Erneut mehrere betrügerische Anrufe im Kreis
Auch am gestrigen Tag erfolgten mehrere betrügerische Anrufe im Werra-Meißner-Kreis. Neben den bekannten Anrufen "Enkeltrick" und "falscher Polizeibeamter" kam es auch zu einem Anruf eines falschen Bankmitarbeiters. Diesmal erfolgten die Anrufe erneut in Großalmerode und Witzenhausen, aber auch in Waldkappel und Eschwege.
Um 19:34 Uhr wurde gestern Abend eine 69-Jährige aus Waldkappel angerufen. Die Angerufene gab gegenüber der Polizei an, dass sie von einer Frau angerufen wurde, die angab, dass man zwei Rumänen festgenommen habe. Weiterhin wurde sie noch gefragt, ob des Öfteren Handwerker oder die Diakonie im Haus wären, was die Angerufene verneinte. Sodann wurde nach Geld und Wertgegenständen sowie nach einem Schließfach nachgefragt. Nachdem die 69-Jährige erklärte, über derartiges nicht zu verfügen, wurde das Gespräch beendet.
Kurz darauf (19:43 Uhr) rief erneut eine Frau an, die sich als Kriminalbeamtin ausgab. Diesmal erreichte der Anruf eine 73-Jährige aus Großalmerode. Auch hier erfolgte die übliche Masche von "Einbrüchen in der Nachbarschaft", der die 73-Jährige keinen Glauben schenkte, so dass das Telefonat schnell beendet war.
In Witzenhausen wurde bereits am Nachmittag, um 16:30 Uhr, eine 93-Jährige angerufen. Die Anruferin gab sich am Telefon als Enkelin aus und erklärte im Verlauf des Gesprächs, dass sie einen Unfall gehabt hätte und nun ein Fahrrad im Wert von 12.000 EUR ersetzen müsse. Die 93-Jährige erklärte, soviel Geld nicht zu haben und legte auf.
In der Mittagzeit erhielt eine 76-Jährige aus Witzenhausen einen Anruf eines Bankmitarbeiters. Dieser erklärte, dass die EZB bei ihm angerufen habe, da von ihrem Konto (fälschlicherweise) Geld überwiesen wurde, so dass man jetzt ihre PIN benötige. Die 93-Jährige ließ sich darauf nicht ein und gab keine persönlichen Daten, zu denen auch die Kontodaten gehören, heraus.
Bei dem Anruf in Eschwege am gestrigen Nachmittag versuchte der Anrufer 4000 EUR betrügerisch zu erlangen und gab vor, dass ein Verwandter bei einem Notar sei und das Geld dringend benötige. Auch in diesem Fall kam es zu keiner Vermögensverfügung.
Präventionstipps Enkeltrick /falsche Polizeibeamte/ falsche Bankmitarbeiter
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahestehende Personen.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter 110.
Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
Falsche Polizeibeamte
Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in Ihrem Telefondisplay.
Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die örtliche Polizei unter deren Festnetznummer (zum Beispiel in Eschwege unter 05651/9250) an. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt.
Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
falsche Bankmitarbeiter
Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN) verlangen.
Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen verlangt.
Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht!
Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist das Geld verloren..., o.ä.)
Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank (keine Wahlwiederholung).
Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und holen Sie sich Rat.
Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten, Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche Vorfälle bei Ihrer Bank.
Pressestelle der Polizeidirektion Werra-Meißner, KHK Künstler
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37268 Eschwege
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Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de