe des weiteren Verfahrens von Experten des Landeskriminalamts untersucht und begutachtet. Der festgenommene Tatverdächtige wurde am letzten Freitag dem Haftrichter vorgeführt. Er sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Nach Komplizen des Albaners wird weiter gefahndet. Die Ermittlungen dauern an.

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