Gewerbsmäßiger Bandenbetrug und Urkundenfälschung durch mutmaßliche „Sperrmüllmafia“ – Haftbefehl vollstreckt

Gestern haben 28 Einsatzkräfte der Polizei Berlin im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin vier Durchsuchungsbeschlüsse und einen Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Urkundenfälschung gegen einen 40-jährigen Tatverdächtigen vollstreckt. Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, im Zeitraum zwischen Sommer 2017 und 2018 mit weiteren, teilweise noch unbekannten Mittätern gewerbsmäßig ein illegales Sperrmüllentsorgungsunternehmen betrieben und mit irreführender Werbung mutmaßlich betrügerisch beworben zu haben. Zu Werbezwecken sollen sie regelmäßig entgeltliche Onlineanzeigen über eine Internetsuchmaschine mit dem Vorsatz aufgegeben haben, diese Anzeigen beim Internetdienstleister nicht zu bezahlen. Tatplangemäß sollen die Tatverdächtigen die Rechnungen für ihre umfangreichen Werbekampagnen von Strohleuten über nur zu diesem Zwecke eingerichtete „Fake“-Konten beglichen und die Zahlungen in einem Gesamtumfang von mehreren Hunderttausend Euro kurz darauf zurückgebucht und – teilweise nach Barabhebung – an die Bande zurücktransferiert haben. Die Ermittlungen kamen im Mai 2018 ausschließlich aufgrund mehrerer Geldwäscheverdachtsmeldungen verschiedener Banken zustande und führten zum Erfolg, obwohl der geschädigte Internetdienstleister kein Interesse an der strafrechtlichen Aufklärung der Taten zeigte. Es konnten diverse Beweismittels sowie Geld und Wertgegenstände sichergestellt werden. Der Tatverdächtige befindet sich nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt mehrere Hauptverdächtige und fünf mutmaßliche Strohleute. Ein 44-jähriger mutmaßlicher Mittäter wurde zwischenzeitlich vom Vollzug der U-Haft verschont. Die Ermittlungen sowie die Auswertung der Beweismittel dauern an.