Cölbe
(Bezug: Presseinformationenen vom 18. und 21. November)
"Die Kenntnis über die Maschen der Betrüger sind eminent wichtig. Nur wer weiß, wie die Betrüger vorgehen, der kann sich schützen und fällt nicht auf sie herein. Es ist daher von erheblicher Bedeutung, diese Vorgehensweisen auch mündlich persönlich im Verwandten- und Bekanntenkreis weiterzugeben! Der beste Schutz ist definitiv, niemals auf einen bloßen Telefonanruf, in dem es um Geld oder Wertgegenstände geht, reagieren! Niemals heißt: in keinem Fall und ohne Ausnahme!" Jetzt ist es trotz aller Warnungen in den letzten Tagen leider doch noch passiert. Mit der Masche "Falscher Polizeibeamter" war ein Betrüger am Telefon erfolgreich. Eine Seniorin aus der Gemeinde Cölbe übergab in dem Glauben, sie sei demnächst Opfer eines Einbruchs einem angeblichen Polizisten ihre Ersparnisse und verlor damit eine fünfstellige Summe. Die Geldübergabe war am Donnerstag, 26. November, zwischen 16 und 16.30 Uhr, in der Kasseler Straße. Die Fahndung der Polizei blieb erfolglos. Von dem Geldabholer liegt folgende Beschreibung vor: 40 bis 50 Jahre alt, etwa 170cm groß, dunkle, zurückgekämmte Haare, trug vermutlich schwarze Jacke. Wer hat in der Kasseler Straße einen Mann beobachtet, auf den die Beschreibung zutrifft? Wer hat einen solchen Mann eventuell in ein Fahrzeug einsteigen sehen?
Hinweise bitte an die Kripo Marburg, Tel. 06421 406 0.
Hier nochmals Informationen zu der Betrugsmasche: Anruf durch falsche Polizeibeamte
Die Betrüger täuschen durch geschickte Gesprächsführung vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Kriminalpolizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamtes sind. Unterstrichen wird die Glaubwürdigkeit oftmals durch die im Telefondisplay des Angerufenen angezeigte Rufnummer, die oftmals den tatsächlichen Nummern der Polizei oder sonstigen vorgegebenen Behörde entsprechen. Auf die Anzeige ist aber kein Verlass, denn die Betrüger haben die Möglichkeit, jede x-beliebige Nummer auf dem Display erscheinen zu lassen! Im Gespräch erläutern die Betrüger z.B., dass es Festnahmen gab und im Rahmen der damit verbundenen Ermittlungen Notizen mit deren Namen und Anschriften sichergestellt worden seien, was darauf hindeutet, dass die Betroffenen Opfer eines Einbruchs werden sollen. Die Situation und den Schock durch die suggerierte Gefahr Opfer eines Einbruchs zu werden, nutzen die Anrufer, um Informationen über persönliche Verhältnisse, Bargeldbestände, Vermögen oder auch über die Art und Höhe von Geldanlagen bei Banken zu erhalten. Lässt sich ein Angerufener auf das Gespräch ein, dauern die Telefonate oft Stunden und werden an folgenden Tagen fortgesetzt. Die Betroffenen werden dabei zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet, insbesondere gegenüber der Polizei, den Bankmitarbeitern oder auch gegenüber den Familienangehörigen. Die Geschichten sind in Abhängigkeit zur angewandten Masche sehr verschieden und vielfältig. Letztlich enden sie aber immer mit der Bitte oder Forderung nach Geld oder Wertgegenständen. Den Anrufern gelingt es nicht selten, ihre Opfer so zu manipulieren, dass sie ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben.
Damit die Betrüger keinen Erfolg haben hier nochmals Tipps und Hinweise der Polizei:
- Seien Sie wachsam, misstrauisch und besprechen sich mit einer Vertrauensperson, bevor Sie überhaupt an eine Abhebung von Bargeld oder Überweisung denken oder das daheim gelagerte Geld an Fremde aushändigen! - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! - Geben Sie niemals vertrauliche Informationen preis. Behörden und seriöse Unternehmen agieren nicht in dieser Form und fragen niemals am Telefon nach sensiblen Daten. - Rufen Sie zurück - Verwenden Sie dabei aber niemals Rufnummern, die man Ihnen mitteilt oder die sie auf dem Display sehen (die könnten gefälscht sein), sondern immer nur die selbst herausgesuchten Telefonnummern. Wählen Sie bewusst neu! Benutzen Sie nicht die Rückruftaste! - Wählen Sie die Notrufnummer 110 oder die Festnetznummer der zuständigen Polizei, die Sie im Telefonbuch oder über das Internet ermitteln können. - Die Polizei ruft niemanden an, um über Festnahmen zu berichten oder um persönliche Lebensumstände zu erfragen oder um sich nach Wertgegenständen und deren Sicherung zu erkundigen. Die Polizei übernimmt auch nicht die Sicherung der Wertgegenstände.
Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon wie z.B. zu den Betrugsphänomenen Anrufe falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de oder auf der Präventionsseite unter www.polizei.hessen.de/Prävention
"Geben Sie diese Hinweise mit der Bitte um Weiterverbreitung weiter. Informieren Sie Freunde, Bekannte, Verwandte. Informieren und instruieren Sie potentielle Opfer, meist ältere Menschen, wie sie sich bei einem solchen Anruf verhalten sollen!"
Martin Ahlich
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Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf
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