Eine überaus aufmerksame Bankmitarbeiterin hat am Mittwoch (28. Oktober 2020) eine 81-jährige Frau aus Monheim am Rhein vor einem großen finanziellen Schaden bewahrt und durch ihr couragiertes Handeln verhindert, dass die Seniorin Opfer eines perfiden Trickbetrugs wurde. Die Kreispolizeibehörde Mettmann nimmt diesen Vorfall zum Anlass, um sich einerseits bei der Bankmitarbeiterin zu bedanken, andererseits, um noch einmal eindringlich vor diesen und ähnlich gelagerten Maschen von Trickbetrügern zu warnen.
Das war geschehen:
Gegen 10:30 Uhr erhielt die 81-Jährige den Anruf eines Mannes, der sich als ihr Enkel ausgab. Der Anrufer gab an, er habe gerade in Köln einen schweren Verkehrsunfall verursacht und benötige für die Regulierung des Schadens dringend 15.000 Euro. Der Anrufer setzte die Dame am Telefon derart unter Druck, dass er die Seniorin tatsächlich dazu drängen konnte, zu ihrer Bank zu gehen, wo sie das Geld abheben sollte.
Glücklicherweise machte der Anrufer in diesem Fall seine Rechnung jedoch ohne die aufmerksame Bankangestellte, die aufgrund von Schulungen und den Berichterstattungen in den Medien bereits Kenntnis über die Masche der Trickbetrüger hatte und stutzig wurde, als die Seniorin ihr den Grund für die außergewöhnliche Geldabhebung nannte. Die Bankmitarbeiterin reagierte nun genau richtig und bat die 81-Jährige vor ihrer Abhebung darum, noch einmal mit einem weiteren Familienangehörigen Rücksprache zu halten.
Als die Seniorin nun ihrer Tochter von dem vermeintlichen Unfall und dem damit verbundenen Anruf erzählte, flog der Schwindel auf und der Betrugsversuch konnte letztendlich so vereitelt werden. Kurz darauf brachte die Frau gemeinsam mit ihrer Tochter den Trickbetrugsversuch bei der Polizei zur Anzeige, wodurch auch das besonders lobenswerte Verhalten der 41-jährigen Bankmitarbeiterin auffällig wurde.
"Dank an die Bank"
Neben der 81-jährigen Monheimerin und ihrer Familie bedanken sich daher insbesondere auch im Namen der Kreispolizeibehörde Mettmann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz bei der 41-jährigen Bankmitarbeiterin für ihr aufmerksames Handeln: "Gleicher Dank gilt aber auch allen anderen professionellen Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeitern von Geldinstituten, Banken und Sparkassen im Kreis Mettmann, die uns so helfen, Trickbetrügereien, bei denen leider ein großer Schaden entsteht, zu verhindern", erklärt Bernd Hildebrand, Leiter des hiesigen Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz.
Diesen aktuellen Vorfall nimmt die Kreispolizeibehörde Mettmann aber auch noch einmal zum Anlass, um vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern am Telefon zu warnen, welche sich oftmals gezielt Seniorinnen und Senioren als Opfer ihrer kriminellen Machenschaften aussuchen.
So gehen die Täter vor:
Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger vorzugsweise bei älteren Mitbürgern an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Haus- bzw. Wohnungskauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Angerufenen durch wiederholte Telefonate gezielt unter Druck gesetzt. Sobald sich der Angerufene zur Hilfe bereit erklärt, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder andere Werte abholen soll. Alleine am gestrigen Mittwoch (28. Oktober 2020) hat die Polizei im gesamten Kreisgebiet mehr als 30 solcher Anrufe registriert - glücklicherweise kam es in keinem der Polizei bekannt gewordenen Fälle zu einem Schaden.
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n) oder Bekannte(n) unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei anderen Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
- Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potenzieller Opfer wird empfohlen:
- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" der Betrüger hin.
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