210126-1. Festnahme nach Anruf eines falschen Microsoft-Mitarbeiters
Tatzeitraum: 20.01.2021 bis 22.01.2021; Tatort: Hamburg-Hamm
Letzte Woche wurde ein Hamburger Opfer eines falschen Microsoft-Mitarbeiters. Gegen einen daraufhin in Berlin festgenommenen Tatverdächtigen wird wegen Betruges, aber auch wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt.
Am Mittwoch letzter Woche erhielt der 66-jährige Geschädigte aus Hamm einen Anruf eines angeblichen Microsoft-Mitarbeiters, der behauptete, der Rechner des Mannes sei gehackt worden. Zum Schutz vor weiterem Hacking kaufte der Geschädigte eine angebliche Software und zahlte dafür 150 Euro im Rahmen einer Überweisung.
Am Tag darauf erhielt er plötzlich einen weiteren Anruf, bei dem mitgeteilt wurde, der Geschädigte habe knapp 4.000 Euro auf sein Konto überwiesen bekommen. Tatsächlich war es auch zu einem entsprechenden Zahlungseingang gekommen. Abzüglich der Kosten für die Schutzsoftware sollte er dieses Geld per Expressbrief an eine Anschrift in Berlin-Reinickendorf verschicken.
Der Geschädigte vermutete nun bereits, dass er es mit einem Betrüger zu tun hat und verständigte daraufhin die Polizei.
Als der scheinbar mit Geld gefüllte Brief am Freitagmittag in Berlin zugestellt wurde, nahmen Einsatzkräfte der zur Unterstützung eingebundenen Polizei Berlin bei der Entgegennahme einen 24-jährigen Mann indischer Staatsangehörigkeit vorläufig fest.
Der Tatverdächtige wurde erkennungsdienstlich behandelt und die Beamten durchsuchten auch seine Wohnung. Anschließend wurde er mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Nach den ersten Erkenntnissen stammt das überwiesene Geld ebenfalls aus einer Betrugsstraftat. Die weiteren Ermittlungen dazu sowie zu potenziellen Hintermännern und möglichen weiteren Geschädigten dauern an und werden in Hamburg durch die zuständige Fachdienststelle für Cybercrimedelikte (LKA 541) geführt.
Die Polizei Hamburg hatte zuletzt Mitte Januar vor falschen Microsoftmitarbeitern gewarnt (siehe auch Pressemitteilung 210114-3.).
So schützen Sie sich:
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert
Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter
bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie
einfach den Hörer auf. - Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Konto- oder
Kreditkartendaten oder sonstige Zugangsdaten heraus. - Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren
Rechner, beispielsweise mit der Installation einer
Fernwartungssoftware. - Erstatten sie Strafanzeige, wenn sie Opfer einer solchen Attacke
geworden sind. - Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn
herunter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner
unverzüglich betroffene Passwörter. - Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits
getätigte Zahlungen zurückholen können. Weitere Informationen finden sich im Internet unter:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/falsche-microsoft-mitarbeiter/
Abb.
Rückfragen der Medien bitte an:
Polizei Hamburg
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Florian Abbenseth
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