(1523) Trickbetrüger ergaunern hohen Geldbetrag – Zeugenaufruf

Am Dienstagnachmittag (20.10.2020) rief ein Betrüger bei einer Frau aus Erlangen an und gab sich als ein guter Bekannter aus. Er überredete die Seniorin, einem Kurier Geld und Goldmünzen im Wert mehrerer tausend Euro zu übergeben. Die Polizei sucht nun Zeugen der Geldübergabe.

Der Betrüger begann das Telefonat mit der ahnungslosen Geschädigten mit dem Klassiker des Phänomenbereichs Enkeltrickbetrug: "Rate mal, wer am Telefon ist?". Die Seniorin glaubte die Stimme eines guten Freundes zu erkennen. Durch geschickte Gesprächsführung überzeugte der Unbekannte die Frau nun, dass er in Nürnberg bei einem Notar wäre und eine Wohnung kaufen wolle. Hierzu benötige er noch dringend einen größeren Geldbetrag, den er von der Frau ausleihen wolle. Er vereinbarte mit der Seniorin, dass diese Bargeld und Goldmünzen an einen Kurier übergeben sollte.

Kurz darauf kam ein unbekannter Mann zur Wohnung der Geschädigten in Erlangen-Tennenlohe und übernahm Bargeld und Goldmünzen im Wert mehrerer tausend Euro.

Nach der Geldübergabe riefen die Betrüger die Frau erneut an und gaben sich dabei auch als Bundespolizisten aus. Angeblich hätten diese den guten Bekannten der Geschädigten am Bahnhof in Nürnberg kontrolliert, wodurch er aufgehalten worden wäre.

Das mittelfränkische Fachkommissariat für Trickbetrug bei der Nürnberger Kriminalpolizei sucht nun Zeugen, die Angaben zum Geldabholer oder anderen verdächtigen Wahrnehmungen machen können:

   - Wer hat am Dienstag in Erlangen-Tennenlohe verdächtige Personen 
     bemerkt? 
   - Wer hat insbesondere einen Mann gesehen, der am späten Abend in 
     der Straße "Vogelherd" unterwegs war? 
   - Wer hat im Tatzeitraum in Erlangen-Tennenlohe Fahrzeuge mit 
     auswärtigen Kennzeichen bemerkt? 

Die Beamten bitten Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911 2112 - 3333 zu melden.

PRÄVENTIONSHINWEISE

Angesichts der beschriebenen Fälle wird aktuell erneut vor Trickbetrügern gewarnt, die mit dem "Enkeltrick" unter immer wieder ähnelnder Vorgehensweise versuchen, Notlagen von Verwandten oder Bekannten vorzutäuschen und so Bargeld von älteren Menschen zu erlangen.

Zum Phänomen "Enkeltrick" und seiner zahlreichen Varianten gibt die Polizei der Bevölkerung folgende Verhaltenstipps:

   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst
     mit Namen vorstellt. 
   - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen 
     Verhältnissen preis. 
   - Legen Sie den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld
     von Ihnen fordert. 
   - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Bekannter 
     oder Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der 
     bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den
     Sachverhalt bestätigen. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte
     Personen. 
   - Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, 
     wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. 
   - Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres 
     Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (z.B. 
     Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland). 
   - Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen 
     stehen soll (z.B. dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer 
     dort löschen. 
   - Seien Sie aufmerksam, wenn in Ihrer Nachbarschaft ältere 
     Menschen leben. Sprechen Sie mit ihnen über dieses Phänomen. 

Weitere Informationen zum Phänomen "Betrug" können Sie auch dem Internetauftritt der Kriminalprävention des Bundes und der Länder entnehmen: http:// www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

Stefan Bauer/n

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