Baunatal (Landkreis Kassel) und Kassel-Vorderer Westen:
Zwei Trickdiebstähle aus den Wohnungen von Seniorinnen, die sich in Baunatal und im Kasseler Stadtteil Vorderer Westen ereigneten, beschäftigen derzeit die für Straftaten zum Nachteil älterer Menschen zuständigen Ermittler der EG SÄM der Kasseler Kripo. Während sich am Samstagmittag eine unbekannte Täterin mit dem sogenannten "Zetteltrick" Zutritt zu der Baunataler Wohnung einer Seniorin verschaffte, gab sich am gestrigen Montagnachmittag im Vorderen Westen ein männlicher Täter als Handwerker aus. In beiden Fällen suchen die Beamten der Kasseler Kripo nach Zeugen, die Hinweise auf die Diebe geben können. Zudem möchte die Polizei warnen und Ratschläge geben, wie man sich vor Trickdiebstahl in den eigenen vier Wänden schützen kann.
"Zetteltrick" in Baunatal
Wie die zur Anzeigenaufnahme und Spurensicherung in der Baunataler Lindenallee, nahe der Birkenallee, eingesetzten Beamten des Polizeireviers Süd-West berichten, ereignete sich der dreiste Trickdiebstahl am Samstagmittag gegen 12 Uhr. Die bestohlene Seniorin schilderte den Beamten, dass die unbekannte Täterin sie vor dem Mehrfamilienhaus angesprochen hatte. Die Unbekannte gab vor, ein Paket für eine nicht anwesende Nachbarin abgeben zu wollen und fragte die betagte Bewohnerin nach einem Zettel, um eine Nachricht zu hinterlassen. Die hilfsbereite Seniorin ließ die Frau daraufhin in die Wohnung. Offenbar durch die angelehnte Tür gelangte ein zweiter Täter in die Wohnung und entwendete zunächst unbemerkt einen vierstelligen Bargeldbetrag aus dem Schlafzimmer. Nachdem die Frau kurz darauf das Haus verlassen hatte, bemerkte das Opfer den Diebstahl. Die Seniorin beschrieb den Polizeibeamten später eine etwa 50 Jahre alte und 1,70 Meter große Frau mit kräftiger Figur, die einen weißen Mundschutz trug.
Falscher Handwerker in der Tannenkuppenstraße
Der Diebstahl in einem Mehrfamilienhaus in der Kasseler Tannenkuppenstraße, nahe der Raabestraße, ereignete sich am gestrigen Montagnachmittag. Wie die hochbetagte Seniorin später den aufnehmenden Beamten des Kasseler Kriminaldauerdienstes berichtete, hatte gegen 16 Uhr ein Mann an ihrer Wohnungstür geklingelt. Er gab sich glaubhaft als Handwerker aus, der wegen eines Wasserrohrbruchs Überprüfungen in ihrer Wohnung vornehmen müsse. Die Frau ließ den vermeintlichen Handwerker daraufhin eintreten. Nachdem der Mann die vorgegebenen handwerklichen Arbeiten durchgeführt hatte, bat er sie schließlich um den Wechsel von einer größeren Menge Bargeld. Dieser Bitte kam die hilfsbereite Seniorin nach und bemerkte erst später, dass ihr der Mann beim Hin- und Herwechseln der Scheine 1.000 Euro gestohlen hatte. Bei dem Täter soll es sich um einen etwa 45 bis 55 Jahre alten Mann mit normaler Figur gehandelt haben, der ein mitteleuropäisches Äußeres hatte und akzentfrei Deutsch sprach. Eine genauere Beschreibung des Diebes war dem Opfer, das altersbedingt bereits stark eingeschränkt ist, nicht möglich.
Zeugen, die an den beiden Tatorten verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben und den Kriminalbeamten der EG SÄM Hinweise auf die Täter geben können, werden gebeten, sich unter Tel.: 0561- 9100 bei der Polizei Kassel zu melden.
Die Polizei gibt folgende Ratschläge
Um sich vor Trickdiebstahl in den eigenen vier Wänden zu schützen, gibt die Polizei folgende Ratschläge:
- Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
- Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
- Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
- Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
Rückfragen bitte an:
Ulrike Schaake
Pressesprecherin
Tel. 0561 - 910 1021
Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
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Fax: +49 611 32766 1010
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