Es gibt derzeit wieder eine Welle von Anrufen "falscher Polizisten" - diesmal in Burgsteinfurt. Die Betrüger riefen in der Zeit zwischen Mittwochabend (07.10.2020) und dem frühen Donnerstagmorgen (08.10.2020) mehrere ältere Menschen an. Per Telefon versuchten die Täter Informationen über Bargeld, Schmuck und Vermögenswerte in Erfahrung zu bringen. Auch in Lengerich gab es einen solchen Anruf. Die Betroffenen ließen sich von den "falschen Polizeibeamten" nicht hinters Licht führen. Sie erstatteten bei der echten Polizei Anzeige. Genau das empfiehlt die Polizei auch dringend, wie das Kriminalkommissariat in Greven, das im Kreisgebiet für solche Betrugsfälle zuständig ist, bestätigt. Die betrügerischen Anrufe treten in unregelmäßigen Wellen auf, mal in der einen, mal in einer anderen Stadt. Die Täter suchen laut den Kriminalkommissaren in Telefonbüchern gezielt nach Vornamen, die nach älteren Menschen klingen, oder nach Telefonnummern mit wenigen Ziffern, die auf ältere Anschlüsse hindeuten. Die Masche der "falschen Polizisten" ist perfide: Sie täuschen den meist älteren Angerufenen glaubwürdig vor, dass tatsächlich die Polizei am anderen Ende der Leitung sitzt. Dazu spielen sie etwa Geräusche von Sirenen oder Funksprüchen ein oder lassen die Notrufnummer "110" im Display erscheinen. Über bestimmte Computerprogramm ist dies möglich. Dann führen die Betrüger ihre Opfer in die Irre. Etwa, indem sie vortäuschen, es gebe einen Einsatz gegen eine ausländische Einbruchsbande. Angeblich plant die Bande Einbrüche in der Gegend der angerufenen Senioren. Die "falschen Polizisten" überzeugen ihre Opfer am Telefon davon, ihnen ihr Bargeld oder das Vermögen auszuhändigen, damit die angebliche Polizei die Wertsachen vor den Kriminellen in Sicherheit bringt. Ein Bote würde vorbeikommen und das Geld abholen. All das gehört zur kriminellen Vorgehensweise der Betrüger. Eine andere Masche sind laut dem zuständigen Kriminalkommissariat Schockanrufe über einen angeblichen Unfall, den ein Verwandter verursacht haben soll. Die Betrüger gaukeln vor, es müsse Geld bereitgestellt werden, um eine Haftstrafe abzuwenden. Bei Anrufen "falscher Polizisten" empfiehlt die Polizei dringend: auflegen und sich an die nächste echte Polizeiwache wenden. Karlheinz Wessel - er ist mit seinem Team in Rheine zuständig für Kriminalprävention und Opferschutz - rät dringend davon ab, sich auf ein Gespräch mit den angeblichen Polizisten einzulassen. Denn die echte Polizei fordert niemals jemanden am Telefon auf, Auskünfte über Vermögensverhältnisse oder die Aufbewahrung von Wertsachen zu geben. Bei einem Anruf der Polizei erscheint niemals die Rufnummer 110 im Display. Wichtig ist auch: Man sollte niemals einer unbekannten Person Geld oder Wertsachen übergeben - auch nicht angeblichen Mitarbeitern von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten. Wer einen Anruf von einem "falschen Polizisten" erhalten hat, sollte bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle Anzeige erstatten. So hat es auch eine Geschädigte aus Lengerich getan, die am Montag (12.10.2020) gegen 20.30 Uhr von einer unbekannten Nummer angerufen wurde mit der Aufforderung, Wertsachen und Bargeld aufgrund eines zu erwartenden Raubüberfalls einem Boten zu übergeben. Sie hat dem Anrufer nicht geglaubt und aufgelegt - und damit alles richtig gemacht.
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Polizei Steinfurt
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