Die Versuche, insbesondere ältere Menschen zu betrügen und sie um ihr Erspartes zu bringen, reißen auch im Landkreis Osterholz nicht ab. Allein am Mittwoch registrierte die Polizeiinspektion Verden/Osterholz im gesamten Zuständigkeitsgebiet knapp 30 Versuchstaten. Glücklicherweise ist in keinem der bekannt gewordenen Fälle ein Schaden für die Senioren eingetreten. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weit größer sein, da erfahrungsgemäß nicht alle Taten angezeigt werden.
Die Straftäter nutzen unterschiedliche Maschen. Meist ist es der falsche Polizeibeamte, der sich telefonisch meldet und mitteilt, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und dass die Angerufenen die nächsten sein könnten, bei denen die Einbrecher auftauchen könnten. Daher wolle der falsche Polizist alle Wertgegenstände der Senioren abholen, um diese in Sicherheit zu bringen. In allen registrierten Fällen am Mittwoch haben die Angerufenen richtig gehandelt: Auflegen und Anzeige erstatten.
Neben dem "falschen Polizisten" gibt es unzählige weitere Maschen. Die Täter sind dabei stets auf dasselbe aus - durch schockierende Anrufe, geschickte Gesprächsführungen und künstlich erzeugte Hektik wollen sie Geld oder andere Wertgegenstände der Angerufenen ergaunern.
So wurde am Mittwochmorgen ein 82-jähriger Mann aus Lilienthal von einem falschen Mediziner mit angeblichem Doktortitel angerufen. Dieser schockierte mit der Nachricht, dass der Sohn des Angerufenen mit schweren Corona-Symptomen im Krankenhaus liegen würde. Für eine erfolgsversprechende Behandlung sei ein hoher Geldbetrag erforderlich. Der 82-Jährige reagierte genau richtig und beendete das Telefongespräch.
Am Mittwochmittag wurde dann eine 79-jährige Frau aus Ritterhude von einem falschen Polizisten angerufen, der mit der Horrornachricht eines schweren Verkehrsunfalls des Sohnes schockierte. Die Seniorin kannte die Enkeltrick- bzw. Schockanrufmasche und legte ebenfalls auf.
Joachim Kopietz, Beauftragter für Kriminalprävention in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz, hat eine ganze Reihe an Tipps, um sich vor derartigen Maschen zu schützen. Der wichtigste Rat bei den derzeit häufigen betrügerischen Anrufen lautet ganz einfach: Auflegen! Wichtig ist aber auch, dass ältere Menschen von ihren Angehörigen oder Nachbarn sensibilisiert und immer wieder an derartige Taten erinnert werden. Der Fachmann für Prävention steht für Rückfragen kostenfrei unter Telefon 04231/806-108 zur Verfügung. Wertvolle Tipps gibt es zudem unter www.polizei-beratung.de.
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