Erst am gestrigen Donnerstag (29. Oktober 2020) hatte die Kreispolizeibehörde Mettmann in einer Pressemeldung über eine überaus aufmerksame Bankmitarbeiterin aus Monheim am Rhein berichtet, die eine 81-jährige Seniorin durch ihr couragiertes Handeln davor bewahrt hat, Opfer von Trickbetrügern zu werden (siehe dazu unsere Pressemeldung OTS 2010147, Link: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43777/4748626).
Nur etwa eineinhalb Stunden nach Veröffentlichung dieser Pressemeldung haben auch in der Kreisstadt Mettmann zwei Bankmitarbeiterinnen eine 84-jährige Seniorin aus Mettmann vor großem finanziellem Schaden bewahrt. Natürlich bedankt sich auch in diesem Fall die Kreispolizeibehörde Mettmann bei den beiden Bankangestellten.
Das war geschehen:
Gegen 16:15 Uhr erhielt die 84-Jährige den Anruf einer Frau, die sich als ihre Enkelin ausgab. Die Anruferin gab an, gerade einen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde die Seniorin zu einer weiteren Frau am Telefon durchgestellt, die sich als Polizeibeamtin ausgab. Die vermeintliche Polizistin verlangte von der Mettmannerin 18.000 Euro als Kaution dafür, dass ihre Enkelin von der Polizeiwache entlassen werden kann - andernfalls müsse diese ins Gefängnis.
Bei dem Telefonat setzten die beiden Trickbetrügerinnen die 84-Jährige derart unter Druck, dass sie es tatsächlich schafften, die Mettmannerin dazu zu bringen, zu ihrer Bank zu gehen, wo sie die hohe Bargeldsumme am Schalter abheben wollte.
Wie auch bei dem Fall in Monheim am Rhein machten die Trickbetrügerinnen aber die Rechnung ohne die aufmerksamen Mitarbeiterinnen der Bankfiliale, die aufgrund von Schulungen und den Berichterstattungen in den Medien bereits Kenntnisse über diese Masche der Trickbetrüger hatten und stutzig wurden, als die Seniorin ihnen den Grund für die außergewöhnliche Geldabhebung nannte. Die Bankmitarbeiterinnen reagierten nun genau richtig und baten die 84-Jährige vor ihrer Abhebung darum, noch einmal mit einem weiteren Familienangehörigen Rücksprache zu halten.
Als die Seniorin nun ihrer Tochter von dem vermeintlichen Unfall und dem damit verbundenen Anruf erzählte, flog der Schwindel auf und der Betrugsversuch konnte letztendlich so vereitelt werden. Kurz darauf brachte die Frau gemeinsam mit ihrer Tochter den Trickbetrugsversuch bei der Polizei zur Anzeige, wodurch auch das besonders lobenswerte Verhalten der 29- und 33-jährigen Bankmitarbeiterinnen auffällig wurde.
"Dank an die Bank"
Neben der 84-jährigen Mettmannerin und ihrer Familie bedanken sich daher insbesondere auch im Namen der Kreispolizeibehörde Mettmann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz bei den beiden Bankmitarbeiterinnen für ihr aufmerksames Handeln: "Erst gestern haben wir uns bei einer Bankmitarbeiterin in Monheim bedankt, heute bei gleich zwei Angestellten in Mettmann. Es ist toll, dass so wieder zwei Straftaten verhindert werden konnten", sagt Bernd Hildebrand, Leiter des hiesigen Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz.
Diesen aktuellen Vorfall nimmt die Kreispolizeibehörde Mettmann aber auch noch einmal zum Anlass, um vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern am Telefon zu warnen, welche sich oftmals gezielt Seniorinnen und Senioren als Opfer ihrer kriminellen Machenschaften aussuchen.
So gehen die Täter vor:
Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger vorzugsweise bei älteren Mitbürgern an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, Auto- oder Haus- bzw. Wohnungskauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Angerufenen durch wiederholte Telefonate gezielt unter Druck gesetzt. Sobald sich der Angerufene zur Hilfe bereit erklärt, wird ein Bote angekündigt, der das Geld oder andere Werte abholen soll. Alleine am gestrigen Mittwoch (28. Oktober 2020) hat die Polizei im gesamten Kreisgebiet mehr als 30 solcher Anrufe registriert - glücklicherweise kam es in keinem der Polizei bekannt gewordenen Fälle zu einem Schaden.
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n) oder Bekannte(n) unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei anderen Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
- Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potenzieller Opfer wird empfohlen:
- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" der Betrüger hin.
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