OH/HL Betrüger am Telefon: 20 aktuelle Fälle in Lübeck und Ostholstein
Insgesamt 20 Mal haben Betrüger in Lübeck und Ostholstein am Dienstag (26.01.2021) per Telefon versucht, an die Ersparnisse lebensälterer Bürgerinnen und Bürger zu gelangen. Falsche Rechtsanwälte, falsche Polizisten, falsche Freundinnen, falsche Ärzte - die Täter schöpften ihr Repertoire an Legenden aus - jedoch ohne Erfolg, in allen Fällen blieb es beim Versuch. Die Polizeidirektion Lübeck rät weiterhin aufmerksam zu sein und gibt Tipps, wie man den Betrügern keine Chancen lässt.
"Guten Tag, mein Name ist Rechtsanwalt Meier, ihr Sohn hat heute ein Kind überfahren und getötet, jetzt benötige ich 20.000 Euro, damit er aus der Untersuchungshaft freikommt." Oder: "Guten Tag, die Polizei in Neustadt: Ihr Sohn hat jemanden bei einem Verkehrsunfall getötet, ich benötige 30.000 Euro, damit er aus der Haft entlassen wird." Oder: Hallo, ich bin es, deine alte Freundin, kennst du mich nicht mehr? Ich brauche ganz dringend Geld, kannst du mir etwas leihen?" Oder ganz perfide: Hier ist dein Sohn, ich liege im Krankenhaus mit Corona und brauche Geld für ein neues Medikament aus Israel, ich gebe dir mal den Arzt." - Falscher Arzt: "Hallo, das Medikament kostet 26.000 Euro, bitte übergeben Sie die Summe am Klinikeingang."
Die Maschen der Betrüger waren unterschiedlich, fast alle riefen jedoch mit unterdrückter Telefonnummer an. Der Anruf mit der tragischen Nachricht löste bei vielen der lebensälteren Angerufenen zunächst einen kurzen Schockmoment aus. Viele erkannten jedoch bereits am Telefon, dass es sich um einen Betrugsversuch handelte und legten schnell auf.
In vielen Fällen wurden die Geschädigten zunächst nach ihrem Geburtsdatum gefragt, angeblich wegen eines Datenabgleiches. Die Telefonnummern hatten sich die Betrüger offensichtlich aus Telefonverzeichnissen besorgt und darin nach älter klingenden Vornamen gesucht.
Um den Betrügern am Telefon auch weiter keine Chance zu geben, gibt die Polizeidirektion Lübeck noch einmal Verhaltenstipps bekannt:
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen oder
finanziellen Verhältnisse, geben Sie keine personenbezogenen Daten
bekannt. - Die Polizei ruft nicht mit unterdrückter Rufnummer an,
auch nicht mit der 110 - Ruft Sie ein angeblicher Polizist mit
unterdrückter Nummer an, legen Sie auf, Rufen Sie bei der richtigen
Polizei an. - Seien Sie misstrauisch, legen Sie auf, und rufen Sie
ihre Angehörigen per Eingabe der Telefonnummer und nicht mit Nutzung
der Rückruftaste zurück. - Wichtige Telefonnummern der örtlichen
Polizei und der Familienangehörigen sowie deren Arbeitsstätte sollten
direkt in Reichweite neben dem Telefon stehen, damit im Zweifelsfall
die Nummern sofort präsent sind. - Informieren Sie als Angehörige
Ihre Eltern über die aktuellen Betrugsversuche und sprechen Sie
intern mit Ihnen ab, wie in einem Verdachtsfall vorzugehen ist,
beispielsweise mit einem Familieneigenen Passwort, welches auf der
Notfallkarte notiert werden kann. - Lassen gegebenenfalls den
Vornamen und die Adresse aus den Telefonverzeichnissen streichen bzw.
herausnehmen. Passende Aufsteller und Flyer "Achtung Abzocke" und "Falsche Polizeibeamte" mit den wichtigsten Verhaltensregeln können über das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Lübeck unter 0451-131 1400 oder der zentralen Rufnummer 0451-1310 angefordert werden. Weiterführende Informationen gibt es unter www.polizei-beratung.de und auf der Interseite der Landespolizei Schleswig-Holstein unter www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Polizei_node.html.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Stabsstelle / Öffentlichkeitsarbeit
Ulli Fritz Gerlach - Pressesprecher -
Telefon: 0451 / 131-2004
Fax: 0451 / 131 - 2019
E-Mail: Pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de