Perfide Masche – Schockanrufe in Lützow

Weinend und schluchzend meldet sich die vermeintliche Tochter am Telefon und gibt an einen tödlichen Unfall verursacht zu haben. Dann übernimmt eine weitere Person, eine angebliche Polizistin oder gar ein Staatsanwalt, das Gespräch und fragt nach finanziellen Mitteln, um für die vermeintliche Tochter eine Kaution hinterlegen zu können.

Mehrere derartige Anrufe in der Ortschaft Lützow wurden der Polizei in Gadebusch im Laufe des gestrigen Nachmittags mitgeteilt. Im Zeitraum von 11:30 bis circa 12:15 Uhr kam es zu mindestens fünf solcher Schockanruf. Anzunehmen ist jedoch, dass nicht alle versuchten Telefonbetrügereien angezeigt und somit der Polizei bekannt werden. Drei der angerufenen fünf Personen erkannten den Schwindel zeitnah und beendeten jeweils das Gespräch.

Im Fall eines 83-Jährigen habe zunächst die weinende Tochter angerufen, bevor dann eine falsche Polizistin das Gespräch übernahm und von einem Verkehrsunfall berichtete. Für die den Unfall verursachende Tochter müsse nun eine Kaution hinterlegt werden. Kurze Zeit später habe ein angeblicher Staatsanwalt den 83-Jährigen angerufen. Dessen Gesprächsführung war offenbar derart überzeugend, dass der 83-Jährige sich auf den Weg zu seinem Bankinstitut machte. Erstaunlich war hierbei die Forderung des vermeintlichen Staatsanwaltes, die Zeit über in der Leitung bleiben zu wollen. Der 83-Jährige entschied sich kurzerhand bei der Arbeitsstätte seiner Tochter anzuhalten und traf diese dort unerwartet an. Daraufhin beendete er das Telefonat.

Im Fall einer 81-jährigen Frau aus Lützow wurde ein finanzieller Schaden erneut durch die Aufmerksamkeit einer Bankmitarbeiterin abgewendet. Eine Frau, die die 81-Jährige anrief, berichtete von einem tödlichen Verkehrsunfall, den die Tochter der Angerufenen verursacht haben soll. Fortan war das Weinen der vermeintlichen Tochter im Hintergrund zu hören. Ein vermeintlicher Staatsanwalt habe sodann das Gespräch übernommen, nun nach persönlichen Daten sowie finanziellen Verhältnissen gefragt und die 81-Jährige instruierte, während der Fahrt zum Bankinstitut in der Leitung zu bleiben. Die Mitarbeiterin der Bank wiederum erkannte den Schwindel und informierte daraufhin die Polizei. Finanzieller Schaden ist nicht entstanden.

Auch die Masche zweier Enkeltrickbetrüger, die heute Mittag ihre vermeintlichen Opfer in Gadebusch anriefen, wurde rechtzeitig durchschaut, so dass auch in diesen Fällen keine Zahlungen vorgenommen worden sind.

Die Polizei bittet eindringlich darum, mit Verwandten und Bekannten, insbesondere älteren Mitmenschen, über das Thema Trickbetrug und die vielfältigen Betrugsmaschen zu sprechen.

Damit die Betrüger mit ihren vielfältigen Maschen erfolglos bleiben, hier nochmals Tipps und Hinweise der Polizei:

   - Seien Sie wachsam und misstrauisch
   - Sprechen sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an
     eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung denken
   - Geben Sie niemals Bargeld in fremde Hände
   - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen
   - Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. 

Die Polizei ruft niemanden an, um über Festnahmen zu berichten oder um persönliche Lebensumstände zu erfragen oder sich nach Wertgegenständen und deren Sicherung zu erkundigen.

Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de

Insoweit keine gesonderte Erwähnung stattfindet, handelt es sich um deutsche Staatsangehörige.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wismar
Pressestelle
Jessica Lerke
Telefon 1: 03841/203 304
E-Mail: pressestelle-pi.wismar@polizei.mv-regierung.de
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