Polizei Hessisch Lichtenau
Nachdem in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eine Seniorin zu nachtschlafender Zeit von einem Telefonat aus dem Schlaf gerissen wurde, wo sich ein Betrüger als "Herr Schneider von der Kasseler Polizei" ausgab, sind gestern Abend im Zuständigkeitsbereich der Polizei Hessisch Lichtenau zwei weitere Fälle bekannt geworden, wo unbekannte Betrüger versuchten, mit der Betrugsmasche der "Falschen Polizeibeamten" zum Erfolg zu kommen.
Wie die Kollegen der Polizei in Hessisch Lichtenau mitteilen, ist zunächst gegen 22.20 Uhr ein 58-jähriger Mann aus Großalmerode angerufen worden. In dem Telefonat stellte sich ein Mann mit dem Namen "Tobias Schneider von der Kripo in Kassel" vor und wollte die Ehefrau des Opfers sprechen. Der Anrufer nannte dem Mann den Vor-und Geburtsnamen der Frau, den diese aber schon seit mehreren Jahren abgelegt hat. Als der 58-Jährige sich selbst als Anwalt auswies, wurde der vermeintliche Polizeibeamte unwirsch und erklärte, dass sich der Mann gerne über den Notruf 110 rückversichern und mit ihm, Tobias Schneider, verbinden lassen könne. Über den "echten" Notruf gelangte der 58-Jährige schließlich zu den Beamten in Hessisch Lichtenau. Es stellte sich hier schnell heraus, dass es den "angeblichen" Kollegen Tobias Schneider nicht gibt und der Anruf ein Betrugsversuch gewesen war.
Gegen 23.00 Uhr rief der vermeintliche Polizist "Tobias Schneider" dann bei einer 77-jährigen, ebenfalls aus Großalmerode stammenden, Einwohnerin an. Da diese misstrauisch wurde forderte sie der Anrufer ebenfalls auf, über die Nummer 110 zurückzurufen, was die Frau ihren Angaben zu Folge auch Tat. Offenbar hatte die Frau aber nicht erst aufgelegt, sondern gleich weitergewählt, so dass sie nicht zu den "echten" Kollegen am Notruf gelangte, sondern kurz darauf wieder mit dem vermeintlichen "Tobias Schneider" in Kontakt kam. Als dieser sie dann gezielt nach Wertgegenständen befragte und aushorchen wollte, sagte die Frau, dass sie nicht Wertvolles habe und legte auf. Im Anschluss rief die Frau über die Amtsleitung bei der Polizei Hessisch Lichtenau an, wo sich herausstellte, dass der Anruf des "Tobias Schneider" ein Betrugsversuch war.
Aus aktuellem Anlass bittet die Polizei daher, die nachfolgenden Tipps zu beachten:
Am Telefon: -Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt oder anruft. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
-Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
-Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
-Die Polizei wird am Telefon keine Kontodaten erfragen.
An der Tür: -Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
-Wichtig: Lassen Sie ggfs. einen Besucher während der Überprüfung vor der abgesperrten Tür warten.
-Die Polizei wird Sie niemals bitten, ihnen Geldbeträge oder Wertgegenstände auszuhändigen.
-Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung und übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
-Wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt Informieren Sie sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 oder der jeweiligen Amtsleitung und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
-Wichtig bei Telefonkontakt: Beenden Sie zuerst ein verdächtiges Telefonat und wählen dann erst die Nummer, die sie herausgesucht haben.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.polizei-beratung.de
Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först
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